Hallo,
da bisher hier ja nur wenig fachliches
geantwortet wurde, möchte ich gerne auch meinen Senf dazugeben. Als
Kfz-Sachverständiger nehme ich schon eine gewisse Expertise für
mich in Anspruch, womit ich die eingestellten Werte bzw. die
eventuellen Abweichungen als fahrtechnisch unproblematisch einstufen
würde.
Zwar habe ich hier nur ein
Achseinstellbuch der Mercedes W201 Serienausführungen bis 1990. Dort
sind sowohl für den 2,6 l wie auch für die 16Ventiler Sturzwerte
von 0°25'N* (Toleranz +10' / -20') (mit * = negativ) angegeben. Für
alle anderen Ausführungen (bis '88) liegt der Normwert bei exakt 0°
(zuzügl. gleicher Toleranzen). Ich bin kein Experte für AMG, aber
ich gehe davon aus, dass man bei AMG keine extra Radträger und
Querlenker hergestellt hat, die besondere Werte benötigen. Ansonsten
wäre auch zu fragen, ob Sie bereits andere Fahrwerkteile eingebaut
haben, die den angeblichen „AMG-Einstellbereich“ nicht mehr
zulassen. Ausgehend von den zuvor genannten Werten wären die
eingestellten Werte praktisch im Limit. Und selbst wenn sie das nicht
wären, sind sie absolut problemlos. Bedenken Sie, dass bereits 30'
als Toleranz von Mercedes als tolerierbar angesehen wurden.
Aus dem Protokoll ist leider nicht zu
entnehmen, ob die Vermessungen korrekt, d.h. mit korrekt
eingestellten Lastwerten, Messung der Aufbauhöhe usw. für die
Hinterachse durchgeführt wurde. Wobei ich unterstelle, dass dies
auch in vielen „Fachwerkstätten“ nicht mehr so penibel
durchgeführt (und verstanden) wird, wie vor ca. 30 Jahren.
Ich möchte betonen, dass ich kein
Freund dieser (oder anderer) Werkstattketten bin. Aber leider muss
man auch sogenannten Vertragswerkstätten mittlerweile eine stark
nachlassende Arbeitsqualität nachsagen. Über die Gründe will ich
hier nicht weiter schreiben, darüber haben sich die meisten sicher
schon ihre eigenen Gedanken gemacht.
MfG