Hallo zusammen,
und ein paar anderen Fahrzeugen ich habe mir vor einiger Zeit ein neues Projekt zugelegt. Eigentlich wollte ich den Wagen als Spender für den Vormopf haben aber nach einer genauen Begutachtung habe ich mich doch anders entschieden.
Hier mal ein paar Daten:
190E 2,3
EZ. 06/1993
Farbe: 744
Anzahl der Halter: 2
Laufleistung: 165.000 km
Ausstattung: Sportline
Das ganze Konstrukt sieht etwas verbastelt aus, ist er aber nicht wirklich. Der letzte Besitzer war 60 Jahre alt, hat den Wagen 19 Jahre gefahren und hat einfach keinen Geschmack Er hat sich für sehr sehr wenig Geld von dem Fahrzeug getrennt weil er die KE nicht in den Griff bekommen hat bzw. seine Werkstätten die KE nicht mehr ans laufen gebracht haben.
Kleine Diagnose: Tastverhältnis 90% -> keine Belegung - ggf. Tastgrad 10% ? Mal versuchen...
Nach dem Prüfen des e-hydraulischen Stellglieds habe ich noch den NTC rausgemessen und den DK-Schalter. Dieser hat im Standgas einen unendlichen Widerstand ausgegeben anstatt 0 Ohm - kurz PIN 1 und PIN 2 gebrückt -> Standgas stabil
Alle Leitungen zum Stg. durchgemessen -> i.O. Überspannungsschutzrelais i.O.
Tastverhälntnis liegt nun bei ~ 60%
Die Lambdaspannug schwankt zwischen 200 mV und 700 mV im Standgas und geht erst beim Gasstoß auf 850 mV hoch - dort ist offensichtlich noch der Wurm drin, des Weiteren scheint kein Geschwindigkeitssignal anzuliegen. Standgas rund, Gasannahme behäbig, max. Drehzahl 5000 1/min
Ich habe mich erstmal etwas um die Optik gekümmert und wieder originale Rückleuchten verbaut. In dem Zuge habe ich die Dichtungsflächen unter der Rücklichtern gesäubert, poliert usw. den Bereich Kofferraumdichtung ebenso. Eine lochfreie 744er Klappe hole ich Freitag.
Anschließend wurden ein paar anständige Blinker verbaut und die Reste des bösen Blicks entfernt. Es war eine ziemlich mühevolle Arbeit die Algen und das Moos in Verbindung mit Klebstoff und anderer Patina zu entfernen. Die Dichtung unter den SW wurde ebenfalls wieder weich gemacht und aufbereitet.
Zum Abschluss gab es noch ein passendes Radio. Ich hatte das MB-Radio damals für meinen 250D Turbo gekauft, dort werkelt aber jetzt ein Becker.
Z.Zt. bin ich am KE-Thema - irgendwie hat´s mir die Einspritzung angetan
Hier ein paar Bilder nachdem ich den Wagen zweimal gewaschen und mit einer Reinigungsknete behandelt habe.
Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden zumal ich nicht wirklich ein Profi in Sachen Aufbereitung bin.
Anschl. bin ich mal den mechanischen Komponenten etwas auf den Grund gegangen und habe erste Erfahrungen mit einem M102 machen dürfen
Verschleiß ist absolut nicht sichtbar, die 165tkm könnten fast authentisch sein.
Wenn ich mir die Bilder von vor 14 tagen angucke bin ich echt begeistert wie er jetzt da steht - mal gucken wie es weiter geht, ich hoffe das ich übernächste Woche zum TÜV fahren kann. Vorher gibt es noch 4 neue Dämpfer und 1er Gummis vorne sowie 2er Gummis hinten und ich schmeiß erstmal meine 7x15" Gullideckel vom Vormopf drauf.
Vorne hat der Vorbesitzer vor kurzem schon neue Sportline Federn von SACHS verbauen lassen.
Hier sind übrigens ein paar Innenraumbilder vom IST-Zustand.
Da die Bremsen vorne nicht mehr die besten sind habe ich am WE mal etwas rausgesucht.
Die Sättel wurden gestern Abend kurzerhand zerlegt, grob geinigt, mit neuem Dichtring und alter Staubmanchette wieder zusammengebaut. Anschließend gab es etwas schwarze Farbe. Sehr gute Führungsbolzen habe ich auch noch gefunden, sodass die Sattelhalter wie neu sind und sich die Führungsbolzen nahezu spielfrei bewegen lassen.
Also, der 2.3er ist ab heute mit einer 284 mm x 22 mm Bremsanlage unterwegs oder besser gesagt mit der 16V-Bremse. Leider bin ich gestern nicht mehr zum montieren gekommen, die Sättel waren noch nicht durchgetrocknet.
Dafür standen noch weitere Arbeiten auf der Agenda:
Ich wollte es ursprünglich nicht machen, habe gestern aber trotzdem die Sakko´s runter genommen und darunter alles gereinigt und konserviert.
Teilbereiche habe ich mit Brantho 3 in 1 behandelt, z.B. stellen an denen Verkleidungen gerieben haben und sich Flugrost angesiedelt hatte.
Die Wagenheberaufnahme hinten war rostfrei und wurde nur mit Brantho behandelt.
Bei der vorderen ist Handlungsbedarf, das wusste ich aber schon vorher.
Hier die fertig verbaute 16V-Bremse. Beim montieren habe ich gemerkt dass vorne ein komplett neues Fahrwerk drinne steckt, neue Sachs Federn und Sachs Supertouring Dämpfer
Von der Radhausschale sind mir beim demontieren 4 Stehbolzen abgerissen, die muss ich mal neu einschweißen. Darunter sieht es noch sehr gut aus, da wo es nötig war wurde der Rost entfernt und mit Brantho behandelt, nachher kommt eine Ladung Silber drüber.
Dummerweise passten die alten Stahlfelgen nicht mehr über die Bremse.