Dachzelt auf W201

  • Die Suche im Forum brachte mir leider kein Ergebnis, daher diese Fragen.
    Ich habe vor mir ein Dachzelt zuzulegen. Bisher sah ich die Teile nur auf Geländewagen oder Handwerkerautos. Auf ein Wohnmobil oder Campingwagen habe ich aber auch keine Lust, bzw hatte ich schon mal und steht zu viel rum.
    Wer hat schon Erfahrungen mit so etwas gemacht auf W201?
    Und wenn ja, auf was sollte man achten? Modell?

  • Hi,


    schau mal hier im Nachbarforum:
    Basteldiesel - Zentralverriegelung geht von der Beifahrerseite aus nicht mehr. Und weitere Probleme... - Seite 11 - 190D - w201.com | 190er-Community


    Ist zwar ne Bastellösung, ne Mordsgaudi hatten wir aber mit dem Teil.
    Richtige Dachzelte waren mir zu teuer, insgesamt ist das aber durchaus ein Vorteil, nicht nen Wohnwagen mitschleppen zu müssen oder gar ein Wohnmobil zu unterhalten.


    viele Grüße!
    Jo

  • Klasse Lösung, Danke für den Tip.
    Ich würde aber trotzdem die "Kaufvariante" bevorzugen.
    Ich habe vor nach Schottland reisen und da ist eher viel Wind und Regen. Die Professionellen Dachzelte haben da ein festes Dach und Stabilität. Mir ist nur das Gewicht und die Breite etwas ungeheuer.
    Daher die Frage ob schon mal jemand mit z.B. Maggiolina Dachzelten auf W201 Erfahrungen hat.

  • Hallo, habe das zufällig gerade gelesen. Mit Dachzelt-Erfahrungen speziell auf einem 201 kann ich nicht dienen, aber allgemein schon.


    Ich hatte ein Dachzelt von autocamp, in etwa dieses hier: Freelife Sport
    mehrere Jahre auf einem 3er BMW E36, einem Lada 2110 und einem Dacia Logan MCV Kombi im Einsatz.


    Gleich vorab: Grundsätzlich hat das auf allen 3 Autos gut funktioniert. Du brauchst ein Paar Universal-Dachträger mit den fahrzeugspezifischen Füßen, auf die Träger wird das Dachzelt montiert. In geschlossenem Zustand ist das nicht anders wie eine übergroße Dachbox, bzw. wie zwei normale Dachboxen nebeneinander. Natürlich steigt der Verbrauch etwas an, bei mir waren das etwa 1-2 Liter / 100 KM. Also nicht dramatisch.


    Zur Handhabung kann ich nur sagen, einwandfrei. Du kommst irgendwo an, stellst dein Auto auf eine ebene Fläche, machst die Dachbox von hinten auf und das Dachzelt stellt sich mittels zweier Teleskoparme von selber auf. Leiter herausziehen und aufstellen und schon bist du schlafbereit. Richtig gut, wenn mal das Wetter schlecht ist. Statt einer halben Stunde Zeltaufbau brauchst du eben nur eine halbe Minute.


    Natürlich kannst du das nicht mit einem Wohnmobil vergleichen, aber im Vergleich zu einem normalen Zelt ist der Komfortgewinn enorm. Neben der Zeitersparnis beim Auf- und Abbau kommt noch dazu, dass du nicht auf dem nassen Boden schlafen mußt. Wenn es geregnet hat, ist das Dachzelt natürlich auch naß, aber im aufgestellten Zustand trocknet es bei ein wenig Wind sehr schnell.


    Kurz gesagt: Ein Dachzelt ist dann klasse, wenn du vom Komfort her mit einem normalen (Boden-) Zelt zufrieden wärst und im Urlaub eher Tag für Tag von Ort zu Ort weiterfährst. Schon alleine wegen der Auf- und Abbauzeiten.
    Ein normales Zelt ist dann vorteilhafter, wenn du irgendwo hinfährst und dann dort 2 Wochen bleibst. Denn da spielt der Auf- und Abbau nicht die große Rolle und du mußt nicht jedesmal alles einpacken, wenn du mal zum Bäcker fährst.


    Jetzt aber wohl zu dem, was dich interessiert:
    Das Fahrverhalten hat sich bei keinem der drei Autos extrem verschlechtert. Natürlich merkst du das Ding, und ich persönlich würde mit dem Ding nicht schneller als ca. 130 km/h fahren. Aber es ist nicht schlimmer als mit einer vollen Dachbox.
    Das Gewicht ist gar kein Problem. Das Zelt selber darf natürlich nicht mehr wiegen als deine zulässige Dachlast. Solltest du dir Sorgen darüber machen, dass bei zwei Personen im Zelt ja schnell mal 200 KG und mehr auf dem Dach sind: Im Stand keinerlei Problem. Dein Dach muß ja bei einem Überschlag das Gewicht des kompletten Fahrzeuges aushalten, also schnell mal 1,5 Tonnen. Die zulässige Dachlast gilt nur wärend der Fahrt, und da ist das Zelt ja leer.


    Nachteile gibt es natürlich auch:
    Bei einem Kombi mit Dachreling gibt es wirklich gar keine Probleme. Aber bei einer Limousine können die direkt auf dem Dach montierten Füße des Trägersystems auf Dauer schon den Lack ein wenig angreifen. Nicht mehr als bei anderen Dachträgern, aber eben merkbar. Bei meinem 3er BMW hatte ich nach ein paar Urlauben schon ein paar Lackkratzer. Bei meinem Dacia Kombi, wo das Teil auf der Dachreling montiert wurde, war es dagegen völlig problemlos.
    Außerdem mußt du bei einer Stufenhecklimousine schauen, wie das mit der Leiter hinten paßt. Bei einem Kombi kann si ja fast senkrecht stehen, beim 190er muß entweder das Dachzelt ziemlich weit hinten über das Dach überstehen oder du brauchst eine längere Leiter, die dann entsprechend schräg stehen muß.
    Insgesamt würde ich ein Dachzelt eher bei einem Kombi einsetzen, auch wegen dem benötigten Stauraum für die Kühlbox, Campingmöbel usw.
    Aber gehen tut es beim 190er ganz sicher.


    Der zweite Nachteil - völlig unabhängig vom Autotyp: Das Auf- und Absetzen des Dachzeltes auf das Autodach ist definitiv nur zu zweit möglich. Das Zelt wiegt mit dem Trägersystem mindestens 50 KG, das kannst du nicht alleine schaffen. Wenn du nicht den ganzen Sommer damit rumfahren willst (Stichwort Mehrverbrauch), dann solltest du jeweils eine 2. Person verfügbar haben, die dir hilft.
    Und du brauchst relativ viel Platz, um das Teil zu lagern. Am besten mit einer Halterung unterm Garagendach. In den Keller schleppen ist eher blöd.

    W123 230E 1982 original ca. 75.000 KM
    W124 250D 1989 ca. 215.000 KM Sommer-Alltagsfahrzeug
    W202 C180 1995 Jahreswagenzustand ca. 115.000 KM gehört meinem Vater

    Dacia Logan MCV ca. 230.000 KM Winterfahrzeug

    Honda Innova 125