@Yogi: Der Service und die Ersatzteilversorgung sind durchaus lukrative Bereiche - allerdings sicher nicht mehr Teil des Kerngeschäftes - da hat sich einiges gedreht in den letzten Jahren. Ich war jetzt bei zwei "Freundlichen" - haben den Fehler nicht gefunden und ich hab nett geblutet.
Grundsätzlich: Die Automobilbauer in Gänze sind mittlerweile mit den Energieversorgern die Macht im europäischen Industriestaat.
Hier liegt eine direkte Beeinflussung der Politik vor und bildet sich durch viele Maßnahmen in den vergangenen Jahren transparent ab.
Man muss produzieren und verkaufen. Neue Märkte decken den Hunger nach Verkaufssteigerung zu Anfang – nebenbei muss man aber noch Mittel wie Abwrackprämie, Feinstaubplakette, Steuererhebung nutzen, um den Endkunden vom „alten“ Eisen zu trennen.
Ganz nebenbei darf man den Verbrennungsmotor nicht schwächen – Milliarden hat man investiert und muss diese Technik auch noch die nächsten 10 Jahre verkaufen können, um einen Kapitalrückfluss zu gewährleisten.
Zusätzlich werden Entwicklungskosten für Neufahrzeuge teilweise vom Steuerzahler finanziert – Standortbindungszusagen, Neubau von Fertigungsstrecken bietet man als Gegenleistung an und nimmt diese dann ggf. zurück. Die Automobil-fixierte Politik, die die vielen Arbeitsplätze sieht, ist hier abhängig wie ein Junkie und kann nicht anders.
Deutschland ist ein Autoland. Statt wie andere Länder auf die prognostizierte Verdoppelung des Verkehrsaufkommens bis 2030 umweltgerecht zu reagieren ist man weiterhin total Straßen-fixiert:
2011: Die Schweiz investierte 308 Euro pro Bürger, Österreich folgt mit 230 Euro pro Kopf. Beide Länder stecken traditionell deutlich mehr Geld in die Schiene als in die Straße. Aber auch andere Europäer ertüchtigen zur Zeit mit Hochdruck ihr Schienennetz: Schweden steckt 164 Euro pro Kopf in sein Netz, die Niederlande (159 Euro), Großbritannien (125 Euro), Spanien (114 Euro) und Italien (99 Euro) setzen ebenfalls klare Signale für die Zukunft ihrer Eisenbahnen. Deutschland rangiert mit Investitionen von 53 Euro pro Kopf weit abgeschlagen noch hinter Frankreich (90 Euro pro Bürger).
Das sind 81% von den Investitionen in die Strassen…
Zurück zu MB – die Zahlen sind doch absolut egal. Wer ist denn heute noch Marken-fetisch? [yo]
Die alte Käuferschicht mit den Erfahrungen MB = Qualität stirbt so langsam aus. Die zweite Generation (Papa hatte einen Benz) ist auch bald nicht mehr da. Man hat die Kehrtwende schon oft propagiert – allerdings offenbar nicht erreicht. Mercedes ist ein Auto wie jedes andere auch. Ich bin SLK in den Urlaub gefahren diesen Sommer. Nett von außen – hässlich und billig innen und aus der Nähe. Klar kommt irgendwann die Keule. Audi und BMW sind klein geblieben (was man als klein so bezeichnen mag) – und haben den Pfad Qualität noch nicht gänzlich verlassen. So ein Image baut man sich sehr schwer auf.
Fahrt 190 ger! Die Herstellung eines Autos benötigt die Energie die man offenbar auch für die ersten 150.000km benötigt – nach meiner Milchmädchenrechnung ist der 3l Wagen der nur 150.000 erreicht und dann verschrottet wird also im Minimum ein 6l Wagen – unsere Buden hingegen (meiner hat 271000 runter) werden immer ökonomischer! Das ist von MB sicher nicht gewollt, aber was solls, damals hatten halt noch die Ingenieure das Sagen! [klatsch]