Hallo!
Es geht mal wieder um das (leidige) Thema KE-Jetronic. Unser 190er 2.0 aus 11/85 mit ca 115tkm läuft leider recht ruckelig im Leerlauf und geht manchmal an der Ampel oder z.B. beim Einparken aus. Haben keinen Drehzahlmesser aber würde sagen, die Drehzahl ist auch recht niedrig. Die Temperatur des Motors hat darauf eigentlich keinen Einfluss.
Dieses Thema habe ich beim letzten Werkstattbesuch mal angesprochen und mein Mechaniker hat ein Unterdruckproblem vermutet und sich auf die Suche gemacht. Als Ergebnis kam zurück:
- kein Unterdruckproblem gefunden
- Benzindruck ist in Ordnung (nach Kraftstoffpumpe 8,5 Bar / Systemdruck 5,2 Bar)
- Motor läuft deutlich zu mager (Lamda 1.4)
Die Empfehlung war, die gesamte KE zu überholen, da er da aber nicht genügend Erfahrung hat, würde er sie auch nur einschicken. Aus diesem Grund habe ich mich selber mal auf die Fehlersuche gemacht. Habe mich die letzten Tage dann in alles eingelesen was das Web zu diesem Thema so hergibt. Die grundsätzliche Funktion der einzelnen Elemente und wie sie zusammenarbeiten habe ich verstanden.
Gestern habe ich mich dann mal ran gesetzt und mir die einzelnen Komponenten angeschaut. Als erstes habe ich mal die Einspritzdüsen rausgeschraubt:
Die sehen ja erstmal ganz ok aus, oder? Abdrücken konnte sie sie leider nicht.
Als nächstes habe ich das Spiel der Stauklappe gemessen: 1mm (Soll 2mm)
Danach den Potentiometer durchgemessen:
- Spannung: Pin 1- Pin 2 im Leerlauf => 1.15V - 1.25V (also deutliche Abweichung vom Soll 0.75V)
- Spannung: Pin 1 - Pin 3 im Leerlauf => 4.89V (nach meiner Information in der Toleranz)
- Widerstand: Pin 1 - Pin 3 => 4,27kOhm (nach meiner Information in der Toleranz)
- Widerstand: Pin 1 - Pin 2 habe ich in einem Video dokumentiert. In Ruhestellung liegt er bei 5,7kOhm, allerdings nimmt er diesen Wert auch nicht immer wieder ein und liegt dann im Bereich 4-6kOhm. Beim runterdrücken der Stauscheibe steigt der Widerstand mal besser mal schlechter. Ich habe viele Durchgänge gemacht und manchmal steigt er recht gradlinig an, manchmal springt er auch besonders am Anfang ziemlich rum (wie im Video). Habe leider nur einen einfachen Multimeter gehabt...
Jetzt die Frage von mir: Würde euch das als Diagnose genügen, dass der Potentiometer durch ist? Das Teil ist ja nicht ganz günstig und wohl auch nicht so einfach zu wechseln, deswegen würde ich gerne eure Meinung dazu haben. Passt ein defekter Potentiometer auch zur Symptomatik? Sollte man noch mal mit einem besseren Multimeter oder vielleicht sogar Oszilloskop testen? (müsste ich mir dann besorgen)
Gäbe es sonst noch stellen die ich in Betracht ziehen sollte? Macht es Sinn den Mängenteiler mal zu zerlegen und mit einem Reparatursatz zu versorgen?
Freue mich auf eure Meinungen.
LG John