Hallo zusammen,
die Aktion ist durch und wie fast schon erwartet wars wieder mal mehr Arbeit, weil eben hier eine Schraube entrostet werden muss, da eine Dichtfläche erhöhte Zuwendung wünscht, man immer wieder was verpeilt oder erst durchschauen muss (ich schraube ja nie an Benzinern), dann der Kampf mit der Saugrohrstütze, mit dem Krümmer, den Stehbolzen desselben, alles kostet Zeit. Und zahlreiche Werkzeuge, an die man gar nicht denkt, sind nötig.
Daher denke ich ist es vollkommen utopisch, an einem 30 Jahre alten Auto mal eben am Straßenrand die Kopfdichtung zu wechseln. Wird nix. Und hier wäre das sowieso nix geworten, weil eigentlich nicht die Dichtung, sondern der Kopf hinüber war.
Den Kopf beurteile ich von der mechanischen Seite her als einwandfrei, dem fehlt im Grunde nichts, nur der übliche Verschleiß. Weder ausgeschlagene Ventilsitze noch verschlissene Führungen. Passt alles.
Die Dichtfläche war aber schon böse zerfressen, gerade in Brennraumnähe zu den Kühlwasserkanälen hin tiefe Fressspuren. Samstagabend nach dem Fräsen hatte ich schon etwas Bauchschmerzen, weil ich dachte, wir seien schon ziemlich an der Grenze dessen was runter gefräst werden darf. Habe dann Sonntag früh die WIS ausgegraben und dort nach den Vorgaben den Kopf vermessen. Alles bestens: es durften sogar noch 2/10mm runter!
Problem war, dass ich noch nie mit einem Schlagzahnfräser (Einschneider) gearbeitet hatte aber es keine Alternative gab, weil alles andere sehr viel zu teuer ist und diese Einschneider prinzipiell total klasse funktionieren. Diesen habe ich dann extra für diese Aktion gebaut. Der war einfach etwas zu instabil, um bei >1-2 Zehntel mm Zustellung noch ratterfrei zu arbeiten. Daher gabs in der Fläche eine leichte Wellenstruktur. Von der Drehbank her kenne ich die Symptome längst. Habe dann als Behelfslösung den Schneidstahl nach alter Schule noch einmal umgeschliffen, um dessen arbeitende Fläche zu verkleinern und so die auftretende Schnittkraft zu verringern. Das Werkzeug biegt sich dann weniger weg und fängt nicht an zu schwingen. Hat auch so geklappt und der finale Durchgang Sonntagmorgen war dann wirklich einwandfrei.
Wenn ich die Fräse nicht demnächst wieder weggebe (die ist mir zu groß), wird hald fürs nächste Mal ein besserer Schlagzahn gebaut. Aber sonderlich scharf bin ich aufs Kopfplanen eh nicht.
Zitat
abends dann ums Planen, wo Jos Bruder für eine Weile zu Hilfe kam.
Korrektur: das war Thorsten, seit fast 20 Jahren mein bester Freund. Mein Bruder kam Sonntag kurz dazu.
Zitat
Eigentlich sah die alte ZKD noch ganz gut aus, daher denke ich nicht dass diese an dem Kühlmittelverlust schuld war.
Hoffentlich habt ihr nicht zuviel vom Kopf abgeschmirgelt. Zur Not tankst halt Superplus.
Die ZKD war vielleicht wirklich noch OK, die brauchte man auch weiter gar nicht beachten, die eingefressenen Lunker im Bereich der Abdichtung hin zum Brennraum im Material des Kopfes waren das eigentliche Problem. Der Kopf war was das angeht brotfertig.
Zu viel abgetragen haben wir nicht, sind voll in der Toleranz laut WIS, noch ca. 5/100mm dürfen runter
Man misst dazu einfach die Höhe des Kopfes.
Maß vor Bearbeitung: 98,4-98,5mm
Maß nach Bearbeitung: 97,8mm
--> also dürfen je nach Ausgangsmaß 6-7 Zehntel runter.
Finde ich auch recht viel aber ist hald ein recht großer Brot- und Buttermotor und kein kleiner kurzhubiger hochverdichteter
Ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass die ZKD jetzt schon wieder undicht ist.
viele Grüße!
Jo