• Hallo Freunde, ich bin im Netz nicht fündig geworden und vielleicht wisst ihr mehr. Ich wollte gerne wissen ob der C220D (W202, Baujahr 1994) für HVO100 freigegeben ist?

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    Hallo Holger,


    ein Thema das mich auch interessieren würde. Problem ist, für solch alte Fahrzeuge wird es vermutlich niemals eine offizielle Freigabe geben. Im Gegensatz zur Einführung von E10, wo klar war das es in einigen Ländern bald keine Alternativen mehr geben würde, soll HVO100 ja nicht den konventionellen Diesel ersetzen.


    Es gibt schon einige Leute die es problemlos in Oldtimern einsetzen, allerdings gibt es noch keine echten Langzeiterfahrungen. Von technischer Seite her sehe ich da kein Problem, das ist ja der OM604, der noch auf dem 601 basiert aber eben Vierventiler. Der Motor wird das aushalten, die Frage ist eher ob irgendwelche spritführenden Komponenten eventuell an oder aufgelöst werden.


    Was ich allerdings sehr kritisch sehe ist die ökologische Einordnung. Und damit meine ich nicht, ob aus dem Auspuff weniger Schadstoffe kommen, das ist ja bewiesen. Die Energiebilanz wheel-2-wheel ist der entscheidende Punkt. Es werden große Mengen Energie und Rohstoffe benötigt, um HVO100 zu produzieren. Und da will ich fossile Brennstoffe nicht schön reden!


    Der Markt für die Altöle und -fette die für HVO genutzt werden, ist quasi leer. Es gab schon vor HVO100 genügend Möglichkeiten die zu recyceln bzw weiter zu verarbeiten. Und Palmöl ist zurecht auch in der Lebensmittelindustrie umstritten.


    Aktuell sehe ich das leider eher als grünes Feigenblatt. Es wäre toll, wenn es einen grüneren Treibstoff geben würde. Es macht aber nur Sinn, wenn dieser in ausreichender Menge zu einem adäquaten Preis angeboten werden kann.


    Sollte die Kapazität der Produktion irgendwann ausreichen und/oder der erdölbasierte Diesel so teuer werden das ein Umstieg lohnt, sähe es anders aus.


    Grüße,


    Alexander


    Edit: Dazu ein Interessenter Artikel der Verbraucherzentrale

  • Ich kenne die Thematik noch von der damaligen aufkommenden E10 Thematik.

    Problematisch waren damals Mischungsverhältnisse um ca 22%, hier Quellten die Dichtungen auf und Ablagerungen entstanden auf den Ventilen. Bei 50/50 Ethanol und Benzin war interessanterweise kein Quellen mehr zu beobachten und auch keine Ablagerungen.


    Einziger Nachteil bei längerer Standzeit war, dass sich das Wasser abgesetzt hat und in Verbindung mit Luft die Messingleitungen anfangen zu oxidieren. In Verbindung mit den Partikeln verstopfen die Einspritzdüsen.


    Das Thema gilt heute bei allen Oldtimern, lange Standzeiten ohne Stabilisator im Tank bekommt allen nicht gut.


    Zu Palmöl: In den 2010er gehören mit Umweltzertifikaten und tatsächlich wurde und wird heute noch der Urwald dafür gerodet. Mit der THG Prämie bei den E Autos hat sich übrigens China den Großteil illegal unter den Nagel gerissen, normalen Sprit umdeklariert zu Biosprit, so wie ich es gelesen habe...



    Besonders kurios ist allerdings, dass der Großteil der Keks und Süßigkeitenhersteller immer noch auf Palmöl setzen und zwar im großen Stile:


    Storck bei den Merci

    Lambertz bei Keksen...


    Ich habe neulich 5 Minuten gesucht, bis ich Kekse ohne Palmkernöl gefunden hatte:


    Carola von Debeukeler


    Weshalb die Sucherei:

    Der Menschliche Darm verträgt kein Palmkernöl. Nach 5 Merci wird mir schlecht, das war früher als sie ohne Palmkernöl waren nicht der Fall.


    Etwas off topic aber nun ja:)


    Zu HVO100: Ich sehe die Klimabilanz auch als kritisch an.

  • da HV100 sowieso hier bei uns 10 Cent teurer ist als der normale Dieselkraftstoff, lass ich die Finger davon. Und solange in der Welt etliche neue Kohlekraftwerke gebaut werden, kann das HV100 niemals kompensieren.