KE-Jetronic

  • Hallo zusammen,
    ich habe eine Frage zu einem 190 1,8e Baujahr 1991 mit KE-Jetronic.
    Ich selbst bin KFZ Servicetechniker und diagnosemäßig fit, allerdings ist meine Systemkenntnis bei den KEs nicht die allerbeste, da das Ganze etwas vor meiner Zeit war. ;)
    Ich schildere euch nun mein Problem und was ich bereits gemacht habe und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
    Das Auto startet nach längerer Standzeit sehr schlecht. Also etwa 3 Stunden nach dem Abstellen beginnt das Problem. Der Anlasser braucht dann etwa 10 KW Umdrehungen bis der Motor startet. Die ersten 2 Sekunden nach Start läuft er dann sehr unruhig und erst ein Gasstoß stabilisiert den Motorlauf. Danach ist alles normal. Das Abgas riecht nach viel zu fettem Gemisch. Es ist allerdings kein typisches Kaltstartproblem, weil der Fehler nach sehr langer Standzeit weg ist. Steht das Auto über mehrere Tage springt der Wagen kurioserweise perfekt an. Läuft der Wagen kurz und stellt man ihn ab, springt er auch im kalten Zustand nach wenigen Minuten problemlos wieder an. Mit dem Kaltstart an sich scheint es wie gesagt also nichts zu tun zu haben, sondern mit der Zeit nach dem Abstellen. Im Rahmen der Wartung habe ich bereits Zündkerzen und Benzinfilter erneuert. Ebenfalls neu sind auf Grund eines Marderschadens Verteilerkappe und Zündkabel, sowie der Verteilerfinger. Kompression ist perfekt, da ich vor einem Jahr die ZKD erneuert habe. Ich habe den Kühlmitteltemperaturfühler erneuert weil dieser mit 2600 Ohm bei 20 Grad deutlich außerhalb der Toleranz lag. Der Kraftstoffdruck liegt bei 5,8 bar, der Druck im Rücklauf bei 5,55 bar. Somit müssten Ober- und Unterkammerdruck in Ordnung sein?! Der Druck fällt nach dem Abstellen auf etwa 3 bar ab und wird auch über längere Zeit gehalten. Also scheint der Druckspeicher in Ordnung zu sein. Die Stauscheibe des Luftmengenmessers ist freigängig. Das Stauscheibenpoti wird mit 5 Volt versorgt. Die Signalspannung ist ebenfalls korrekt wenn ich die Scheibe von Anschlag zu Anschlag bewege. Der Drucksteller hat 14 Ohm Wiederstand. Der Leerlaufschalter arbeitet korrekt, die Kaltsarteinspritzdüse hat den korrekten Widerstand, wird bei Start angesteuert und tropft nicht nach. Der Leerlaufsteller arbeitet korrekt. Der Motor zieht keine Falschluft. Ich bin mit meinem Latein am Ende...Was soll ich tun? Was meint ihr zu dem Problem?
    Viele Grüße,
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    auf Grund exorbitanten Bierkonsums bin ich nur kurz über den Beitrag geflogen, aber was ist mit den Einspritzdüsen?


    Noch orischinol? Dann tröpfeln sie vielleicht nach, was zu einem nicht unbedingt zündfreudigem Gemisch führt, wenn
    er ein paar Stunden gestanden hat.


    Ansonsten prost... [Zuprosten]

  • Dann mal prost ;)
    Hab ich vergessen zu schreiben. Den Gedanken hatte ich auch schon. Ich hab den Motor gestartet und abgestellt und ohne die Anlage drucklos zu machen die komplette KE samt Düsen aus dem Ansaugkrümmer gezogen. Hab Latexhandschuhe über die Düsen um zu sehen ob die nachtropfen. Zwei Handschuhe waren danach aufgeäzt, aber ich war mir nicht sicher in wie weit das aussagekräftig is, weil nur ganz kleine Löcher drin waren. nach erneutem Zündung an und aus, damit wieder Vordruck im System is waren alle Düsen trocken. Hab beim zweiten mal Plastiktütchen genommen und eng umschließend an den Leitungen befestigt, damit sich nix verflüchtigt. Wie schätzt du das ein? und Prost nochmal ;)

  • Klingt mir auch irgendwie nach tropfenden Düsen.
    Je länger er steht, desto mehr haben die Düsen getropft und so den Motor ersoffen. Steht er ganz lange, dann verdunstet das vor dem Start wieder und alles ist gut.


    Du hast ja schon sehr gut vorgearbeitet.


    Der Test, ob es an den Düsen liegt, geht aber meineserachtens einfacher und eindeutiger:
    Öffne nach dem Fahren den Tankdeckel (Druck rauslassen) und anschließend die Rücklaufleitung Vorlaufleitung oder die Leitung zwischen KE und Druckregler (Geändert wegen Denkfehler) vorn im Motorraum und lass den Klecks Sprit ablaufen, bis das System Drucklos ist. Dann beides wieder zumachen.
    Wenn er dann nach der kritischen Standzeit einwandfrei anspringt, dann sind es wohl tropfende Düsen.