Aus der Traum von rostfrei :(​

  • Hallo zusammen,


    bisher ging ich ja so ziemlich von rostfreiem Zustand von unserem 190e aus. Leider wurde ich heute eines besseren belehrt. Ich wollte heute die Bremsbeläge an der VA wechseln (was ich auch getan habe) und habe dabei den Radmutterschlüssel aus der Reserveradmulde geholt. Beim "in den Kofferraum reinbücken" blicke ich dann auf das hässliche blühende Leben.







    Von unten kann man noch nichts erkennen.
    Das ist jetzt meine erste Rost-Bekämpfungs-Situation und möchte mir deshalb bei Euch Rat holen.


    Ich würde jetzt wie folgt vorgehen:


    Schrubscheibe auf die Flex und Rost beseitigen, und dann hört es auch schon auf mit meinem Anti-Rost Wissen.


    Wie soll ich das Metall anschließend bearbeiten ?


    Das sollte leider noch nicht reichen, denn ich machte noch einen Ölwechsel am Familien S211 und der gilt ja als nahezu rostunempfindlich. Die Betonung liegt hier auf "nahezu":


    Vorderachse:



    Hier werde ich dann wie beim w201 vorgehen.


    LG und schon mal danke für Eure Tipps.

  • Ähnliche Stelle hatte ich.. mach mal dein komplettes Kofferaumgummi ab..


    Mit Dremel bis aufs blanke Blech, dann Fertan, dann 1K Grundierung, dann 2K Acryllack, dann 1K Autolack (Tupfer oder Dose), dann 2K Klarlack.. so bei mir ;)


    Grüße
    Marco

  • Dremel und Flex ist mit das schlimmste was man machen kann.
    Das verschmiert nur alles oder legt eine "Schutzschicht" drüber.
    Meine Empfehlung: losen Kram mit einem Schraubendreher abkratzen und die Stellen mit DEOX Gel behandeln. Dies mehrfach und danach Kovermi drauf zum versiegeln. Dann kann Brantho 3in1 aufgetragen werden. So habe ich meinen verdammt lange behandeln müssen...


    Gruß Ernst

  • ...dem kann ich nur beipflichten, hab es im Prinzip auch so gemacht.
    das Heckblech habe ich damals mal für alle Fälle auf Lager gelegt.


    Rost in Doppelblechen ist fast nicht behandelbar, man kann nur durch Öl verlangsamen oder annähernd stoppen.
    Ein Austausch des Heckbleches bei DB kostet über 5.000 Euro....lt Kostenvoranschlag vor ein paar Jahren. ;)


    Rostfreie 190ger gibt es nicht....

  • ...dem kann ich nur beipflichten, hab es im Prinzip auch so gemacht.
    das Heckblech habe ich damals mal für alle Fälle auf Lager gelegt.


    Rost in Doppelblechen ist fast nicht behandelbar, man kann nur durch Öl verlangsamen oder annähernd stoppen.
    Ein Austausch des Heckbleches bei DB kostet über 5.000 Euro....lt Kostenvoranschlag vor ein paar Jahren. ;)


    Rostfreie 190ger gibt es nicht....


    Hast du es so gemacht wie Cupzedes oder wie Willi ?
    Da bin ich ja froh, dass ich es gerade noch gesehen habe.

  • Mir ist jetzt noch nicht richtig klar, wie ich vorgehen soll.


    Groben Rost entfernen, ist klar. Soll ich dann lieber mit einem Rostumwandler arbeiten oder das Metall blank schleifen und dann Rostschutz?/Grundierung?/Lack/? aufbringen ?


    LG

  • Groben Rost entfernen mit Schraubenzieher oder ähnlichem, Abschaben halt wo es geht.
    Nicht mit Dremel oder ähnlichem die Oberfläche nur verschmieren; der Rost wird nur untergekehrt.


    Willi hat es im Prinzip meiner Meinung nach richtig gemacht.
    Danach gut mit fettem Öl einschmieren und gut ist.


    Von Fertan und Kollegen kann man halten was man will, ich habs auch hergenommen, bin aber nicht davon überzeugt, ist problermatisch bei Behandlung von Doppelblechen und Falzen.
    Wichtig ist meiner Meinung, die betroffenen Problemzonen mit Fett "ab zu dichten"-


    Rost ist Rost und die Durchrostung ist Durchrostung:
    Fazit
    Krankes Blech raus, neues Blech rein.
    alles andere istb Augenwischerei.


    Man kann nur versuchen solche Bereiche in Rosten etwas auf zu halten. Punkt

  • Hmm ok. Zu meiner Abteilung gehören auch einige Schlosser, die meinten auch, raus schneiden und neues Blech reinpunktieren.


    Bin da echt noch grün was Rostbekämpfung angeht, möchte es aber von Beginn an so gut wie möglich angehen.

  • Sorry aber das mit der Schmierschicht ist doch Schmarn..
    Ich hab mit einem Hartmetallfräser den Rost komplett beseitigt.. wo soll das schmieren :D


    Klar das man da auf die Falze achten muss. Mein Tip:
    Die Dichtung in der Befestigungsfalz schön mit marine Kettenspray behandeln. So limitiert man zumindest das weitere Rosten..

  • Also von schnelllaufenden (Draht-)Bürsten bin ich auch abgekommen, eben weil man damit mehr zuschmiert, als entfernt.


    Je nach Zeit/Lust und Situation verwende ich unterschiedliche Abfolgen:


    1. Komplett zum Sandstrahler tragen
    2. Mit Flex+ Drahtbürste das allergröbste entfernen und dann mit der Minipistole selbst strahlen
    3. Mit Flex+Drahtbürste das gröbste Entfernen, dann mit Flex+Fächerscheibe soweit schleifen, dass die meiste Oberfläche rostfrei ist. Dann mit Schnellläufer/Dremel und Schleifkörper die Rostnarben ausschleifen
    4. Nur Kratzen und mit guter, "weicher" Farbe zulackieren + Wachs/Rostschutzfett drauf (vor allem im Unterbodenbereich, wenn es beim Räderwechsel schnellgehen muss)
    Vorher evtl. noch etwas Rostumwandler (von Würth oder Hammerite, den muss man nicht abwaschen) drauf.
    5. Komplizierte Ecken und Dopplungen mit kriechfähigen Korrosionsschutzmitteln (Elaskon+Graphitöl z.B. oder nur Graphitöl) immer mal wieder einbitschen.

  • Hast Du schon die Heckscheibe draußen gehabt? ;)




    Bisher noch nicht.... ich habe mir von York die Rest-Checkliste senden lassen. Da der 190ger ja Hobby von meinem Dad und mit ist, warte ich bis er aus dem Urlaub wieder da ist und dann werden wir die Liste durchgehen. Hoffentlich gibt es da kein böses erwachen.

  • Guten Morgen zusammen,


    ich muss das alte Thema leider wieder aufgreifen. Behandlung mit Rostumwandler hat nicht viel geholfen bzw gestoppt, gammelte fleißig weiter. Haben dann im Frühjahr versucht, das gammelige Material vorsichtig abzutragen und dann zu schützen. Hat auch nicht den gefwünschten Erfolg gebracht.


    Bevor das jetzt schlimmer wird, haben wir, mein Dad und ich (der 190er ist unser gemeinsames Hobby) entschieden es professionell machen zu lassen. Leider hat n Kollege drüber geschaut, der mal Karosseriebauer gelernt hat und er meinte, da kann man so gut wie nichts machen an dem Doppelblech.


    Das mag ich aber nicht ganz glauben, denn ich habe hier schon Threads gelesen, wo es antständig gemacht wurde.


    Meine Frage jetzt, wer hat es richtig machen lassen(oder selber gemacht). Was wird genau gemacht und was hat es gekostet.


    Ich weiger mich zu akzeptieren, dass mir der ansonsten in Top-Zustand befindliche Wagen, am Kofferraum langsam irreparabel zu sterben anfängt.
    VG

  • Klar geht das, vor allen Dingen wenn die Stelle so klein ist, wie oben auf dem Bild.
    Beide Bleche, welche da zusammen gemütlich rosten, vorsichtig raustrennen. Dann eins für unten neu einschweißen, dann das Obere formen und einschweißen. Anschließend wieder beide neuen Blechle zusammenschweißen.


    Liebe

  • Du da würde ich Vorsicht walten lassen. Die Flusssäure die das Blech mit dem Zinn verbindet ist stark säurehaltig. Wenn das in die Überlappungen gerät rostet das da wieder heftig....


    Liebe

  • Verzinnen ist - anders als Verzinken - auch nicht unbedingt eine Technik, die dem Rostschutz dient. Sinn und Zweck ist vielmehr der Aussgleich von Unebenheiten. Es kam früher im Karosseriebau häufig zum Einsatz, z.B. bei Einzelstücken bzw. Manufakturfertigung. ;)

  • Hallo zusammen,


    ein wirkliches Hexenwerk ist das nicht. Rostiges Blech rauspfurzen und neues einschweißen. Durch die etwas filigrane Form und weils übereinander liegende Bleche sind, dauerts hald etwas länger.
    Schwieriger und Nerviger ist das Versiegeln bzw. der neue Lackaufbau.


    Aaaaaber: Ich fahre an solchen Stellen mit einer andren Strategie recht gut:
    - hartnäckig ignorieren, dass da was nicht 100% ist
    - groben Rost und Lackreste abkratzen (2-5min)
    - Öl drauf. Motoröl, Fluid Film, fast egal. (2min)
    - Überschüssiges Öl abwischen (nicht gut für den Gummi). (30Sek.)
    - ab und an nachschauen und feststellen, dass sich nix nennenswert ändert. Andernfalls nachölen.
    - sich über die gewonnene Freizeit freuen und die Strategie für weitere Stellen vormerken.


    Evtl. kann man nach Abwischen des Öls auch noch Leinölfirnis draufstreichen. Das härtet nach einiger Zeit gut aus, dann ists nicht schmierig und in den tiefen Poren sitzt trotzdem das flüssige Öl. Wo Öl, da kein Rost.


    viele Grüße!
    Jo

  • Der Wagen ist sonst nahezu perfekt, da fällt mir das ignorieren schwer.....