Abrupte Verweigerung der Gasannahme mit unterirdischem Leerlauf

  • Moin miteinander,

    nachdem ich gerade nach 20 Minuten des ausführlichen Beschreibens meines neuesten Problems und seiner Entstehung wohl auf irgendeine Taste kam, die mich auf die Forenübersicht zurücksetzte, darf ich jetzt noch einmal komplett neu anfangen, da es ja immer noch Forensoftwares zu geben scheint, die zu blöd sind, einen Text irgendwie zwischenzuspeichern oder einfach im Textfeld bestehen zu lassen, auch wenn ein solches Malheur passiert. Immerhin funktioniert das ja beim Thread-Titel ... aber wie dem auch sei. Ich versuche diesmal, mich kurz zu halten und alles erstmal in einem Textprogramm vorzutippen ||

    # Vor 3 Wochen: Marvin unterwegs in der Schweiz und in Italien
    # Sonntagmorgens in Sargans: nach 30 Minuten des Fahrens: Auto nimmt auf einer kleinen Brücke plötzlich kein Gas mehr an, Motor geht aus (oder habe ich ihn aus Mitleid ausgemacht?), da Drehzahl in den Keller ging
    # Schwung genutzt und gerade so auf einen Parkplatz rollen können
    # Erst mal kurz frische Luft geschnappt und überlegt: scheint doch höchstwahrscheinlich ein elektrisches Problem zu sein?
    # Nach 15 Minuten wieder am Auto. Startversuch erfolgreich, Kiste läuft wieder, alles gut.
    # Nach 20 Minuten des Autobahnfahrens: Bei 110 plötzlich keine Gasannahme mehr, Kiste wird langsamer (hasse dieses Gefühl), zum Glück gab es einen Seitenstreifen
    # Obligatorisch Haube geöffnet und Luftfilterkasten demontiert, alles begutachtet und mal liebevoll Hand aufgelegt und so ...
    # 10 Minuten später: ich wage, den Motor wieder zu starten - läuft auch. Dennoch drehe ich um, da ich keine Lust auf eine etwaige Verschlimmerung des Problems in Italien habe
    # Nach 20 Minuten des Fahrens aber keine weiteren Auffälligkeiten, ich drehe wieder um, weil ich Bock auf Sonne und See habe. :cursing:
    # Es hat sich gelohnt: das Problem trat dann nicht mehr auf. Weder am Sonntag in den schweizer Bergen, an den italienischen Seen, noch auf der verregneten und verschneiten Rückfahrt über den San Bernardino Pass am Montag (ja ich bin echt wegen zwei Tagen so weit gefahren ...)
    # In den letzten 3 Wochen Auto nicht oft benutzt. Problem tritt aber nun öfter auf, vorrangig in der Warmlaufphase, wie es scheint.
    # Kann sein, dass der Motor nach Tagen des Nichtnutzens einwandfrei startet und dreht, wenige hundert Meter später aber in den Zickenmodus umschaltet und mitten auf der Landstraße kein Gas mehr annimmt und die Drehzahl knallhart abfällt (schüttelt sich), Nadel der Economy Anzeige bewegt sich, Nadel der Öldruckanzeige zuckt.


    # Gestern beispielsweise: Starte Motor, fahre 500 Meter. Dann das genannte Problem. Ich mache den Motor aus, starte ihn wieder und alles ist wieder gut. 5 Minuten später auf der Bundesstraße Richtung Stuttgart wieder. Ich komme auf dem Standstreifen zu stehen. Gebe dem Motor kurz eine Verschnaufpause, ehe ich ihn wieder starte und 'ne Minute lang warm werden lasse bei 3000/min im Leerlauf -> scheint etwas gebracht zu haben, da auf den folgenden 40 km bis in die Heimat nichts mehr war, bis plötzlich, als ich an der Tanke ankam, das Ganze wieder begann ... Nachm Tanken alles wieder tutti, ich fahre 2 km durchs Dorf, muss nachm Kreisverkehr am Zebrastreifen anhalten. Drehzahl sinkt wieder in den Keller, Motor stirbt fast ab und nimmt so gut wie kein Gas an. Schaffe es kaum auf die Bushaltestelle ... also Trick 17: Motor aus, wieder an, und schnell heimfahren ...

    Und das wars eigentlich auch schon. Das ist das ganze Problem. Plötzlich keine Gasannahme mehr mit Absturz der Drehzahl, Motorlauf grottig mit einem kleinen Tanz der Nadeln im KI (Economy + Öldruck).
    Erste Vermutungen: elektrisches Problem (Kabel, Anschlüsse, Wackelkontakt, Gebersignale fehlerhaft), Problem mit der Zündung (ZSG, Spule, Kappe), LMM-Poti nun durch?


    Was meint ihr dazu? Oder kennt ihr gar genau dieses Problem?

    Wie ihr vielleicht wisst haben Jo und ich Ende März die ZKD erneuert, sprich es wurde einiges ausgebaut (die ganzen steinalten, harten Kabel ...). Richtig angeschlossen habe ich es alles, sonst wäre die Kiste am Tag bevor das Problem zum ersten Mal auftrat nicht 200 gefahren. Also von der Einspritzung und der Luftzufuhr / dem Unterdrucksystem her sollte alles gut sein, meine ich.

    Ich freue mich auf eure Antworten!
    Problem sollte echt so schnell wie möglich eliminiert werden. :/


    Besten Dank schon mal :)




    comp__MG_1986.jpg
    Abkühlung über dem Luganer See ...
    am ganzen Sonntag und Montag trat das Problem nicht mehr auf, seltsam ...

    C 280 T | 06/1997 | 744 Brillantsilber | 284.000 km | seit 10/2021 (km 253.000)


    190 E 2.3 | 09/1988 | 568 Signalrot | 363.000 km | 10/2011 bis 05/2020


    ... sehnt sich nach: 190 D als Vormopf und Schalter ...

    Einmal editiert, zuletzt von Marvin ()

  • Hi Marvin,


    Ich glaub jeder von uns leidet mit dir :(


    Mein Tip:
    Mal alle Leitungen vom Motorsteuergerät zu den Sensoren etc durchklingel und nen bissl an den Kabeln wackeln. Eventuell was bei ZKD tausch gebrochen - Problem hatte ich mal.


    Zudem mal den Kühlmitteltemp Sensor im Kopf durchmessen.


    Maximalen Erfolg!
    Marco

  • Moinsen Marvin,


    Glaskugel sagt: Elektronikgrundplatte Zündschloß.


    Also der Teil am Zündschloß, der hinter dem Schließzylinder liegt.
    Ist -grob gesprochen- für die passende Verteilung des Fahrzeugstromes zuständig.
    (...wenn BTR das läse, gäbe es Verbalhaue für mich :D )


    Fehlerart: Kontaktfahne hat zu wenig mechanische Spannung, Kontakt wird durch Übergangswiderstand heiss, Kontaktdruck sinkt weiter.
    Spannung und Strom im Bordsystem fallen ab. Flackernde Anzeigen möglich.
    Erregerstrom der Zündspule fällt auch. Zündfunken schwächer, Zündenergie im Lichtbogen dto.
    Irgendwann Ausfall der Zündung.


    Kiste steht, Zündschloss auf null, Kontakt kühlt ab.
    Startet wieder, als ob nichts gewesen wäre.


    Blöderweise tritt sowas eher sporadisch auf, wenn "der Kontaktdruck an der Grenze ist".


    Würde das Teil mal tauschen, ist von hinten mit (glaube ich) drei Schrauben mit dem ZS-Träger verblockt.
    Gibt's beim Freundlichen wohl noch. Fragst Du Herrn Bert :D


    Und ja, ist ne blöde Kriecherei im Fahrerfußraum ;(


    Wenn nicht: alle Masseverbindungen checken. Motorraum und Zentralelektrik.



    Glaskugeldiagnose hiermit beendet...


    Grüße,
    Marc

    "Das vergangene Jahr war ein sehr herausforderndes Jahr, auch dieses Jahr ist es so, aber wieder anders als im letzten Jahr, und ich darf Ihnen die schöne Aussicht in die Zukunft sagen, dass nächstes Jahr wieder ein ganz besonderes Jahr wird." (A. Merkel)


    Ein Satz wie ein Monument, ein Satz für die Ewigkeit... :D










  • Hallo Marvin,


    hattest Du nicht schon mal so ein ähnliches Problem mit der Benzinpumpe? Oder dem KPR - wie mein Vorposter meinte? Ich kann mich da dunkel dran erinnern ...


    Viel Glück bei der Fehlerfindung ...
    Christian

  • Solches Verhalten kann auch von einer feuchten Verteilerkappe kommen. Durch das Fahren wir die Luft ionisiert und der Funke schlägt immer häufiger an den falschen Stellen durch. Durch das Abstellen wird die Luft wieder zum Isolator und alles ist erstmal wieder gut.


    B-Option: Kraftstoffsystem. Hier hilft eigentich nur ein im System eingebautes Manometer (sodass man während des Ausgehens den Druck ablesen kann.
    Ich habe mir dafür mal einen kleinen Stutzen in so ein Stückchen Kraftstoffstahlleitung zwischen Mengenteiler und Druckregler eingeschweißt.


    Sensoren (vor allem der OT-Geber) kommen natürlich trotzdem in Frage.
    Alle anderen Sensoren sollten bei warmem Motor keine große Rolle spielen, da er auch so (ohne elektronischen Eingriff der KE) warm normalerweise (fast) perfekt läuft.

  • Ist ja fürchterlich, was der Benziner alles so auf Lager hat, wenns ums Rumzicken geht...
    Lösung des Problems: Diesel kaufen. :D


    Ich muss aber zugeben, dass ich schon länger nen /8 Diesel-Patienten hab, der räuchert wie ne Dampflok und wir kommen nicht dahinter. Aber wenn wir den Fehler haben, ist der Motor dann durchrepariert.


    Drück dir die Daumen, Marvin, dass sich der Kram ohne viel G`schiß in Wohlgefallen auflöst.
    ZKD absolut dicht seither?


    viele Grüße!
    Jo

  • Also der Teil am Zündschloß, der hinter dem Schließzylinder liegt.


    startschalter.jpg


    Was meint ihr dazu?


    KPR + OT-Geber und die Zündspule wenn der Zapfen rausgedrückt ist -dann austauschen.


    Der Temperatursensor wird es nicht sein, denn er springt nach einer Gedenkpause wieder an.

  • Moin Leute,


    danke für eure teils sehr interessanten Antworten.
    Ich habe vorher mal in den Motorraum geschaut und mir dabei die Massepunkte angesehen. Dabei fiel mir auf, dass die zwei vorne am Saugrohr nicht richtig fest saßen, der vordere war fast lose. Ich glaube und hoffe, dass dies die Ursache des Problems war ... bin vorher noch kurz einkaufen gewesen, da lief die Kiste dann wieder problemlos (waren aber auch nur 2 x 3 Minuten des Fahrens).


    Könnt ihr mir sagen, woher die ganzen Kabel kommen, die hier "enden"? Finde das ein wenig unübersichtlich. :/
    Es wäre auch toll, wenn mir jemand ein Bild hätte, wie dieser Bereich eigentlich aussehen sollte ... musste da so eine Halterung entfernen und jetzt nach der ZKD-Aktion hängt halt alles nur noch irgendwie da, weil diese dann auch kaputt ging und so weiter :rolleyes:


    Besten Dank!


    20170524_195605.jpg

    C 280 T | 06/1997 | 744 Brillantsilber | 284.000 km | seit 10/2021 (km 253.000)


    190 E 2.3 | 09/1988 | 568 Signalrot | 363.000 km | 10/2011 bis 05/2020


    ... sehnt sich nach: 190 D als Vormopf und Schalter ...

  • Moin Marvin,


    beim Anfang deiner Problemschilderung hatte ich die Lösung gleich parat.


    In Sargans wollte dir dein Auto sagen, du bist grad bei mir vorbei gefahren, ohne auf nen Kaffe rein zu schauen !!


    Da jetzt die Massepunkte erst mal Favorit sind stell ich mal hinten an, mit meiner Vermutung; Tankdeckel oder Benzinpumpen filter verstopft.


    Wünsch viel Glück bei der Lösung.


    Gruss Holger