Preise von guterhaltenen 190er

Hallo Rudi,

das mit dem Wer ist so eine Sache. 1500 für einen 1.8 Liter mit kaputter ZKD ist sicher kein guter Preis, aber generell finde ich das mit der Preisfrage nicht leicht. Einen komplett fertigen 190er ohne Macken habe ich selten bis noch nie irgendwo zum Verkauf gesehen. Ich sehe das so: Man kann versuchen, ein ordentliches Exemplar billig zu schießen und steckt dann eben rein, was man reinstecken muss. Ob man das Geld bei einem anschließenden Verkauf wiederbekommen würde, kann ich nicht einschätzen. Ich kaufe aber kein Auto, um es direkt wieder zu verkaufen.
Als Beispiel: Mein W201, der als Anfängerwagen für meinen Bruder gedacht ist und daher bewusst als 1.8 Liter mit Fünfganggetriebe her sollte, hatte damals 221.000 Kilometer runter, keinen nennenswerten Rost, Euro 2, genau die gewünschte Optik, hatte auch ansonste keine großen Probleme, aber ziemlich großen Wartungsrückstau. Preis war 1.250 €. Ich habe den Wagen von mir aus vorsorglich ziemlich weitgehend überholen lassen. Neue Bremsen und Bremsschläuche hinten, neuer Auspuff, Traggelenke und Domlager neu, ein neuer Spurstangenkopf, dazu Betriebsflüssigkeiten und das übliche: Benzinfilter, Zündkerzen, Luftfilter, Keilriemen und so weiter. Unbedingt nötig war davon nur der Spurstangenkopf, die Domlager und die Bremsschläuche. Den Rest habe ich gemacht, damit nicht alles nach und nach auf mich zukommt, sondern einmal alles weitgehend in Schuss ist.
Am Ende hat das ganze mit Kaufpreis rund 2.500 Euro gekostet. Das ist sicher für so einen Buchhalter nicht wenig, ich würde das Geld beim Weiterverkauf wohl auch nicht zurück bekommen, aber ich habe jetzt ein ordentliches Auto mit mängelfreiem TÜV, und das war für mich billiger nicht zu kriegen, da ich nicht viel selber machen kann.
Ob Deiner 3000 bringen würde, kann ich nicht sagen. Ich habe genau so einen mit 200.000 Kilometern gesehen, mit Klima. Fahrersitz war an der Seite durch, sonst okay. Sollte beim Händler 2000 Euro kosten. Aber ob der so gut war, wie er aussah, weiß ich nicht.

Hallo Rudi,

die Preise sind immer ein Kompromiss aus der Erwartungshaltung des Käufers und der Handlungstatik des Verkäufers. Wer Eskimos Kühlschränke verkaufen kann, der findet auch einen Käufer für ein runtergerittenes Exemplar eines W201.

Fakt ist: Man bekommt für um die 1.000 Euro (und auch weniger) schon eine gute Basis. Wenn man dann noch einmal 1.000 bis 1.500 Euro in die Substanz und die Wartung investiert, hat man ein Auto, was einen (vorbehaltlich eines Unfalls) noch lange und treu begleitet.

Man sollte (wenn man an einem guten Fahrzeug, welches lange halten soll interessiert ist):
- Nie das Erstbeste kaufen (eventuell steht ne Woche später der Traumwagen drin)
- Möglichst nicht direkt bei der Besichtigung kaufen (lieber zweimal Anreise, als einmal die falsche Katze im Sack)
- Jemanden mitnehmen, der Ahnung hat und neutral an die Sache herangeht
- Sich nicht auf das Gelaber des Verkäufers einlassen, Belege zeigen lassen, ansonsten mit dem Schlimmsten rechnen (kann man nicht mehr enttäuscht werden)

Gruß,

Frank.

Hi Leute !

Ich habe meinen 2 Liter aus 1.Hand mit 169.000 auf der Uhr ,unfallfrei,Bj. 90, leider ohne erkennbare Extras, dafür aber 100% Rostfrei und mit einem Unterboden wie ein Neufahrzeug von einer 89jährigen Dame für 800€ abgekauft ....

....wirklich sehr gutes Auto (war jetzt 4 mal in Folge - 2mal bei mir ohne Mängel auf dem Tüv) !

... aber jetzt bin ich im Nachrüstwahn ... da ist der Preisvorteil schnell hinüber !

Nach meiner Meinung sollte man auf einen unfallfreien mit überschaubarer Vorbesitzerzahl achten! Leider ist es so, dass die wirklich gut Ausgestatteten zu tode geritten oder getunt wurden. Auf jeden Fall sollte man von Autos mit Rostansätzen (vorallem bei ab Mopf 1 ) die Finger lassen, da dies zu 90% Unfallfahrzeuge sind und dann kann es schnell teuer werden !
Gruß