Hallo Leute,
die meisten von uns waren sicherlich schon einmal in der Situation, dass bei irgendeiner Reparatur oder einfach durch den Zahn der Zeit ein Kunststoffteil im Innenraum kaputt gegangen ist. Bei mir war es vor ein paar Jahren der Hebel der rechten Luftdusche. Damals konnte ich noch Preiswert an ein Ersatzteil kommen, was aber zusehends seltener und dementsprechend auch teurer wird. Abgesehen davon sind die Original-Ersatzteile in der Regel auch schon 30 Jahre alt und entsprechend spröde, sofern sie nicht gerade dauerhaft in einer dunklen Halle gelagert wurden.
Mangels Verfügbarkeit und hoher Preise von solchen Kunststoffteilen, vor allem im Interieur unserer Baureihe, bietet der 3D-Druck die Möglichkeit, Bauteile individuell nachzufertigen. In meiner persönlichen Social-Media-Bubble bekomme ich regelmäßig entsprechende Inhalte angezeigt, in denen Firmen wie z. B. TS12 Engineering verschiedene Innenraumteile nachbauen und verkaufen. Die Qualität kann sich meiner Meinung nach sehen lassen, zumindest was sich anhand von Bildern und Videos beurteilen lässt.
Da ich gerne selbst ein wenig in CAD konstruiere und durch Studium und Arbeit bereits ein wenig Erfahrung mit 3D-Druck sammeln konnte, habe ich mir ein eher unauffälliges Bauteil als Prototypen zum Nachbau ausgesucht. Meine Wahl fiel auf das "Fußmatten-Emblem", da bei mir mittlerweile drei der vier Embleme verschollen bzw. kaputt sind. Ich habe mir also das letzte verbliebene Emblem genommen und die relevanten Maße in ein CAD-Modell übertragen, siehe nächstes Bild. Der Stern war gar nicht mal so einfach zu konstruieren, da das Zentrum höher liegt als der Außenring.
Das fertige Modell musste dann nur noch als STL-Datei exportiert werden, damit es von der Software für den Drucker verarbeitet werden kann. Ich habe mit einem FDM-Drucker der Firma BambuLab und der zugehörigen Software BambuStudio gearbeitet, angepasst habe ich aus dem Standard-Druckprofil lediglich die Schichtstärke, damit der Stern keine zu starke "Zeiligkeit" bekommt. Als Material habe ich graues, kohlefaserverstärktes PLA gewählt, da es vorhanden war und farblich ganz gut zum Original passt. Langfristig würde ich aber ein anderes Material nehmen, da PLA nicht so witterungsbeständig ist, vielleicht ist da bspw. PETG eine bessere Wahl. Die Ergebnisse könnt ihr euch im Anhang ansehen, ich bin mit dem ersten Versuch zunächst zufrieden, werde aber bestimmt noch ein paar Detailänderungen vornehmen. In IMG_6142 und IMG_6143 seht ihr links ein "fertiges" Teil, wo die Stützstrukturen entfernt wurden, und rechts das Teil, wie es aus dem Drucker kommt.
In den Bildern IMG_6145 und IMG_6146 ist noch der Vergleich zum Original-Emblem.
Ich freue mich auf eure Einschätzungen und Reaktionen zum Thema 3D-Druck!
Viele Grüße
Simon