Fahrverbote für Euro 2 Benziner und H Kennzeichen

  • ich weiß nicht ob sich einer von euch hier sich schon Gedanken gemacht hat wegen der drohenden Fahrverbote ....betrifft uns alle mit alten Auto..


    Nach Frankfurt am Main, Köln, Bonn, Essen (A40), sind nicht nur Dieselfahrzeuge betroffen sondern auch Young und Oldtimer bis Euro 2 Abgasnorm.


    Das heißt das man auch nicht mit einem Oldtimer mit H Kennzeichen dort reinfahren darf..es geht allein um die Abgasnorm..


    hier ein Auszug der Autobild https://www.autobild.de/artike…-youngtimer--3912685.html


    aber nicht nur dort gibt es Berichte sondern auch in anderen Foren ..


    Gruß Jürgen

  • Davon habe ich auch gehört, dass die Dieselfahrverbote auch unsere 190er Benziner treffen können. Die Frage z.Zt. ist allerdings, ob diese Verbote flächendeckend oder nur für bestimmte Straßen gelten werden. Leider vermute ich ersteres, siehe Essen mit der A40. :(


    Die H-Kennzeichen sollen meines Wissens davon nicht betroffen sein (Bestandsschutz), wobei ich befürchte, dass das "H-Alter" in nächster Zukunft auf 40 Jahre heraufgesetzt werden könnte, da es noch sehr (zu?) viele Fahrzeuge aus den 90ern auf unseren Straßen gibt. Somit könnte diese Fahrzeuggruppe die dUmweltzonen ohne H-Kennzeichen schonmal nicht mehr "vergiften". ;)


    Was mich jedoch mehr als verwundert, ist, dass ein kleiner Verein wie die DUH mit knapp 400 Mitgliedern (und mit TOYOTA als einem bedeutenden Sponsor *g*) Stadtregionen, so könnte man es sehen, in eine Art Geiselhaft nehmen kann. Wie ist der Umwelt gedient, wenn ich meine alten, noch bestens funktionierenden Fahrzeuge verschrotten muss, deren sog. "Öko-Bilanz" (Aufwand Herstellung <> Fahrleistung) besser ist als die vieler Neufahrzeuge, die ich aufgrund des ganzen elektronischen Blingblings eh nicht so lange fahren kann, weil die unzähligen Steuergeräte vorzeitig die Grätsche machen. Auf diesem Hintergrund muss man sich fragen, für welche Umwelt die DUH eigentlich steht.... sie könnte sich dem Vorwurf ausgesetzt sehen, als "Deutsche Umwelt Heuchler" angesehen zu werden. [lustig1]


    Nun habe ich das Glück, auf dem Land zu leben. Die einzige Umweltzone in der Nähe ist Mainz-Wiesbaden-Frankfurt. Sollten diese auch mit meinen W201 / W124 Benzinern nicht mehr befahrbar sein, dann fahren wir dort nicht mehr hin. Wir können unser Geld auch da ausgeben, wo es keine Umweltzonen gibt (z.B. Kaiserslautern). Mir tun nur die 190er Freunde und Freundinnen leid, die in Städteregionen wohnen (z.B. Ruhrgebiet), wo genau das passieren könnte, kann, wird.


    Warten wir's mal ab - es kann nur besser werden [lustig4]
    Herzliche Grüße aus der fast umweltzonenfreien Pfalz,
    Peter

  • Zunächst mal: Die bestehenden Umeltzonen und die drohenden Fahrverbote haben nichts miteinander zu tun. Die Umweltzonen wurden zur Senkung der Feinstaubbelastungen eingeführt. Bei den drohenden Fahrverboten geht es (zumindest soweit ich das verstanden habe) um die Stickstoffbelastung. Diese Fahrverbote werden aufgrund von Gerichtsurteilen verhängt. Das die Stadt Frankfurt betreffende Urteil wurde vom VG Wiesbaden gefällt, der Richter hat in seiner Urteilsbegründung ausgeführt, man könne sich bei der Frage, welcher Teil des Stadtgebiets betroffen sein soll, an der Umweltzone orientieren.


    Insofern schützt das H-Kennzeichen nicht vor dem Fahrverbot, da die Ausnahmeregelung eben nur für die Umweltzone gilt, nicht aber für das gerichtlich verhängte Fahrverbot (bzw. das Fahrverbot, zu dessen Umsetzung die Kommunen gerichtlich verdonnert wurden).


    Allerdings hat jetzt ein Richter, der über die Verhängung eines Fahrverbots für das Stadtgebiet Darmstadt entscheiden muss, einen Vergleich zwischen der beklagten Kommune und der klagenden Deutschen Umwelthilfe vorgeschlagen. Dieser soll so aussehen, dass ein Fahrverbot nur für einige besonders belastete Straßen verhängt wird, der Rest des Stadtgebiets aber befahrbar bleibt.


    Das könnte in der Tat eine Lösung sein, mit der beide Seiten leben könnten. Das Land Hessen, welches Revision gegen das die Stadt Frankfurt betreffende Urteil eingelegt hat, regt für Frankfurt eine ähnliche Lösung an.


    Also, warten wir´s mal ab.

  • Die H-Kennzeichen sollen meines Wissens davon nicht betroffen sein (Bestandsschutz),

    Hallo an alle,
    Hallo Peter,


    das ist leider ein weit verbreiteter Irrtum! Bei den aktuell diskutierten Fahrverboten gibt es keine Ausnahmeregelungen oder irgend einen Bestandsschutz. Die einzige Hoffnung die "uns" bleibt ist, dass die Kommunen denen nachher die Kontrolle obliegt lokale Ausnahmen aussprechen (bisher meines WIssens nach nur Stuttgart).


    Aber man muß nicht rumsitzen und in sich hinein "motzeln", eine gute Idee finde ich die Petition zur Aberkennung der Gemeinnützigkeit der DUH - ob das nun klappt oder nicht. Wer es noch nicht kennt, hier lang!


    Was mich an der Diskussion die öffentlich geführt wird stört, ist dieses schwarz/weiß machen! Die Befürworter sagen: "Wer gegen uns ist, will die Umwelt sinnlos verschmutzen!" Die Gegner (viele, nicht alle) sagen: "Leck mich am A...", ich stink euch was mit meinem VW-Beschissdiesel".


    Von der Politik wird auch nichts zielführendes unternommen. Statt den Wahnsinn erstmal zu stoppen, wird fleißig die Industrie bei ihren Pseudo-"Umweltprämien" unterstützt, die in Wahrheit nichts als eine staatlich unterstützte Werbeaktion sind. Ehrlich, da platzt mir der Kragen wenn (Beispiel aus dem Real-Life) ein Kollege seinen Euro 5 Diesel (Audi A4 3.0 TDI) gegen einen Euro 6 (übrigens NICHT 6d, dafür gleiches Auto mit gleicher Maschine) "tauscht", denkt er würde eine "Prämie" von 5000€ kassieren (die von seinem völlig intakten Gebrauchtwagen abgezogen wurden) und dann dem VAG Konzern nochmal schön 40K€ (junger Gebrauchter) in den Rachen schmeißt und dann noch denkt, er hätte nen Riesendeal gemacht :cursing: Den hat nur Vater Staat gemacht.


    Ich bin sehr für Maßnahmen, die der Umwelt wirklich (das heißt: Wissenschaftlich bewiesen!) helfen und unseren wirklich geschundenen Planeten vielleicht noch für ein paar hundert Jahre (mehr traue ich der Menschheit akutell nicht zu) lebenswert zu halten. Wir haben ja nur den einen. Aber im Moment wird völlig absurder Aktionismus betrieben. Kein Mensch weiß, ob das wirklich was bringt, die Tendenz ist "eher nein". Sagen wir mal es liegt wirklich an den Autos (was ich nicht glaube): Aktuell sind ca. 70% aller PKW Euro 5 oder 6. Unsere alten "Stinker" sind übrigens (Euro2 oder schlechter) 10% oder weniger, finde die Grafik gerade nicht...
    Das heißt, es findet automatisch eine Evolution statt! Liegt auch daran, das viele Fahrzeuge von Firmen gekauft bzw geleast werden, aber das ist eine andere Geschichte.


    Leider wird in Deutschland nicht so gerne öffentlich protestiert (Positivbeispiel: -> Frankreich). Mehrere Protestaktionen wurden von den Medien (in dem Falle: Facebook) gecancelt, da man vermutlich Repressalien befürchtet hat. Wir könnten mit allen Euro-2 oder schlechter Fahrzeugen auch mal locker Berlin lahmlegen. Macht der Michel aber nicht, der motzelt nur und kauft dann nen VW <X


    @Herbert 2.6, @w201-Azzurro Gibt es denn da eine "offizielle" Meinung von MB oder den Clubs? Wenn nicht wäre das ja mal eine Idee, eine gemeinsame Aktion mit allen MB-Vereinen (oder noch besser: Allen Old- und Youngtimer Vereinen in Deutschland) zu starten.


    Meine Befürchtung ist, Hoffen alleine das der Kelch an uns vorrüber zieht, wird leider nicht reichen...

  • Gibt es denn da eine "offizielle" Meinung von MB oder den Clubs?

    Na ja, (Haupt-)Geschäftszwecke der Daimler AG sind ja Produktion und Verkauf neuer Autos. Insofern dürfte von dieser Seite schon ein Interesse bestehen, möglichst viele "alte" Autos durch neue zu ersetzen. X/

  • OK, falsch ausgedrückt :D ich meinte natürlich nicht die AG (bis auf das Wort "Autos" stimme ich da zu :whistling: ), sondern die Classic Abteilung (die natürlich auch Geld - wenn auch im Vergleich verschwindend gering - mit alten Autos (!) verdient). Das Ergebnis wird sich gleich bleiben, da sticht über eben unter...


    Aber es bleiben ja noch die Vereine und Interessengemeinschaften 8o

  • Ich halte das nur noch für Zwangsbeatmung der Industrie. Probleme und Finanzierung aller Art lassen sich einfach immer am einfachsten auf den Pöbel abwälzen, weil von dem gibt's ja so viele und der meckert nicht, weil er Konsum ja auch irgendwo geil findet. Naja, egal. Ein Thema für 'nen Stammtisch ...


    Meinetwegen sollen se mir einen E-Motor vorne rein setzen. Hauptsache, ich kann meinen roten Bock weiter fahren. Ich find's ja auch nich geil, wie der Wagen hinten raus müffelt. Aber das ist nicht der richtige Schritt. Zumindest ist es nicht der richtige Schritt, Leuten weismachen zu wollen, dass ihr 5 Jahre alter Rollschuh mit 5 Litern Verbrauch ein krasses Umweltproblem darstellt und sie nicht mehr in die Städte gelassen werden. Witz. Der Rest der Welt? Lacht sich schief.


    Der richtige Schritt wäre es, die Öffentlichen endlich attraktiver zu machen, natürlich auch und vor allem preislich. Hier im Raum Stuttgart ist es eine einzige Katastrophe. Ich kenne die Leute, die haben wirklich nahezu täglich Probleme, überhaupt anzukommen. Sei es bei der Arbeit oder dann abends zuhause. Lächerlich.
    Aber was wäre nur im Ländle los, wenn in Schtuagerd plötzlich alle auf Schienen fahren würden und die ganzen GLE Coupés und Cayennes von den Straßen verschwänden. Himmel hilf, die Industrie würde vor die Hunde gehen. Schluchz ...


    Und ja, ich bin auch dafür, dass in Städten elektrisch und emissionsarm/-frei gefahren werden sollte. Irgendwann hat da eh jeder Bock drauf. Dazu Fahrrad-Highways, car sharing, dies und das.
    Aber wen juckt's dann noch, wenn ich hin und wieder mein rollendes Kulturgut in die Landeshauptstadt bewege - weil ich eben muss!, da die Verbindung vom Land mit den öffentlichen einfach nach wie vor sch**** ist.


    Es reicht schon, dass ich ab dem nächsten Schulblock (6 Wochen lang täglich nach Stuttgart) im ganzen Sektor Stuttgart-Ost gezwungen sein werde, ein Parkticket zu lösen. Das sind dann hier die kläglichen Versuche, Autos aus der Stadt zu vertreiben. Nix Zukunft. Am Ende nur Geldmache, die mich finanziell extrem hart belasten könnte. Man kann nur hoffen, dass die Schule Parkausweise o.ä. organisiert.

    C 280 T | 06/1997 | 744 Brillantsilber | 284.000 km | seit 10/2021 (km 253.000)


    190 E 2.3 | 09/1988 | 568 Signalrot | 363.000 km | 10/2011 bis 05/2020


    ... sehnt sich nach: 190 D als Vormopf und Schalter ...

  • Insofern schützt das H-Kennzeichen nicht vor dem Fahrverbot, da die Ausnahmeregelung eben nur für die Umweltzone gilt, nicht aber für das gerichtlich verhängte Fahrverbot (bzw. das Fahrverbot, zu dessen Umsetzung die Kommunen gerichtlich verdonnert wurden).

    Genauso ist es...wer gedacht hat bald hab ich das "H" dann ist es sowieso egal und betrifft einen nicht..hat leider falsch gedacht..mal sehen ob die Regierung auch noch das Oldtimeralter hoch setzt zB ab 40 Jahre..
    Wenn unsere Wagen nicht mehr fahren dürfen, Stehfahrzeuge werden, geht der Verkaufspreis auch runter wer also viel Geld in den W201 gesteckt hat,was auch viele getan haben,bekommt nur noch einen Bruchteil von dem was mal reingefloßen ist...


    Gruß Jürgen

  • Ob das gerichtlich verhängte Fahrverbot für Oldtimer mit H gelten soll, liegt wohl in der Verantwortung der Gemeinden.


    In Stuttgart ist wohl für die Oldtimer in den Verbotszonen freieFahrt angesagt.


    Liebe Grüße

  • Hi,
    immer ruhig bleiben, was da wirklich raus kommt, bleibt fraglich.
    Hier in Hessen hat's z.Z. zu wenig Polizisten für die Kontrolle.
    - und im Sommer fahr ich meißt eh nur mit dem Roller in die Stadt.
    Schaun mer mal
    Gruß
    Th.

  • Ehm. Ist sowieso fraglich das ganze, da es in der EU Ländersache ist wo gemessen wird, Deutschland natürlich am auspüff und drum herum 35 m über einer Uni zb sind die Werte absolut Schwachsinn. Ausserdem wenn wir uns der EU Richtlinien anpassen, ist es eh Banane. Abwarten.


    WIRTSCHAFT FAHRVERBOTEDiesel-Grenzwerte auf wackliger Grundlage
    Stand: 16:39 Uhr
    Lesedauer: 5 Minuten
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    Von Nikolaus DollWirtschaftskorrespondent
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    Tempolimit für saubere Luft: Ein Schild in Bochum
    Quelle: picture alliance/dpa
    In den USA gelten 100 Mikrogramm Stickoxid als vertretbar, in der EU nur 40. Ein Experte wirft Brüssel vor, der EU-Wert basiere auf fragwürdigen Analysen. Läge die Grenze bei 50 Mikrogramm, hätte kaum eine Stadt ein Problem.
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    320
    Wer künftig mit seinem Diesel in eine deutsche Stadt fahren will, braucht nicht nur ein Navigationssystem für die richtige Strecke. Er braucht auch einen Routenfinder für Zonen, in denen Diesel-Autos noch erlaubt sind. Denn es wird immer mehr Sperrgebiete geben, weil in rund 60 Städten der Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid (NO2) pro Kubikmeter Luft überschritten wird.
    Dabei ist dieser Grenzwert wissenschaftlich umstritten. „Er ist aus medizinischer Sicht schlicht Unsinn“, sagt der Arzt und Biochemiker Alexander Kekulé. „Es gibt keinerlei wissenschaftliche Grundlage dafür, 40 Mikrogramm NO2 zur Marke zu erklären, ab der den betroffenen Menschen gesundheitliche Schäden drohen.“
    Wer in der erregt geführten Debatte um den Diesel und die Luftreinhaltung in Deutschland die Position der Messstellen oder gar den Grenzwert infrage stellt, macht sich schnell unbeliebt. Oft auch verdächtig. Aber Kekulé ist kein Autolobbyist, sondern Direktor des Instituts für Biologische Sicherheitsforschung in Halle.
    Zwei schwere Fehler
    Er wettert gegen „verpestete Städte“, findet Blaue Plaketten, die Diesel aus den Innenstädten aussperren, „grundsätzlich gut“ und gibt zu: „Ich will gar nicht wissen, wie groß der NO2-Ausstoß ist, für den ich durch meine vielen beruflichen Flüge verantwortlich bin.“ Kekulé hält zudem Schadstoffgrenzen für sinnvoll, um die Luftqualität zu verbessern. „Aber man sollte den Menschen nicht vorgaukeln, dass die 40 Mikrogramm eine wissenschaftliche Grundlage hätten. Der Wert ist politisch motiviert.“
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    CHAT ZUM ABGASSKANDAL
    „Seltsamerweise ist das Thema Erdgasautos keines in Deutschland“
    Und deshalb könnte die Grenze auch bei 50 Mikrogramm gezogen werden. Dann hätten nur 15 Kommunen in Deutschland ein Problem. Oder bei 60 Mikrogramm. Dann wären es nur vier – die Debatte um den Diesel gäbe es vermutlich gar nicht. Jedes Mikrogramm entscheidet derzeit darüber, ob in den Städten Dieselalarm herrscht.
    Aber die EU-Kommission hat sich für 40 Mikrogramm entschieden. „Und dabei wurden zwei grundlegende Fehler gemacht“, sagt Alexander Kekulé. Der erste durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der zweite durch die EU-Kommission.
    Einfache Schätzung
    Die Kommission hat sich den Wert nicht ausgedacht, sondern dafür bei der WHO eine Analyse in Auftrag gegeben. Und die WHO ist über den Verdacht erhaben, sich von Umweltverbänden instrumentalisieren zu lassen. Die EU hatte 1993 entschieden, sich deutlich ehrgeizigere Ziele beim Umweltschutz zu setzen und weltweiter Vorreiter in Sachen reiner Luft zu werden. Damals lag der WHO-Richtwert für NO2 bei 150 Mikrogramm und damit ähnlich hoch wie in Europa. Allerdings war dessen Wirkung auf Menschen nur wenig erforscht.
    Auf Bitten der Europäer erstellte die Weltgesundheitsorganisation eine neue Analyse, die eine Senkung der Grenzwerte rechtfertigen sollte. Dabei fassten die Experten die Ergebnisse älterer Studien zusammen, in denen es vor allem um die Wirkung der Emission von Gasherden auf die Atemorgane von Kindern ging.
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    Ein Vorgehen, das „in dieser Form keine brauchbaren Ergebnisse lieferte“, sagt Kekulé. „Weil die Datengrundlage schwach war, schätzten die Gutachter einfach, dass ein Gasherd die mittlere jährliche NO₂-Konzentration im Haushalt auf ungefähr 40 Mikrogramm erhöht. Dieser Wert wurde dann als Richtwert vorgeschlagen.“
    Kritik an Brüssel
    Eine entsprechende Richtlinie zum Schutz der Luftqualität sollte 1996 verabschiedet werden. Es habe schlicht die Zeit für weitere Studien gefehlt, behauptet Kekulé. Die US-Umweltbehörde EPA, die sich seit den 1930er-Jahren mit der Luftbelastung durch Autos und Smog beschäftigt und wie wir in Europa spätestens seit Dieselgate wissen, wenig zimperlich ist, wenn es um den Schutz der Luftqualität geht, kannte die Ergebnisse der WHO. Und übernahm den Wert nicht. Weil offenbar nicht fundiert genug. In den USA gilt ein Grenzwert von 100 Mikrogramm NO₂ pro Kubikmeter Luft.
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    VERKEHRSWENDE
    Autofahren, wie wir es kennen, wird es bald nicht mehr geben
    In Brüssel weist man die Kritik zurück. Die Richtlinie, die den Grenzwert festlegte, sei überarbeitet worden, von Zeitdruck könne keine Rede sein. „Die aktuellen Werte basieren auf der Richtlinie 2008/50“, heißt es seitens der Kommission, wurden also vor zehn Jahren überprüft. Laut WHO seien zudem weitere Studien veröffentlicht worden, „die die Zusammenhänge zwischen der Langzeitbelastung durch NO2 und der Mortalität und Morbidität aufzeigen“.
    Kekulé bringt das nicht von seiner These ab: „Bei Überprüfungen des Grenzwertes stand immer die Frage im Mittelpunkt, ob es neuere Untersuchungen gibt; aber nie, ob der alte Wert falsch sein könnte. Es gibt auch keine neueren Studien, die den alten Wert nachträglich begründen würden.“
    Keine Grundlage für Fahrverbote
    Dabei ist der Mediziner wie die WHO grundsätzlich dafür, strenge Grenzwerte zur Luftreinhaltung zu setzen. „Aber sich wie zurzeit nur auf den Diesel und NO2 zu konzentrieren, um die Luftqualität zu verbessern, ist wie der Versuch, die Mordrate zu senken, indem man ausschließlich Schusswaffen mit neun Millimetern verbietet. Die meisten Morde werden aber mit Messern begangen“, erklärt Kekulé.
    „Benziner stoßen mehr Feinstaub aus, der wesentlich problematischer ist als Stickoxide. Wenn statt der Diesel mehr Benziner verkauft werden, wird der Ausstoß von Feinstaub und CO2 ansteigen. Und deren schädliche Wirkungen auf Gesundheit und Klima sind belegt.“
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    INTELLIGENTE LADESÄULEN
    In New York offenbart sich die Armseligkeit unserer E-Auto-Pläne
    Kekulé rät aber davon ab, in Brüssel eine Änderung des Grenzwerts zu verlangen. „Dann würden andere EU-Staaten, die im Umweltschutz hinterher sind, auch beim Feinstaub und anderen Auflagen Entlastungen fordern.“ Der NO2-Grenzwert sei zwar medizinisch unbegründet, habe aber politisch dazu beigetragen, dass die Luft in der EU heute sauberer sei als vor 20 Jahren.
    Anstatt die Menschen mit „medizinischen Horrorszenarien zu verunsichern“ sollte man darüber informieren, dass mit dem Grenzwert von 40 Mikrogramm ein vernünftiges umweltpolitisches Ziel erreicht wird“, fordert Kekulé, „Dieses politische Ziel kann allerdings keine gerichtlich angeordneten Fahrverbote begründen.“ Die Verwaltungsgerichte stützen sich aber bei ihren Fahrverboten darauf, dass eine Gesundheitsgefährdung schwerer wiegt, als das Recht, sich mit dem Diesel


    https://www.welt.de/wirtschaft…-wackliger-Grundlage.html


    Mal was neues
    Gruß Stephan

    • Offizieller Beitrag

    Polizisten braucht es dazu sicher nicht. Zur Kontrolle dieser Fahrverbote sind Kamerasysteme im Gespräch, die dich dann filmen und die Ordnungsämter sollen dann das Kennzeichen mit den Fahrzeugdaten prüfen, ob du regelwidrig in die Verbotszone eingefahren bist.


    Können sie meinetwegen machen. Bei meinen 2.6er US mache ich dann vorne eine US-Licence Plate dran. :D

  • Locker bleiben. Mit diesem Vorschlag wollte sich mal wieder jemand profilieren, auf besonders viel Gegenliebe stieß der Vorschlag nicht. Und die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder würden dagegen ganz sicher Sturm laufen. ;)

  • Tach auch....,


    locker bleiben, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.



    Kann mir noch gut entsinnen was mitte der o0zigern ab ging mit der Kfz-Steuer für Diesel. Damals habe ich mein 300D verkauft d3nn 1200DM Steuern war zu viel. Halbes Jahr später konnte man ein KAT bekommen und es sah wieder harmlos aus.
    Und für den OM60x gibt es seid geraume Zeit sogar ein Partikelfilter. Und sicherlich wird für ein E2 Benziner auch was kommen. Man muss vielleicht einwenig Geduld üben. Doof für diejenigen die täglich auf sein E2 Benziner angewiesen ist..

    Gruß von Bastiaan aus dem HOL-Land
    Groeten van Bastiaan uit het HOL-Land

  • Hi Bastiaan,

    locker bleiben, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.

    Das würde ich gerne auch so sehen, halte es allerdings für nicht zutreffend.


    Die von Dir angesprochenen Nachrüstlösungen für die OM60X hatten damals den Hintergrund, dass noch viele Taxen damit rumfuhren und somit zur Nachrüstung "gezwungen" wurde, was für Müller, Meier, Schmitz den schönen Nebeneffekt hatte, das es eine Lösung gab (und ja, immer noch gibt). Die Nachrüstung von NOx mindernden Systemen ist jedoch technisch aufwändiger und ich kenne keine Branche, die vorrangig auf "olle Benziner" setzt, siehe auch Verteilung der Schadstoffklassen. Ist für die Industrie schlicht uninteressant. Für Euro 5 & 6 vielleicht, aber nicht für noch ältere Fahrzeuge.


    Die Krux ist ja, das es hierbei nicht um noch halbwegs verständliche Reduzierung von Feinstaub oder CO2 geht, sondern die Senkung von NOx auf Werte, die in jedem Wohnzimmer täglich mehrfach um ein Vielfaches überschritten werden. Warum? Weil es normal ist. Die Dosis macht das Gift, wie man immer so schön sagt.


    Und nochmal, was bringt es den Hebel bei Fahrzeugen, die gesamthaft nur einen sehr geringen Anteil am Verkehrsaufkommen haben anzusetzen? Genau, nix :cursing:

    Und die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder würden dagegen ganz sicher Sturm laufen.

    Und Dir, lieber Christoph, muss ich da leider auch widersprechen. Du weißt in welcher Branche ich arbeite. Der Datenschutz wird zum "Wohle" der Verkehrsüberwachung gerade flächendeckend aufgeweicht. Übrigens ist Dein Heimat-Bundesland neben RP da ganz vorne mit dabei. Es werden gerade Systeme zur mobilen Überwachung des laufenden Verkehrs mit Kennzeichenauswertung unter dem Deckmantel der Terrorabwehr angeschafft.
    Mein AG wurde bereits als "Lösungsanbieter" für eine Überwachung genannt. Und lass Dir gesagt sein: Die Technik liegt fertig in der Schublade, wird rund um den Globus massenhaft eingesetzt. Als die erste Streckenabschnittsüberwachung (tolles Wort) eingeführt werden sollte (Vorreiter hier: Niedersachsen), gab es einen Sturm der Entrüstung. Alle datenschutzrechtlichen Bedenken (Unschuldsvermutung etc.) konnten in zeitraubenden, aber dennoch schließlich erfolgreichen "Zurechtbiegerunden" des Grundgesetzes durchgeprügelt werden. Können wir uns schon mal drauf freuen, wird in Kürze auf Bundesebene zum Standard werden... Wenn der Landesdatenschutzbeauftragte vom Verkehrsministerium die Ansage kriegt "das muß legal werden", wird es legal werden...

  • Die automatische Kennzeichen Auswertung wird auf deutschen Autobahnen seit Jahren praktiziert. Und wenn gestohlen, keine Versicherung etc. erfolgt eine Warnmeldung an den Bittel.


    Hatte der Wurmkat die Benziner nicht auf D3 oder gar Euro 3 gelupft?