Drehzahlabfall im Schubbetrieb - Motor aus. Steuerkette gelängt?

  • Hallo,



    Vorgeschichte:
    Wegen leichtem Ölverlust bei der Ecke vom 4.Zyl. wurde mir die ZKD getauscht. (130TKM)
    (Unmittelbar vor der Reparatur nahm ich erstmals das Auskuppeln der Automatik im Schubbetrieb war).
    Bei Abholung des reparierten Wagens reklamierte ich nach ca. 50-70km Testfahrt das - mir von meinem alten Motor bekannte - drehzahlabhängige 'Jaulen' der Steuerkette wahr, das auf eine zu stark gespannte Steuerkette hinwies. Ich bat um erneutes Einbauen des zurückgesetzten Kettenspanners, was erfolgte.
    Das 'Jaulen' war weg.

    Leider verstellte mir der gute Herr auch den LMM, weil der Wagen mit der kaputten Lambdasonde nicht gescheit lief. Auch war der Schlauch vom LMM zum LL-Steuerventil falschrum drauf, so daß er Falschluft zog. .....


    Weiterhin sind die Motorlager getauscht, die Steuerzeiten überprüft, Verteilerkappe/Finger getauscht,Unterdruckschläuche grob geprüft, Riemendämpfer gewechselt (alt gegen noch älter), Kettenspanner nochmals zurück gesetzt.


    Doch:
    Diese Symptome bleiben:
    - Im Schubbetrieb bei niedriger Geschwindigkeit bzw. allgemein beim Gaswegnehmen fällt die Drehzahl auf 5-600 U/min ab und der Motor geht aus. Nicht immer, aber häufig. Ein kurzes Zwischengasgeben hält ihn am Laufen.
    -Im Stand, Leerlauf: Mittlere bis hohe Drehzahl z.B. 2,5-4000 U/min, Gas weg -> Drehzahl auf 5-600 U/min - und aus.
    -(Im Schubbetrieb kuppelt die Automatik auch regelmäßig aus, z.B. vor einer Stadtkurve, der Motor geht dann in der Kurve aus. Eventuell ein weiteres Problem?)


    Nach leichtem Zwischengasgeben oder aus nicht so hohen Drehzahlen fängt sich die Drehzahl auf ~850 U/min


    Mein neuer Verdacht:
    - Auf der Testfahrt 50-70 km wurde die Steuerkette bereits so stark gedehnt, dass sie diese Ausgeh-Symptome verursacht werden.
    Ein Bekannter hatte dieses Symptom mit Motoraus bei seinem Nissan; nach dem Tausch der Steuerkette ist er wieder Ok.


    Frage an Euch: Ist das realistisch? Schon mal jemand so was gehabt?


    Seit der ZKD Rep. läuft die Karre nicht gut. Ein wichtiger Fehler war das morsche Motorlager, was ich übrigens vor der ZKD überhaupt nicht bemerkte. Nach meinem Empfinden vibriert aber der Motor nachwievor, nur dass dies nun mit den neuen Lagern nicht mehr auf den Rahmen übertragen wird.
    Eigentlich sollte die Kette ja viel mehr aushalten, als nur 130TKM und vielleicht 70 km im überspannten Zustand.


    Bevor ich nun die Kette rausreiße, wollte ich mal Eure Meinungen dazu hören.
    Kettenrad der NW ist optisch i.O., es sollte kein Tausch nötig sein. Kette MB oder egal?


    Grüße aus München

  • Nach 70 Km. ist die Kette nicht gelängt.


    Mach mal eine CO-Messung nach dem Tausch der Kopfdichtung eigentlich ein Muß.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    bei soviel geballter "Fachkompetenz",wo willst du da anfangen? Wer weiß schon,was die der Schlaukopf da noch alles für Böcke eingebaut hat.Schon die Frechheit,das Auto als repariert überhaupt rauszugeben,wo die Kette unüberhörbar jault(vor Schmerz),ist ein Unding! X( Eine evtl. gelängte Kette hat mit deinem Problem des Ausgehens jedenfalls nix zu tun. Ich tippe mal eher auf den Drosselklappenpoti. Aber da gibt es sicher noch zielführenderes von den KE-Spezies hier.


    Gruß Bianca

    • Offizieller Beitrag

    Moin


    da war ja ein besonders kompetenter Fachmann am Werk.


    Zu dem Punkt Kettenspanner habe ich dieses hier:


    Kettenspanner wechseln suche Anleitung


    zu dem Punkt Steuerzeiten den hier:


    Die Steuerzeiten lassen sich schnell überprüfen


    dann noch dieses:

    Nach ZKD-Wechsel stirbt Motor ständig ab


    Diese Punkte müssen jetzt nicht zwingend für dein Drehzahlproblem verantwortlich sein.


    Da du einen Automat fährst, gibt es noch die Drehzahlanhebung für das Automatikgetriebe.
    Da würde ich erstmal ansetzen.
    Ist die Unterdruckschlauch/-leitung von der Ansaugbrücke zum Getriebe dran/dicht?


    Wurde der
    -Temperaturfühler Kühlmittel (EZL/KE 4polig) geprüft
    - Microschalter Schubabschaltung geprüft
    - Drosselklappenschalter / Leerlauferkennung geprüft
    - alle Unterdruckleitungen auf Beschädigung geprüft
    - Geschwindigkeitssignal (Hallgeber) geprüft


    Infos dazu gibt es hier: Diagnose KE III am M102 ab 9/89


    Bei dem wechsel der Kopfdichtung kommen immer wieder Motorlaufprobleme vor.
    Da man hier vieles falsch machen kann.


    Da kann dir nur ein Fachmann vor Ort helfen.
    Ansonsten ist es ein Kaffeesatz lesen, Teileweitwurf.


    Gruß
    Rainer

  • Bevor er sich nen Wolf daran sucht,


    Da du einen Automat fährst, gibt es noch die Drehzahlanhebung für das Automatikgetriebe.


    Das haben nur ganz frühe 201 mit Vergaser und Transitorzündung.
    Mit 2EE und KE gibt es bei Automatik keine gesonderte Drehzahlanhebung.
    Eine KE muss das selbstätig ausregeln, dafür hat sie ja eine Leerlaufregelung mit Leerlaufstelller.
    Damit bei unterschiedlichen Lastanforderungen der Leerlauf konstant bleibt.

  • Ich hatte auch mal das Phänomen das der Wagen beim Auskuppeln ab und zu ausgegangen ist.
    Nicht mal die Flaschen in der MB Niederlassung in München (Arnulfstrasse) waren in der Lage diesen Fehler zu beheben.
    Schließlich hab ich dann entdeckt das das Geschwindigkeitssignal (Hallgeber oder Tachowelle) gelegentlich ausgefallen ist.
    Nachdem ich die Überwurfmutter der Tachowelle wieder festgeschraubt hab lief alles wieder perfekt.


    Nich zu übersehen dass die Welle lose war :D11042009234.mp4 - YouTube

  • Hallo!
    Zwischenbericht:
    -> Besserung, aber noch nicht perfekt!
    - Motorlager ausgetauscht, weil 1x kaputt -> Vibrationen auf Karosserie erledigt.
    -Steuerzeiten geprüft, i.O. Geräusche aktuell unproblematisch.


    Fehler entdeckt: LMM-Poti!
    Nach Austausch des LMM-Messers samt Mengenteiler gegen als funktionierenden bekannten:
    Motor geht nicht mehr aus, weil Drehzahl bei Schubbetrieb nicht mehr auf ca. 500 abfällt.
    Neuer LMM-Poti bei freundlichen bennets-parts (Deutschland, über ebay, ca.45Euro) erstanden und in alten LMM gebaut nach Anleitung.
    Einstellung: Spannung P1 zu P2 bei 0,74V nach mehrmaligem Nachjustieren. Motor läuft bei Fahrt gut!
    Warmstart (noch) schlecht.
    Auch schaltet das Getriebe beim Gaswegnehmen bei Geschwindigkeiten bis ca. 70 km/h nicht mehr sofort in Leerlauf. Die Drehzahl fiel beim Gaswegnehmen sofort in Leerlauf, bei Wiedergasgeben knallte die Motorkraft voll ins Getriebe weiter, was auf Dauer wohl etwas kaputt macht.


    Habe zufällig noch fünf LMM mit Mengenteiler (einer für W201 ohne Kat), welche jetzt mit neuem Poti getestet werden. Jeweils ist feststellbar, dass die Poti nicht in Ordnung sind (analog-Widerstandsmessung mit wackeligen Ausschlägen!). Test nur bei laufendem Motor möglich, d.h. viel Arbeit.


    Hinweis:
    Drosselklappe Schalter (Funktion ein aus) verschleißt. lt. Bennet-Parts gerne, es gibt aber kein Ersatzteil im Handel. Lösung bekannt?
    Hinweis:
    Bosch stellt das LMM-Poti wieder her! Preis: Unverschämte 208 Euro!


    LMM-Poti verursacht viele Probleme, die lösbar sind. Das Ding ist ziemlich wichtig.


    Gibt es noch mehr solche Bauteile, die aus Altersgründen beobachtet oder ausgetauscht werden sollten?


    LG fortuno35