...ja, ihr habt richtig gelesen!
Mein Leben mit dem w201 fing 2002 nach dem Abi an, als ich eine Ausbildung antrat und ein Auto brauchte. Ein Golf II sollte es sein – meiner Meinung nach zumindest. Mein Vater, seit ungefähr 1804 überzeugter Mercedes-Fahrer, war anderer Ansicht und organisierte mir von einem Bekannten dessen damals 14 Jahre alten signalroten 190er mit den Worten: „Fahr ihn während der Ausbildung, danach kannst du dir was neueres zulegen“. Nach der Ausbildung war mir der kleine aber so ans Herz gewachsen, dass ich mich nicht von ihm trennen konnte und ich fuhr ihn: Vom Abschluss der Ausbildung bis zur Kündigung, um doch noch zu studieren, während des gesamten Studiums; bis August 2012. Da verabschiedete sich (nach einem bereits längerem Marathon an Reparaturen) die Zylinderkopfdichtung (Laufleistung 235000) und ich musste mich nach 10 Jahren doch von meinem kleinen trennen. Für 300 Euro wechselte er den Besitzer und tut nun laut Aussage des Käufers seinen Dienst als Taxi im Libanon (hoffentlich ;-)).
Doch was nun? Ein Benz sollte es wieder sein, schon klar. Ich wollte eigentlich eine neueres Auto, aber der w202 gefällt mir nicht und der 203er war mir direkt nach dem Studium noch zu teuer. Außerdem ist er ja nicht gerade für Qualität bekannt...
Also im Internet nach Sternen unter folgenden Kriterien gesucht: Scheckheftgepflegt, unter 100.000 km, Automatik, ähm... glaub das wars. Der erste Treffer war? Ein 190er natürlich; mit Tuningleuchten und auf einem Schotterparkplatz abgelichtet. Den Bildern nach (nicht sehr aussagekräfig) war er einen Besuch zumindest wert und so kidnappte ich meinen Vater und wir besuchten den Händler. Der Anblick in natura war ernüchternd: Alle Türverkleidungen im Ar..., großer Lackschaden auf der Motorhaube, auf der rechten Seite ein kleinerer Unfallschaden und so gut wie kein Karosserieteil ohne Delle oder Kratzer (Kleiner Lichtblick: Augenscheinlich kein Rost). 69000 km laut Tacho – wer’s glaubt wird selig! Ich wäre am liebsten wieder heimgefahren, zumal die Historie äußerst undurchsichtig war...
Die Probefahrt stimmte mich jedoch schlagartig um – es war der gleiche Motor wie mein roter (2.0 Liter Benziner, beide Baujahr 88 und nur vier Monate Unterschied), aber beim Fahren fiel der sprichwörtliche Vorhang im Vergleich zu meinem Alten: Automatik wie von einem Neuwagen, Motor ebenfalls, Straßenlage, Lenkung und Sitzkomfort waren unbeschreiblich (Sitze nicht durchgesessen und auch die Wange am Fahrersitz neuwertig), kein Heulen der Hinterachse,... Ein Besuch bei der örtlichen Mercedes-Werkstatt gab Gewissheit: Der Wagen war (abgesehen von den maroden Bremsen – was der Händler aber schon gesagt hatte) in einem technischen Traumzustand und wechselte am nächsten Tag für 1700 Euro den Besitzer. Mittlerweile sind aus den 69000 km 76000 geworden und es gab noch nicht das geringste Problem. Rost ist bei dem Auto (abgesehen von eine Paar winzigen Stellen, die leicht zu behandeln waren) ein Fremdwort. Die Historie hat sich (zu Hause nach langer Recherche in den Unterlagen) doch geklärt – ich bin Halter Nr. 5, die ersten drei waren Opa, nach dessen Tod Oma und nach deren Tod Schwester der Oma. Dann war der Wagen offensichtlich längere Zeit (mindestens zwei Jahre) abgemeldet. 2009 hat ihn dann Besitzer 4 gekauft und beim Tüv eine Komplettabnahme machen lassen – ohne erkennbare Mängel, wie auch der Tüv 2011. Im Juni 13 hat er wieder Tüv – mal sehn, ob ich doch was übersehen habe
Sorry für die lange Geschichte, aber das musste sein
Ach ja, Daten: Baujahr 88 (EZ 08.12.), 2-Liter Benziner, 118 PS, Automatik, Nachtgrün-Metallic mit Innenausstattung Stoff schwarz, Extras nur elektrisches Schiebedach- und Außenspiegel.
Mein Plan ist es nun, den Kleinen im Original-Zustand bis zum H-Kennzeichen (und natürlich noch weiter) zu bringen.
Was ich bisher gemacht habe (nicht viel ;-)):
- Motorölwechsel (letzes Jahr im November, seitdem hat er noch keinen Durst gehabt – mein Signalroter brauchte am Ende 1 Liter auf 500 km)
- Bremsen neu (Scheiben und Beläge)
- Rundumcheck bei Mercedes (Ergebnis: Kein Handlungsbedarf)
- Tuningleuchten auf Originalleuchten zurückgebaut
- 123er Chromradkappen in Wagenfarbe lackiert (sieht genial aus, ich poste mal ein Bild, wenn sie fertig sind!)
- Radio eingebaut (Becker Traffic Pro)
- Sitzbezüge angebracht (um die neuwertigen Original-Polster zu schonen)
- Vordere Lautsprecher getauscht
Was ich noch machen will/muss:
- Motorhaube tauschen (Forumsmitglied YAGI sei Dank!)
- Sommerreifen auf Gullideckeln (die Alus auf dem einen Bild sind zu verkaufen!)
- Zebrano-Dekor nachrüsten
- Einige Stellen nachlackieren
- Türverkleidungen tauschen (Fahrertür fehlt mir noch – also wer eine hat ;-)!)
- Saccobretter umbauen (Unfallschaden)
- Kotflügel vorn rechts tauschen – brauche ich noch einen!
Frage an erfahrene Mitglieder: Ist es sinnvoll, mal das Öl in Getriebe und Hinterachse zu tauschen? Bin mir nicht sicher (Never change a running system und so...)
Die Malachitgrüne Motorhaube, die noch getauscht werden muss:
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Das war am Tag des Kaufs. Vorne dran sieht man noch den signalroten, der Tags darauf geholt wurde:
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