Unser Weißer - ein Bremer endlich mit H!

  • Moin York,


    mir als Boon stellt sich nur die Frage, wie Du die Karre so aufgebockt bekommen hast? Spontan fällt mir
    Dynamit dazu ein, aber ich glaube noch nicht so recht an diesen Lösungsansatz.


    In jedem Fall schöne Arbeit. :thumbup:

  • Moin,


    wo ick mir so die Bilder ansehe.... da kommen Erinnerungen auf.Lange ist´s her,daß ich diese Modelle am Band mit gebaut habe und auch meistens dies Perspektive von unten hatte... Schön,daß dein Projekt nun zum Abschluß gekommen ist.Da stehtr ja der nächsten Urlaubsfahrt nichts mehr im Weg.


    LG Bianca



    Daran kann ich mich auch noch gut erinnern.


    Durfte diese von '83 an bis der leidliche Sprinter kam immer reichlich als Neuwagen im Düsseldorfer Werk abholen.


    Am lustigsten fand ich immer die Überführungen der doppelbereiften 409 Fahrgestelle über die A52, bei jeder Bodenwelle hob bei 150 die Hinterachse ab, herrliche Zeiten.


    Gruss Holger

  • @Saftwuerstel :


    Ich habe einen hydraulischen Palettenhubwagen zur Verfügung. Der hebt 500kp, reicht grade so. Mit dem unter den hintersten Querträger oder eben unter den Hamsterhaken und hoch damit. Strengt mal fünf Minuten an, ist dann aber sehr von Vorteil beim Arbeiten :D .


    @Monis-Diesel
    So ein 409er fährt 150? Ich wünschte, unser Weißer wäre so schnell. Und der hat eigentlich die schnelleste (4,375er) Achse, die es gibt.


    In den letzten paar Tagen habe ich mich zusammen mit meiner Mutter und meiner Oma an´s Aufarbeiten der Sitze und der Rücksitzbank gemacht. Zuerst mal alle fünf Vordersitze, die ich besitze, alle komplett zerlegt und abgezogen, die Papp/Kabakstreifen abgetrennt und alle Sitzbezüge und Polsterinnenleben (bis auf die Schaumstoffkerne) in mehreren Durchgängen durch die Waschmaschine gejagt. Der Vorher-Nacher-Unterschied ist teils gravierend. Insbesondere bei unserem Fahrersitz war eine Mehrfarbigkeit des Stoffes nicht mehr zu erkennen. Der war schon beim Kauf anno 1995 so eklig, dass wir nie ohne Sitzbezüge gefahren sind. Offenbar hat aber die Speckschicht den Stoff geschützt, der Bezug ist jetzt (nach gleich zweimal Waschmaschine...) wieder richtig hübsch!
    Außerdem die Sitzgestelle geschweißt (wo nötig, u.A. auch an der Rücksitzbank, weil die mal jemand in irgendeinem LT auf dem Bodenblech festgeschweißt hatte X( ) und meine Oma hat die Bezüge wo nötig nachgenäht.
    Nächste Woche will ich zum Sattler fahren und die Kabakstreifen wieder annähen lassen (die hätten die Waschmaschine nicht überlebt) und dann die besten Teile zu zwei guten Sitzen zusammenfügen - wieder mit (ducht meine Oma passend umgenähten) Sitzbezügen, um die Originalbezüge zu schonen.


    Parallel habe ich alle vier noch so rumliegenden 55A-Bosch-Limas zusammengesucht und zerlegt. Gestern habe ich dann aus den besten (und passenden) Teilen eine praktisch neuwertige und eine gute Lima - passend für den Weißen - zusammengestellt. Ein Glückstreffer war hierbei eine seit Jahren im Regal liegende fast neue Lima aus einem Fiat Tipo, der kurz nach dem Limatausch verunfallte. Von dieser konnte ich den Rotor und Regler in die Lima verpflanzen, die mich in Frankreich hat "im Dunklen stehen lassen". Neue Kugellager - klar.


    Heute außerdem ein paar Kleinigkeiten erledigt.


    Zuerst die erst im Sommer neu (also werksneu!) eingebaute Lima wieder ausgebaut - 16,3V Bordspannung machen zwar Nachts auf Landstraßen ein super Licht (ist echt der Hammer!) aber eben auch, dass die Batterie kocht und es folglich im Innenraum sehr unangenehm riecht...
    War doch tatsächlich einfach mal mit einem Schlag das Licht viel heller...
    Nun ist die aufgearbeitete Bosch-Lima wieder drin.


    Außerdem die Vorderfedern getauscht. Ich hatte selbige aus meinem Womo-Spender schon während der Hinterachsaktion ausgebaut und in der Zwischenzeit (hauptsächlich optisch) aufgearbeitet und die Gummizwischenlagen ersetzt. Die Federn vom Weißen hatten links und rechts unterschiedliche Lagen (lt. Teilenummer gleich, aber anders gefertigt) und sind auch deutlich unterschiedlich in der Sprengung. Naja, es hat 20 Jahre seinen Dienst getan, jetzt mit den (identischen) Federn aus dem Womo ist´s mir trotzdem lieber.


    Dabei gleich noch die Schrauben an der HA nochmal nachgezogen, war ja fast alles neu lackiert, da kann sich schonmal was setzen.


    Außerdem der Inkontinenz auf den Grund gegangen.
    Die Minimale Undichtigkeit am Kühler ließ sich scheinbar durch Versetzen der Schelle am oberen Schlauch beheben - zumindest bisher.
    Die Ventildeckeldichtung ist aber breit, die muss mal neu werden, demnächst.
    Außerdem ist der Krümmer an Zylinder 5 undicht - was sich auch durch Nachziehen der Muttern nicht vollständig abstellen ließ - also auch erstmal eine Dichtung beschaffen und guggen, ob der Krümmer noch grade ist.


    Als "Abschluss" wollte ich noch "schnell" die Unterbodenverkleidung montieren, hatte ich doch schon bei der Aktion "Front" alles dafür vorbereitet, dem Auto nach 20 oder mehr Jahren (erstmalig in unserem Besitz) wieder eine Unterbodenverkleidung zu gönnen.


    Aber Pustekuchen. Zwei der Befestigungs"schrauben" fehlten und habe ich schon vor Monaten neu bestellt bei MB. Er hat ewig gebaucht, um sie rauszusuchen, und sie kamen über fünf Euro das Stück, naja. Außerdem hatten sie SW13, statt 14, wie die originalen, na gut.
    Schlimmer ist, dass sie über drei Millimeter zu kurz sind, wie ich heute rausgefunden habe. Die Dinger arbeiten nach dem Bajonettprinzip, da sind drei Millimeter WELTEN!
    Nach einigem Hin und Her (Querstift rausgeschlagen, Scheibenanzahl reduziert, Stift wieder rein, Probieren usw...) habe ich dann ein paar Japanschrauben M10 (die dank Kopf mit SW14 und Bund sowie Vollschaft die perfekte Basis sind) geopfert und die Dinger selbst in richtiger Länge nachgebaut. Und - sieh an - es passt. Wie fast alle York-Originalteile... :P


    Außderem geleich noch auf der Vorderachse die Winterräder draufgemacht. Hinten waren sie schon seit ein paar Wochen drauf.


    Leider habe ich heute keine Bilder gemacht, daher gibt es nur eins vom Sitze Zerlegen...

  • Hallo,


    ja die 409 waren in der Tat so schnell, waren allerdings Fahrgestelle ohne Aufbau, kein Gewicht und kein Luftwiderstand.


    Hatten die allerdings auch als Hochdach-Kastenwagen, die gingen auch 140, waren natürlich auch Neuwagen, so würde keiner seinen eigenen prügeln.



    Gruss und frohes neues noch. Holger

  • Auch die Sitzaktion macht Fortschritte.


    Mein Sattler hat die Pappsstreifen an den Bezügen wieder angenäht und mir einiges an Material (Polsterzeugs) zur Verfügung gestellt.


    Außerdem mit meiner Mutter die Schaumstoffkerne gebadet...


    Das Wasser sah bei allen hinterher so aus - wir haben nach jedem Teil neues genommen - klar.


    Allerdings gestaltet sich das Trocknen sehr schwierig. Wird aber auch noch werden.

  • So, nach einigem Hin- und her (draußen abtropfen, weites Abtropfen in der Werkstatt, dann nochmal mit rundem Betongewicht auf Lochblech "auswalzen", weiteres Trocknen im Keller, tagsüber nochmal draußen,...) sind die Schaumstoffteile nun zum Abschluss des Trocknungsvorganges in die fußbodengeheizte Küche umgezogen... :whistling:


    Bei -10°C draußen ist die Luft drinnen schön trocken und der Fußboden reichlich warm.

  • Bin gerade mal wieder einer Sache auf die Schliche gekommen, über die ich schon länger gegrübelt habe.


    Im Sicherungskasten beim Bremer gibt es genau ein Relais. Aber ich hatte nie eine Ahnung, wofür das gut ist, schließlich ist es im Weißen schon seit 20 Jahren nicht mehr drin und es geht trozdem alles.
    Außerdem waren die angeschlossenen Kabelfarben sehr eigentartig und zusamenhangslos.


    Nun habe ich einen aktuellen Schaltplan, der zum Fahrzeugbaujahr passt. Und sieh an, das Relais kann doch was:


    Es hängt mit der 85 (Spule) auf Masse und mit der 86 (Spule anderer Anschluss) auf der 61 - Ladekontrolleuchte. Es zieht also an, sobald die Lima Strom liefert und die Ladekontollleuchte ausgeht.
    Wenn es nicht angezogen hat, verbindet es Masse (auf Relais-Anschluss 87a) mit Relais-Anschluss 30, auf dem über eine Diode die Bremsbelagverschleissanzeige liegt. Damit ist es also für die Funktionskontrolle der Bremsbelagverschleissanzeige da!


    Aber weil die Jungs bei Benz eben schlau waren, haben sie - weil das Relais ja nun einmal da ist, und es schade wäre, den Anschluss 87 unbelegt zu lassen, gleich noch eine Fuktion mehr drin:
    Sobald das Relais anzieht, d.h. wenn über die 61 plus kommt und die Lima arbeitet, löst es die Verbindung zwischen 87a (hier ja auf Masse) und 30 (hier zur Belagverschleissanzeige) und die Anzeige geht aus - logisch.
    Aber auf der 30 klemmt nochwas mit drauf: Die Heckscheibenheizung!
    Beim Anziehen schaltet das Relais (wie üblich) um und verbindet 87 und 30. Auf der 87 hier liegt Dauerplus, auf der 30 dann also auch. Damit es dabei keinen Kurzschluss gibt, hängt vor der Bremswarnleuchte die besage Diode. Somit hat dann die Heckscheibenheizung Stom und kann arbeiten. Aber eben nur dann, wenn die Lima arbeitet.


    Es ist also ein Relais für die Bremswarnleuchtenkontrolle und die Heckscheibenheizung. Verrückt, oder? Aber irgendwie auch logisch. ;)

  • Da ich heute etwas Zeit hatte, konnte ich mal wieder was am Weißen tun.
    Geplant war eigentlich nur Öl&Filterwechsel, weil das Öl nun schon drei Jahre da drin war... :wacko: [schnellweg]
    Weil ich aber nun einmal dabei war, habe ich gleich mal noch die Ventildeckeldichtung, die etwas undicht war, getauscht und - wenn der Ventildeckel einmal offen ist - das Ventilspiel eingestellt.


    Über kurz oder lang muss ich wohl mal die Nockenwelle tauschen, sie ist schon deutlich eingelaufen - kein Wunder nach ca. 500.000km. Im Moment ist es noch unkritisch, aber da die Härteschicht wohl fast durchgelaufen ist, muss ich das wohl in Zukunft genauer beobachten...

  • Lang ist´s her, das letzte Update zu den Fortschritten am Weißen. Das hatte aber einen Grund: Es gab keine.
    Das Auto wurde benutzt, die Projekte sind weitgehend abgeschlossen (bis auf die Musikgeschichte, die noch nicht ganz fertig ist) und das einzige, was ich gern noch tun wöllte, wäre die rechte Seitenwand zu tauschen. Ich habe aber noch keine passende gefunden.

    ABER: Seit gestern ist er nun eeeeendlich mit H-Kennzeichen unterwegs! Außerdem läuft er nun als PKW 9-Sitzer.


    Leider ist damit nun das alte DIN-Kennzeichen verloren gegangen. Schade, es sah besser aus, als das neue Euro-Ding. Aber die Vorteile des H überwiegen klar.


    Damit ist erstmal ein gewisser Abschluss des Projekts erreicht. Dennoch: Das permanente Beobachten und ausbessern kleiner Roststellen, aufarbeiten technischer Komponenten usw. bleibt natürlich.