Wie versprochen Anleitung KE Einstellen / optimieren

  • Hi,


    hier endlich die Versprochene Anleitung für die KE. Fotos folgen noch demnächst.


    Erneuern der Dichtungen des
    Mengenteilers und Grundeinstellung mit optimierung






    Vorweg:



    Ich übernehme keinerlei Haftung oder Garantie für evtl. auftretende
    Schäden. Die KE ist nichts für ungeübte und sollte mit Vorsicht
    behandelt werden. Die Werte der Einstellungen sind von den Paul Wurm
    Katalysatoranlagen übernommen.




    Da die Dichtungen des Mengenteilers im laufe der Jahre aushärten und brechen, ist es empfehlenswert, diese zu erneuern. Auch wenn der Wagen nicht läuft oder schlecht sollte sich die KE mal angesehen werden.


    Dazu sollte der ganze LMM mit Anbauteilen demontiert werden. Das ist im Prinzip bei allen älteren Mercedes Modellen ähnlich. Wenn man nun den ganzen Kasten vor sich hat, muss der Mengenteiler abgebaut werden. (3Schrauben).


    Den Mengenteiler nun abziehen. Auf der Unterseite ist gleich schon die erste Dichtung zu sehen. In der Mitte ist der Steuerbolzen mit Madenschraube zu sehen. Die zweite Dichtung befindet sich um den Steuerbolzen. Nun muss unbedingt die Einschraubhöhe der Madenschraube mit einem Tiefenmessschieber gemessen werden. Sollte das vergessen werden, ist der Abstand zwischen Hebel des LMM und Steuerbolzen des Mengenteilers derart verstellt, dass es extrem schwierig wird, den Wagen zum laufen zu bringen. (Hierzu werde ich mich später Äußern, da ich das leider schon mal falsch gemacht habe). Im WIS und Internet steht hierzu auch nichts, bzw. nur sehr wenig.


    Wenn das also gemacht ist, kann die Madenschraube herausgedreht werden. Hierzu entweder einen Schlüssel bauen, welcher in die beiden Schlitz passt, oder einfach den Mengenteiler einspannen und mit einem Schlitzschraubendreher in einen Schlitz der Schraube fassen und mit leichtem klopfen heraus drehen.


    Nun den Steuerbolzen herausziehen und die Dichtung tauschen.
    Danach den Bolzen wieder einsetzten und die Madenschraube in gleiche Einschraubhöhe einsetzen wie vorher gemessen.



    Nun sind Wir mit dem Mengenteiler fertig. Nun lässt sich noch die Nulllage der Stauscheibe einstellen. Diese ist laut Paul Wurm (Katnachrüster) mit 4,3 bis 4,7mm angegeben. Diesen Wert hat bisher keiner meiner Wagen eingehalten. Die Einstellung lässt sich über einen Anschlagbolzen am Mengenteiler einstellen.



    Nun zur Messung.
    Mit einem Tiefenmessschieber vom Quersteg aus bis an die Stauscheibe
    in Nulllage messen. Als zweite Messung, vom Steg bis zur Stauscheibe
    messen, wenn sie am unteren Ende des Lufteinlasstrichters, gerade
    öffnet. Die Differenz der Messungen ist dann der derzeitige
    Einstellwert der Stauscheibe.


    Nun wieder alles einbauen, ohne die Einspritzventilleitungen am Mengenteiler an zu schließen.


    Nun lässt sich noch der Leerweg der Stauscheibe einstellen und die Fördermenge pro Ventil, des Mengenteilers prüfen. Hierzu sollte das KPR gebrückt werden. An Pin 30 und 87 (sind gegenüberliegend in der Relaisfassung).


    Die Kraftstoffpumpe läuft nun und es ist Betriebsdruck im Kraftstoffsystem.


    Nun auf die Stauscheibe drücken, bis ein deutlicher gegendrück zu spüren ist, der Weg dazwischen ist der Leerweg der Stauscheibe. Dieser Leerweg sollte zwischen 1 bis 2mm liegen. Auch dieser war bei meinen Wagen selten richtig.


    Um diesen ein zu stellen muss die Überbrückung des KPRs wieder unterbrochen werden.
    Nun nur den Mengenteiler abnehmen. Der Steuerbolzen muss bei zu großem Leerweg weiter raus bewegt werden. Dazu muss die
    Madenschraube nach links gedreht werden. Sonst andersherum.


    Da muss man sich nun Stück für Stück ran tasten. Wenn das erledigt ist wieder den Mengenteiler einbauen und das KPR brücken ohne die Ventilleitungen an zu schließen. Jetzt die Stauscheibe langsam nieder drücken und die Ventilleitungsanschlüsse des Mengenteilers beobachten. Der nun ansteigende Kraftstoffstand in den Anschlussbohungen sollte
    gleichmäßig sein. Wenn nicht, ist der Mengenteiler nicht mehr in Ordnung und müsste die nächste Zeit erneuert werden. Das könnte auch ein Grund für schlecht laufende Motoren sein.



    Nun einmal alles anschliessen und starten. Der Wagen sollte nun immerhin laufen. Wenn nicht, einen zweiten Mann starten lassen und Bremsenreiniger in die Ansaugung sprühen. Wenn der Wagen nun läuft, muss über die Gemischregulierschraube, weiter angefettet werden. Die Drehrichtungist rechts zum anfetten. Man kann den Motor auch am laufen halten, indem man die Stauscheibe mit Gefühl selbst etwas nieder drückt.
    Dann immer an der Regulierschraube zu stellen, bis er beim loslassen der Stauscheibe nicht mehr abstirbt.


    Wenn er nicht anspringt muss magerer gestellt werden. Wenn gar nichts geht, Lambdasonde abstecken und nochmal versuchen. Er wird sehr fett laufen, beim Gas geben wird er rauchen wie ein Diesel. Dann soweit mager stellen, bis er nicht mehr beim Gasstoß raucht. Dann wieder Sonde anschließen und erst mal nach Gefühl einstellen, bis er einigermaßen stabil läuft.


    Er muss nur erst mal laufen, die weitere Einstellung wird nun über das elektrohydraulische Stellglied vorgenommen.



    Hierzu Motor abstellen. Jetzt kommt eine kleiner Trick. Die Leistung des Wagens wird sich so verbessern. Das elektrohydraulische Stellglied ausbauen
    (2 schrauben, Achtung, hier spritzt etwas Benzin raus, da noch
    Systemdruck vorhanden ist).




    Auf der Innenseite des Stellglieds ist nun eine Schlitzschraube erkennbar. Diese raus drehen. Darunter befindet sich ein Inbusschraube, welche nun um 90° nach rechts verdreht wird.



    Verschlussschraube wieder aufdrehen und Stellglied montieren. Das Stellglied ist nun etwas angefettet. Der Mengenteile wird so später exakter mit Sprit versorgt. Der Wagen wird am Ende aber dennoch nicht fetter laufen, da nun fein eingestellt wird.



    Hierzu am besten ein analoges Multimeter zur Hand nehmen. Es muss nun der strom am elek. Stellglied gemessen werden. Hierzu das Multimeter an Pin 2 in Reihe einschleifen.



    Zündung anschalten. Es muss nun ein positiver Strom anliegen, wenn nicht Anschlüsse umpolen.




    Motor jetzt starten. Nun muss über die Gemischregulierschraube im Leerlauf ein Strom von +/- 4mA eingestellt werden. Der Wert muss pendeln. Nach jeder Einstellung kurz Gas geben und Stom beobachten, gegebenenfalls nachregulieren.


    Nun bei 2000U/min 0 bis -7mA einstellen.




    Wieder Leerlauf prüfen und wenn nötig etwas nachstellen. Der Motor ist jetzt eingestellt. Es muss nun in einer NL, der Motor einreguliert, bzw. fein eingestellt werden (etwa 120€)

    Suche: Mittelfach beige, Lederausstattung beige, SWRA, Lederlenkrad
    M103 3,0 mit max 200tkm.

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  • Thema erstamal Abonniert


    :thumbup:


    Gruß Volker

    Ich halt es wie Konfuzius.
    Kannst du nichts gutes über jemand anderes sagen, dann sage lieber Garnichts.



    Probleme mit Rost? bin gerne hin und wieder bei Schweissarbeiten am Blechle behilflich.



    Der glaube versetzt Berge,einzig die Kraft zu glauben fehlt mir.



    Heute tragen so viele so schwer an ihrer eigenen Meinung, dass sie keine zweite, womöglich noch eine abweisende, ertragen können.


    SUCHE, Wie mach ichs mir Selbst für denn W211

  • Hallo,


    ja, vielleicht warten wir noch vier Jahre und dann kommen die Bilder [hyenas]
    forum datum.jpg


    Vermutlich sind die BIlder Opfer der Forenumstellung vor ein paar Jahren geworden...


    Im Ernst, ich glaube das Copyright ist abgelaufen, daher mal hier die KE-Bibel:
    Bosch KE-Jetronic.pdf - Google Drive

  • Im Ernst, ich glaube das Copyright ist abgelaufen, daher mal hier die KE-Bibel:Bosch KE-Jetronic.pdf - Google Drive

    Als Ergänzung noch die Werkstattlektüre für den ollen, langweilen KE Glumbatsch. :P


    Diagnose KE III am M102


    Gruß Willi