Klackern alle Drehzahlen 2.6

  • Hallo,


    mein erster Beitrag und gleich eine Frage...


    Folgendes Problem (190E 2.6 Bj. 87 Automatik, ca. 140tkm): Der Motor klackert. Es ist ein relativ hartes, rhytmisches und (wahrscheinlich dank fehlender Dämmmatte) relativ lautes klackern. Mir ist bewußt, dass bei dem Baujahr die Nockenwelle Probleme macht. Hab ich mir angeschaut, ist aber in Ordnung. Ganz leichte Spuren (wirklich nur ganz leicht) sind auf der ersten Nocke, von vorne aus gesehen, festzustellen. Alle anderen sind sehr schön. Hydrostößel glaube ich nicht, das ist ja mehr so ein tickern, wenn ich mich recht entsinne und sollte beim Gasgeben weg gehen. In meinem Fall passiert das aber nicht. Im Gegenteil: Ab ca. 4000 Umdrehungen wird es sehr laut (habs nur ganz kurz ausprobiert). Ansonsten läuft der Motor wunderbar, nimmt Gas an, hat Leistung, kein stuckern o.ä. Läuft auch sehr sanft, wäre da nur nicht dieses Geräusch. Deshalb störts mich so sehr. Ölwechsel habe ich gemacht (10W40), Stand also in Ordnung. Hat vielleicht jemand eine Idee was das sein könnte?


    Danke und viele Grüße!

  • Kommt es vielleicht von der Abgasanlage?


    KAT-Hitzeschutzblech, Auspuffschellen, Auspuff selbst?
    Hatte bei mir auch so ein metallisches Scheppern und es war nur eine lose gerostete Schelle vom Auspuffrohr am Getriebe.



    H5N1

  • Danke für Deine Antwort!


    Das könnte es natürlich auch sein. Ich werde es mal prüfen. Wie siehts denn mit der Steuerkette aus? Kann die so ein Geräusch verursachen?


    Grüße

  • Moin,
    könnte im schlimmsten Fall ein Lagerschaden eines Pleuels sein. Sowas kommt beim 2,6er gelegentlich vor.
    Nimm mal einen langen Schraubenzieher, halte die Spitze auf den Ventildeckel und den Griff fest ans Ohr nacheinander bei allen Zylindern.
    So kannst Du hören, bei welchem Zylinder das Geräusch am lautesten ist.
    Dann mal nacheinander bei jedem Zylinder den Zündkerzenstecker abmachen -Stecker nur anfassen, wenn Motor aus ist- .
    Wenn das Geräusch dann weg ist, oder weniger wird, ist es ein Pleuellager. Sowas lässt sich, je nach Schaden, von einem Motoreninstandsetzer kostengünstig reparieren, ohne dass der Motor ausgebaut werden muss. Da werden einfach nur die Lagerschalen durch passende ersetzt, wenn die Lauffläche der Kurbelwelle noch ok ist.


    Gute 2.6er Gebrauchtmotoren gibts wegen Umbauten für um die 300 Euro.


    Steuerkette ist eher unwahrscheinlich, das macht sich anders bemerkbar.


    Mach einfach den Hörtest mit dem Schraubenzieher.

  • Das ist es! Danke Dir!


    Ich habe den Test gemacht und siehe da, nach abziehen des ersten Kerzensteckers (von vorne aus gesehen) ist das Geräusch deutlich besser bzw. fast weg. Gut, damit weiß ich wenigstens was es ist. Es nicht zu wissen hat mich am meisten gefuchst.


    Also, kann man damit noch fahren, bzw. sind dramatische Folgeschäden zu erwarten? Kann ich das (bei vorhandener Bühne) selber machen? Oder ist das in Relation zu den notwendigen Kosten eher unsinnig? Ich gehe mal davon aus, dass ich die Ölwanne abbauen müsste und dann schon sehe was los ist. Muss dazu irgendetwas sonst abgebaut werden (ausser dem Unterfahrschutz), d.h. Achsen o.ä.?


    Vielen Dank nochmal!

  • Selber machen kannste vergessen, brauchste sehr genaue Messmittel, um den Durchmesser des Lagerzapfens auf der Kurbelwelle zu ermitteln, wenn das Lager nicht gefressen hat, und noch dazu passende Lagerschalen, usw., usw....
    Es lohnt den Aufwand nicht.


    Aber für den Weg zu einem Motoreninstandsetzer in der Nähe (bis 50 Km) brauchst Du keinen Abschleppwagen, schön langsam fahren.
    Wochenlang weiterfahren macht irgendwann den Motor richtig schrottreif.


    Hier mal noch paar mögliche Ursachen für solche Lagerschäden:
    - falsches Öl dringewesen
    - fast nie Ölwechsel gemacht
    - den kalten Motor immer so getreten, wie wenn er warm wäre
    90% Motorverschleiss entsteht in der Kaltlaufphase...
    Ich vermute mal, dass der Vorbesitzer da einiges gemacht hat [wallbasch]


    Als BWL`er weiss ich, wie Professoren drauf sind, wenns ums Autofahren geht. Die Fachidioten dappen aufs Gas mit schleifender Kupplung, ohne den Wagen wesentlich zu bewegen, für die ist auch kein Bordstein zu hoch zum Einparken [lach]

  • Was die Vorbesitzer angeht magst Du Recht haben. Ich denke viele Ölwechsel hat der auch noch nicht gesehen. Was könntest Du Dir vorstellen, welche Kosten auf mich zukommen würden?

  • Schwer zu sagen.
    Gebrauchtmotor mit wechseln 500 bis 600 Euro wäre angemessener Preis.
    Was die Motoreninstandsetzer bei Dir in der Gegend haben wollen, keine Ahnung.
    Das hängt auch davon ab, wie schwerwiegend der Lagerschaden ist, hab ich ja weiter oben schon geschrieben.


    Im schlimmsten Fall ein Tausender. Aber eher nicht soviel, Motorwechsel macht paar Stunden Arbeit in einer gut ausgestattenten Werkstatt. Und ein guter 2,6er Motor kostet, wie gesagt, momentan um die 300 Euro.

  • Danke für die Auskunft. D.h. also ein Motorwechsel würde eher Sinn machen? Ich denke ich bring die Kiste morgen mal in die Werkstatt. Lass da nochmal hören die sollen mir dann sagen wie man am Besten vorgeht.


    Danke und Gruß

  • Selber schrauben, da ist der Motorwechsel nicht wirklich fies.
    Kenn Deine Möglichkeiten nicht.
    Man brauch dazu einen Motorkran mit Positionierer, der Motor muss mit Getriebe dran im 45 Grad Winkel ausgefädelt werden. Aber sowas hat halt nicht jeder daheim rumstehen... Grube oder Hebebühne brauchts dazu nicht.
    Die Werkstatt Deines Vertrauens baut Dir auch einen guten Gebrauchtmotor für bezahlbares Geld ein, wenn es keine Abzocker sind.
    Leider sterben die richtig guten Motoreninstandsetzungfirmen immer mehr aus, die sowas richtig preiswert machen können.

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    Vom Brenner bis Salurn, vom Vinschgau bis nach Osttirol,
    erstreckt sich dieses Land, gebaut durch Gottes Hand.