Welche vorsorglichen Maßnahmen empfehlen sich -einzeln oder zusammen-, die Lebensdauer des Motors zu verlängern?

  • Hallo zusammen,
    ich bin derjenige, der seit nunmehr 31 Jahren Halter eines 190E ist, der nach wie vor zu meiner vollsten Zufriedenheit läuft und auch motormäßig bei jetzt 202.000 km keine spürbaren Alterserscheinungen zeigt. Ich habe ihn, da selbst kein Schrauber, regelmäßig warten lassen (Ölwechsel pp.) und ihm i.d.R. auch gute Betriebsbedingungen (u.a. wenig Kurzstreckenbetrieb) geboten.
    Gleichwohl beginne ich, und das ist nach dieser langen Laufzeit ja nicht verkehrt, zu überlegen, ob ich nicht vorsorglich etwas tun (lassen) -zufälliges Wortspiel- sollte, d.h. während der nächsten 10.000 km.
    Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist folgender: ich habe ja u.a. zwei 126er (500 SEC und 560 SEL), bei denen die Gleitschienenproblematik unbestritten zu den gravierendsten gehört. Unabhängig von den Betriebsbedingungen, so die allgemeine Meinung, verändert sich das Plastik, aus dem diese Dinger sind, sich allein aus Alterungsgründen nach ca. 20 Jahren so negativ, daß ein Brechen und damit ein kapitaler Motorschaden droht. Ich habe deshalb bei den beiden Achtzylindern in diesem Jahr die Gleitschienen erneuern lassen, obwohl mir niemand so richtig die Frage beantworten konnte, ob der Alterungsprozeß nicht durch Liegen im Regal auch voranschreitet. Ist die Ausgangslage beim W201 genauso?
    Zweiter Ausgangspunkt ist die etwas schmalbrüstige (wenn man in den Öleinfüllstutzen guckt, entspricht sie der des Smart) Steuerkette. Sie sieht für mich als Laie völlig normal aus und macht auch keinerlei Geräusche.
    Meine Überlegung ist jetzt die: Ich würde gerne mittelfristig diese einfache Steuerkette vorsorglich erneuern lassen und dabei gleichzeitig wegen der Efffezienz und auch der Kosten das, was drumherum erfahrungsgemäß so anliegt, also insbesondere die Ventilschaftdichtungen, die bei meinen Achtzylindern bei 220 bzw. 240.000 anstanden. Haltet Ihr das für einen vernünftigen Ansatz und welche Tipps könnt Ihr mir geben, was bei dieser Problematik sonst noch zu erneuern bzw. auf was zu achten wäre? Ich bin bei meiner türkischen Werkstatt seit fast 20 Jahren in besten Händen, würde aber bei diesen doch sehr spezifischen Arbeiten auf eine durch persönliche Beziehungen auch lukrative Mercedeswerkstatt in Frankfurt zurückgreifen.
    Besten Dank im Voraus für Eure Ratschläge !!!
    Sternengrüße
    Orste

    • Offizieller Beitrag

    Moin Orste,

    Ist die Ausgangslage beim W201 genauso?

    nee,nicht ganz. Die Spannschiene beim M102 besteht aus zwei Teilen: dem metallischen Träger und dem darauf befestigten Kunstoffbelag. Das Ding sieht aus wie eine Banane guckst du hier:Kopie von P1210017.JPGindex.php.jpg Die Fotos entstammen einem alten Thread von 2008 des Forums der 190iger Freunde.
    Gibt´s da auch Urheberrecht drauf?
    Die Fotos zeigen zwar den neueren Kettentrieb mit Doppelrollenkette,der davon nicht betroffen ist,das System ist aber das Gleiche.Die entscheidenden Punkte sind auf den Bildern gekennzeichnet. Bei deinem frühen Baujahr kommt die im kleinen roten Kreis auf dem ersten Bild zu sehende Ölspritzdüse dazu,die m.W. mit dem Mj. 85 in Serie ging (Motoren mit Einriementrieb?).Der Ölkanal dahinter ist bei dir wohl mit einem Blindstopfen verschlossen.Früher,in den späten 80igern haben wir bald jede Woche zwei - drei Motoren gemacht und die Gleitschiene wegen gebrochener Beläge erneuert und dabei die Öldüse nachgerüstet. Ist ne ziemlich aufwendige Sache: Ölwanne muß gelöst werden,die Kopfdichtung kann reißen...für einen geübten Schrauber ein Tag Arbeit.
    Was ich jetzt machen würde: Den Ventildeckel ab,beim nächsten Ventile einstellen reicht, die Steuerkette auf Längung prüfen lassen,das geht über das Maß,welches der Kettenspanner in den Kettenkasten hineinragt, und den Belag der Spannschiene kontrollieren. Je mehr die Kette gelängt ist,desto mehr drückt der Kettenspanner nach.Gibt da eine Prüflehre zur Selbstanfertigung für. Gibt es da keinen auffälligen Befund,weiter fahren.Und da du ja alle 20000km Ventile einstellen solltest,hast du die Sache auch immer im Blick.


    Gruß Bianca

  • Freut mich zu lesen,
    wie jemand sich Gedanken macht, um die Lebensdauer eines M102 zu verlängern.





    Die Ritzel/Zahnräder an der Steuerkette sollten beim Kettenprüfen auch begutachtet werden.
    Vordere Stirndeckel, da ist der heimtückische Wellendichtring, den gleich mit erneuern.
    Das Kühlsystem, wie Kühler, Termostat, Heizung und was sonst noch dranhängt. Kopfdichtung.


    Zündsystem immer auf Vordermann halten inkl. Zündverteiler und Kabel.
    Kabelzuleitungen und die Steckplätze auf ordentliche Verbindung achten, beim KPR und ÜSR.
    Beim Sicherungskasten und Batterieblech auf Oxidation achten.


    Ölwanne und Sieb sowie die Kanäle für die Ölpumpe sauber halten.


    Frage an Brummi: Hat der Kollege einen Motor ohne Hydros? :?:




    Dann viel Spaß mit der nächsten Viertelmillion, :D