Funktion pneumatische Leerlaufanhebung (PLA) OM601/602

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    aus aktuellem Anlaß will ich eine kurze Funktionsbeschreibung der PLA beim Diesel erstellen.
    Zunächst gibt es drei Ausführungen.
    1. ab Serienbeginn bis Mj. 85
    2. ab Mj.85 getrennt nach autom. und mechanischem Getriebe
    3. leider keine Angabe,ab wann gültig, Vereinheitlichung bei beiden Getriebevarianten


    Variante 1 dürfte hier wohl keine Relevanz haben, deshalb beschränke ich mich mal auf die zweite (nur mech. Getriebe) und die dritte(mech .und autom. Getriebe) Version.


    Die PLA funktioniert,wie der Name schon sagt,pneumatisch. Der Unterdruck wird von der Unterdruckpumpe bereitgestellt und liegt mit 700mbar am Thermoventil am Zylinderkopf an. Ist das Kühlmittel kälter als 30°C öffnet sich das Ventil und der Unterdruck wirkt über einen T-Verteiler auf die Unterdruckdose Leerlaufanhebung und erhöht die Leerlaufdrehzahl um ca. 100 U/min. Dies dient einem stabilen Rundlauf nach dem Kaltstart. An dem T-Verteiler ist auch die Belüftungsleitung mit einer eingebauten Drossel und einem Belüftungsfilter angeschlossen. Die Belüftungsleitung endet im Fahrzeuginnenraum hinter dem KI. Die Frage gab es glaube ich auch schon mal,was das für eine Unterdruckleitung ist,die da so im Nichts endet.Über diese Leitung wird das System als permanent belüfet,wegen der Drossel aber nur geringfügig (Verlust von ca. 100mbar),was nicht ausreicht,die Leerlaufanhebung zu beenden.
    Die geschieht erst in dem Moment,wenn das Thermoventil bei über 30°C Kühlmitteltemperatur schließt,also keinen Unterdruck mehr durch läßt. Über die Belüftungsleitung gelangt nun atmosphärischer Druck ins System PLA und die Drehzahlanhebung wird aufgehoben.


    Die 2. Variante mit autom. Getriebe ist etwas aufwendiger,da arbeiten zwei Thermoventile zusammen.Leerlaufanhebung erfolgt hier unter 17°C Kühlmitteltemperatur,bei Fahrzeugen mit Klima beim Zuschalten des Kältekompressors auch darüber.Der Unterdruck beträgt hier ca. 500mbar an der Leerlaufdose und die Leerlaufdrehzahl erhöht sich auch hier um ca. 100U/min. Unter 17°C ist das eine Thermoventil geöffnet,das Zweite geschlossen,der Unterdruck gelangt über ein Umschaltventil zur Leerlaufdose. Über 17°C schließt das erste Thermoventil und das Zweite öffnet den Weg für den atmosphärischen Druck und die Leerlaufdrehzahl sinkt wieder.
    Wie gesagt,ich habe leider nichts finden können,wie lange diese Version so verbaut wurde.


    Zum Prüfen des Systems macht es Sinn,ein Unterdruckprüfgerät zur Hand zu haben,sowas z.B.: http://www.stahlgruber.de/Kata…erkzeug/index.php?sb=6263


    Gruß Bianca