Zum Tode von „Bruno“

  • Sie haben es tatsächlich getan! Braunbär „Bruno“, dessen Schicksal die Deutschen zuletzt so sehr bewegte, ist tot. Abgeknallt im Auftrag der bayerischen Landesregierung. Zuvor hatten angebliche Experten aus Finnland den Bären nicht lebend fangen können. Bruno hatte ihnen immer wieder Haken geschlagen. Wenige Stunden nach dem skandalösen Abschuss-Befehl des bayerischen Umweltministeriums war der Bär erlegt.
    Tierschützer sind entsetzt. Der Präsident des Deutschen Naturschutzrings, Hubert Weinzierl, hat den Abschuss des Braunbären scharf kritisiert: „Das ist die dümmste aller Lösungen.“ Ein Sprecher des bayerischen Tierschutzbundes sprach von einem „Trauerspiel der Aufgeregtheit und Planlosigkeit“. Auch die Jugendorganisation des Bund Naturschutz übte scharfe Kritik. „Das ist eine Tragödie für den bayerischen Naturschutz“, so ein Sprecher unmittelbar nach dem Abschuss. Die Organisation wirft dem bayerischen Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) Aktionismus vor. In einer Erklärung heißt es: „In Kärnten spazieren Bären an Kindergärten vorbei, ohne dass sich jemand aufregt und auch die bayerische Bevölkerung freut sich über den Bären, nur der Umweltminister kriegte es mit Angst um seine Karriere zu tun und machte einen Schnellschuss.“ In der Tat richtet Bayerns Umweltminister Schnappauf Tag für Tag für diese Gesellschaft weit mehr Unheil an als der Bär es tat.


    Die Bevölkerung hatte am Schicksal des Bären regen Anteil genommen. Immer wieder faszinierten seine neuerlichen Spuren, seine Friedfertigkeit und seine Gewitztheit, mit der er den Jägern immer wieder entkam. Spezialisten hatten zwei Wochen lang versucht, das Tier aufzuspüren und einzufangen. Während ihrer Suche durchstreifte die Truppe 500 Kilometer zu Fuß in gebirgigem Gelände abseits der Wege und erklomm dabei mehr als 10.000 Höhenmeter. Keine Chance. Bär Bruno erwies sich als zu schlau.


    Der Bär war am 20. Mai dieses Jahres erstmals in deutschen Landen gesichtet worden. In Österreich und der Bundesrepublik Deutschland hat er seither nach Beobachtungen wohl 300 Kilometer zurückgelegt und sich in erster Linie von Schafen ernährt. Auch ein paar Hühner- und Hasenställe hatte er ausgeräumt. Jetzt also der Abschuss. Welch eine „Heldentat!“ Mal sehen, ob Minister Schnappauf dem feigen Schützen auch noch ein Verdienstkreuz verleihen wird …


    machs gut alter Junge