Verzinken, verkupfern, vernickeln mit Hausmitteln

  • Hallo,


    bei der immer mehr werdenden Arbeit an meiner angelsächsischen Opferanode aus dem Hause Rover

    (Besteht zur Hälfte aus Aluminium, rostet trotzdem schlimmer als ein /8 ;()

    Habe ich immer wieder das Problem, dass an sich gute Teile neu bestellt werden müßten obwohl nur Rostig oder sonst wie angefressen sind.

    Gleiches gilt für Schrauben und Bolzen mit besonderen Formen und Gewinden, die aufwändig beschafft werden müßten...


    Also werden diese Teile wieder aufgefrischt, kostengünstig zu Hause!


    Hier mal ein Beispiel, das war der erste Versuch und es hat wirklich astrein funktioniert:

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    Es geht um die Fassungen meiner Lampen, wie oben zu sehen. Diese führt kein ET Händler...

    (Wer sich auskennt, wird feststellen, dass es sich hierbei um die selten gewordene 24V FFR Beleuchtung der Britischen Armee handelt)


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    So sah das ganze dann nach dem Glasperlenstrahlen aus. Das muss man aber nicht machen, es geht auch chemisch oder mit schleifen.

    Hauptsache fettfrei sollten die Oberflächen sein!


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    Die Teile wirft man dann in das Elektrolyt, zu dessen Herstellung komme ich weiter unten.


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    So sieht das dann nach dem Baden aus. Eine raue, matte, graue Schicht.

    Das ganze kann man der Optik wegen noch etwas Polieren oder ähnlich behandeln.


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    Weil ich ein fauler Mensch bin hab ich das Automatisiert. Stahlwolle oder Schleifflies geht genau so.


    ACtC-3d_H7vcgH7w3hNAW-h73aAzJEMBjVWlpb_3oMHN9PjU7PwE_933fNwdtCOWbg6ZGjdrhDs0bgHEAqsz48usUCSS_-h1-Ctp37AkxOpoivOiz_Eaq2i5papYmFXyZ_tyJqzKnK2OFUTFTtlRdOcfL4Yk=w1206-h904-no?authuser=0Das fertige Produkt sieht dann so aus!

    ACtC-3eMjeEYYNGowCZ2bXshINbN4UcaBhz1MHOrkHNVO7Sv-Xz239kZMrwnNfXGU4gooG3U3wDWU3eLoA4cij82CXH4pergTnuMzyv_xoqH9F00YeE6CAzD8TorVbst0nhYUPY6yXR-8lTg5klj2zYuiFR2=w678-h904-no?authuser=0


    Natürlich wird das kein neues Teil mehr... Rostnarben und die Spuren vom Strahlen bleiben erhalten.

    Wollte man das perfekt machen, müßte man vorher Kupfer auftragen und dieses verschleifen... Für nen Landy taugts auch so :)


    Also nun zum Herstellen des Zinkbades:

    Eine Mischung, 2:1 aus Essigessenz (die Billigste, eh klar) und Wasser in eine Schüssel aus Plastik geben.

    Schüsseln gibt's in Mutters Küche genügend, das braucht man nicht kaufen :)


    Dann sucht man sich ein Netzteil, das ca 5v und bisschen Strom liefert. Faustformel ist 100mA pro cm².

    Man sollte nicht das billigste Netzteil verwenden, sondern eines mit ordentlicher Potentialtrennung.

    Im falle eines Fehlers am Netzteil habt Ihr eure Griffel sonst an Netzspannung, das ist unangenehm!


    Weiterhin braucht man den Rohstoff, den man galvanisch auftragen möchte. Zink, Kupfer oder Nickel.

    Dazu durchsucht man das Internet am besten nach Zinkanode, Nickelanode oder Kupferanode.

    Man benötigt 2 Stück! Diese hängt man nun, gegenüberliegend, in die Schüssel mit Essigwasser.


    Jetzt klemmt man + und - vom Netzteil an die Elektroden.

    Wer ein Amperemeter hat, kippt jetzt solange Salz in die Suppe, bis das Maximum an Leitfähigkeit erreicht ist, bzw. bis der Strom nicht mehr weiter ansteigt.

    Ansonsten einfach rein kippen, bis sich kein Salz mehr löst, das ist aber die Notlösung!


    Nach einer Stunde blubbern lassen, klemmt man das Netzteil wieder ab und entnimmt eine der Elektroden.

    Nun das zu veredelnde Teil irgendwie mit einem Draht in die Brühe hängen, wie ist egal, nur nicht direkt vor die Elektrode.


    Der + Anschluss vom Netzteil wird mit der Elektrode verbunden, der - Anschluss mit dem Werkstück.

    Das Werkstück muss jetzt blubbern!

    Wenn die Elektrode blubbert ist es verkehrt rum angeschlossen, also umpolen!


    Sobald sich eine lückenlose schicht gebildet hat ist das Teil fertig.

    Je nach Größe dauert das einige Minuten.




    Achtung!

    Die Plörre nicht Trinken!

    Strom ist gefährlich!

    Dämpfe nicht inhalieren!

    Bei der Arbeit bleibt der Finger weg von Nase, Augen und Mund!

    Wenn Du anderer Meinung bist, selbst schuld!


    Viel Spaß beim ausprobieren und bei Fragen, Fragt...


    Grüße

    Sebastian