Einbaurichtung Leerlaufsteller

  • Hi Leute, kann mal bitte kurz jemand die korrekte Einbaurichtung vom Leerlaufsteller bestätigen. Der Pfeil bei mir zeigt in Richtung Ventildeckel. Erwartet hätte ich die andere Richtung. Richtung u-förmigen Schlauch nach unten.
    Ist ein 1.8 bj 93 mit KE.


    Das Zwischenstueck vom KLR von TwinTec soll ich angeblich auch in dem Schlauch vom LLS zum Ventildeckel einbauen. Meines Erachtens macht das aber keinen Sinn, weil dadurch der Motor im Kaltlauf nicht mehr Luft bekommen kann.


    Irgendwie habe ich einen Denkfehler bzgl Funktion des LLS.


    Vielen Dank!
    Matthias

  • Danke für die schnelle Rückmeldung. Ich habe die Einbaurichtung jetzt erstmal heute morgen so beibehalten.


    Das System Leerlaufsteller habe ich aber dann immernoch nicht so wirklich verstanden. Ich dachte, zusätzliche Luft soll in der Warmlaufphase an der Drosselklappe vorbei in das Saugrohr gelangen. Dann wäre die Luftströmungsrichtung aber nach unten und nicht nach oben zum Ventieldeckel. Kann das jemand erklären oder gibt es irgendwo schon einen Beitrag dazu, den ich bei der Suche übersehen habe?


    Des Weiteren habe ich im 190er Reparaturhandbuch gesehen, dass bei der KE-Jetronic (wie meiner) ein Unterdruckschlauch an das Steuergerät gehen soll. Weiß dazu jemand mehr und kann mir helfen das Teil zu finden. Ich kämpfe leider immernoch mit einem freien Unterdruckanschluss im Gehäuse von hinten zwischen Stauscheibe und Mengenteiler. Auf einigen Bildern im Netz sieht man, dass dort auch ein Schlauch hingehört und ich vermute das könnte der zum Steuergerät sein. Nur weiß ich nicht wo der rangehen soll. Beim Einbau eines KLR muss übrigens genau dort ein T-Stück eingesetzt werden und ein Unterdruckschlauch geht dann zusätzlich zum Luftregler des KLR Systems.


    Vielen Dank für eure Hilfe und Gruß
    Matthias

  • Moin Matthias,


    Zitat von "red_mr2"

    ...dass bei der KE-Jetronic (wie meiner) ein Unterdruckschlauch an das Steuergerät gehen soll.


    Im Leben nicht zum KE-Steuergerät! Das Zündsteuergerät besitzt einen Unterdruckanschluss.


    Zitat von "red_mr2"

    ...einem freien Unterdruckanschluss im Gehäuse von hinten zwischen Stauscheibe und Mengenteiler.


    Meiner Kenntnis nach ist am Luftmassenmessergehäuse kein Unterdruckschlauch vorgesehen. Zwischen Gehäuse und Mengenteiler sitzt nur nen Gummioring. Es gehen zwei Schläuche von der Drosselklappe ab, ein weiterer geht vom Saugrohr selbst ab. Dann gibt es noch einen vom Drucksteller zum Leerlaufluftsystem, wenn der Drucksteller inkontinent wird.


    Gruß,


    Frank.

    Zitat

    Erst wenn der letzte 190er tiefergelegt, verspoilert und verhunzt ist, dann werdet ihr merken, dass Ingenieurskunst, Qualität und Design keiner Verbesserung bedarf.



    Zitat

    Habe immer mehr Mercedes-Benz, als gleichzeitig in der Werkstatt stehen können, dann geht´s dir gut.



    Bestand 01.01.2018: 59.540 angemeldete W201, entspricht 3,17% der Produktion.

  • Danke an w201-Azzurro für die Bilder!


    Petrolferrari, ich meine genau den Anschluss im oberen rechten Bild. Den habe ich als blanken Anschluss ohne Blindstopfen vorgefunden. Da es keine Verwitterungserscheinungen gab, muss ich davon ausgehen, das dort auch mal ein 4mm U-Druck-Schlauch dran war, der bei mir jetzt leider fehlt. In einigen Bildern im Netz ist dort ein Unterdruckschlauch angeschlossen, der über so ein kleines 180° Gummistück direkt nach unten verschwindet - NUR WOHIN? Man kann das auf den Bildern nicht sehen.


    Die TwinTec KLR Einbauanleitung geht auch davon aus, dass dort ein T-Stück sitzen soll, wo originaler Anschluss und neuer Anschluss vom KLR System dann zusammen angeschlossen werden. Was ist also original an diesem Anschluss belegt ist die Frage?


    Der Druckanschluss zum Zündsteuergerät, ist der erst ab KE also wie im Rep.buch beschrieben mit Wegfall des Zusatzluftschiebers und Einführung des Leerlaufstellers und elektr. Leerlaufregelung? Weißt Du was der bewirkt?


    Vielen Dank und Gruß
    Matthias

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "red_mr2"

    Danke an w201-Azzurro für die Bilder!


    Petrolferrari, ich meine genau den Anschluss im oberen rechten Bild. Den habe ich als blanken Anschluss ohne Blindstopfen vorgefunden. Da es keine Verwitterungserscheinungen gab, muss ich davon ausgehen, das dort auch mal ein 4mm U-Druck-Schlauch dran war, der bei mir jetzt leider fehlt. In einigen Bildern im Netz ist dort ein Unterdruckschlauch angeschlossen, der über so ein kleines 180° Gummistück direkt nach unten verschwindet - NUR WOHIN? Man kann das auf den Bildern nicht sehen.


    Hallo Matthias,


    ich gehe einmal stark davon aus, dass du einen Schalter fährst.
    Dort ist dann am blanken Anschluss (Bild oben rechts) ein Blindstopfen.
    Bei einem Automatikgetriebe geht dort das 180° Anschlussstück zum A-Getriebe.


    Zitat von "red_mr2"

    Die TwinTec KLR Einbauanleitung geht auch davon aus, dass dort ein T-Stück sitzen soll, wo originaler Anschluss und neuer Anschluss vom KLR System dann zusammen angeschlossen werden. Was ist also original an diesem Anschluss belegt ist die Frage?


    Hier hast du die Anleitung nicht genau gelesen, dort steht "wenn der Anschluss nicht belegt war, freies T-Stück Ende mit Stopfen verschließen oder T-Stück und kurzes Schlauchstück komplett entfernen und Unterdruckverbindung direkt herstellen (ohne Abbildung)."


    Zitat von "red_mr2"

    Der Druckanschluss zum Zündsteuergerät, ist der erst ab KE also wie im Rep.buch beschrieben mit Wegfall des Zusatzluftschiebers und Einführung des Leerlaufstellers und elektr. Leerlaufregelung? Weißt Du was der bewirkt?


    Die Fragestellung verstehe ich zwar nicht ganz, aber hier eine kurze Erklärung zu: [lach]


    Elektronische Leerlaufdrehzahlregulierung
    Durch die elektronische Leerlaufregulierung können stabile Leerlaufdrehzahlen verwirklicht werden. Drehzahleinbrüche infolge von Zusatzbelastungen wie Servolenkung, Einschalten des Kältekompressors usw. werden vermieden. Die elektronische Leerlaufregulierung ist im Steuergerät der KE-Einspritzanlage integriert. Sie ist funktionell von der KE-Regelung abgekoppelt. Umgesetzt werden die Signale des Steuergerätes durch den Leerlaufsteller. Die Leerlaufluftmenge wird unter Umgehung der Drosselklappe dem Motor zugeführt.
    Im Steuergerät werden folgende Informationen verarbeitet:
    Motordrehzahl (EZL mit Zündlinienverstellung Klemme TD)
    Kühlmitteltemperatur
    Leerlaufsignal (Mikroschalter)
    Spannung Geber LMM (Poti)
    Wählhebelstellung automatisches Getriebe (falls vorhanden)
    Einschaltsignal Kältekompressor (falls vorhanden)
    Erweitert wird die Funktion der Leerlaufdrehzahlregulierung durch das Spannungssignal Geber LMM. Dadurch erkennt das Steuergerät den momentanen Luftdurchsatz. In Verbindung mit der Motordrehzahl, Stellung Mikroschalter und der Kühlmitteltemperatur wird die Ansteuerung des Leerlaufstellers und damit die Leerlaufdrehzahl bestimmt.


    Zu dem Unterdruckanschluß am EZL fasse ich mich kurz, Vollast erkennt das Zündschaltgerät aus den Eingangssignalen Saugrohrunterdruck und Motordrehzahl. Bei Überschreiten einer Kühlmitteltemperatur von 95° werden alle Zündkennlinien in Richtung Spät zurückgenommen, um einem weiteren Temperaturanstieg entgegen zu wirken.


    So das wäre es erst einmal zu deinen Fragen, die hiermit beantwortet sein sollten.


    Gruß
    Rainer



    Oh, die Fingerchen tun nun weh. [lach]

  • Sehr gut, danke für die Erklärungen. Und um auf die ursprüngliche Fragestellung zum LLS einzugehen, offenbar ist darüber hinaus die Einbaurichtung des LLS vom Saugrohr weg in Richtung Ventildeckel korrekt. Wenn das so ist, muss ich meinen Fehler woanders weitersuchen und nehme dafür am besten wieder meinen originalen Beitrag auf.


    Danke erstmal
    Matthias

  • Moin, so passend zum Thema Leerlaufsteller habe ich am Wochenende nochmal wie folgt geprüft:
    1. Widerstand 10Ohm - ok
    2. Versorgungsspannung bei Zündung an 12V - ok
    3. Spannung bei Leerlauf 4.95 - 5.05 V - ist das so ok?
    4. Der LLS öffnet vollständig bei 12V und schließt fast ganz, ohne Versorgungsspannung (1-2 mm bleiben offen) - ok
    5. Bei einschalten der Zündung öffnet der LLS für einige Sekunden und geht dann wieder zu - ist das ok so?
    6. Zieht man bei laufendem Motor den oberen Schlauch vom LLS ab, geht der Motor aus und startet auch nicht - ist das richtig so?
    7. Drückt man den Schlauch kurz über dem LLS (auch wieder der dicke Schlauch in Richtung Ventildeckel aber kurz hinterm LLS) bei warmen Motor zusammen, geht der Motor ebenfalls aus - ist das richtig so? Im Rep.Handbuch steht etwas anderes, wenn ich das korrekt verstanden habe.


    Kann ich außer Strom nochetwas am LLS prüfen?


    Vielen dank für eure Hilfe
    Lg
    Matthias

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Matthias,


    den Werten nach ist der Leerlaufsteller in Ordnung.


    Messverfahren Leerlaufsteller (Y6) :, Seite 12


    Was du in den Buch gelesen hast, wird die Ausführung ohne elektrische Leerlaufregelierung gewesen sein.


    Ich würde an deiner Stelle, mir nochmal die Verteilerkappe und -finger in Augenschein nehmen.
    Auch Neuteile sind ab und an Fehlerhaft.


    Gruß
    Rainer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Matthias,


    für solche Zwecke gibt es eine Digital-Kamera, einige Aufnahmen gemacht und diese Downloaden bei einem Bilderhoster und im Beitrag verlinken.
    Normalerweise sieht man an der Verteilerkappe schon ob der Zündfünke auch richtig weitergeleitet wird, oder es sind Brandspuren an der Kappe oder Verteilerfinger zu sehen.
    Ist der Verteiler auch Trocken und nicht feucht oder verölt im inneren?
    Schaun wir mal. [yo]


    Gruß
    Rainer

  • Hi Leute,


    also die Verteilerkappe ist trocken. Einzige sichbare Auffälligkeit ist, dass am Verteilerfinger eine Ecke leicht bräunlich ist also wenn dort immer der Funke fliegt. Das scheint aber eher normal zu sein. Nun habe ich auch noch das Zündkabel von der Zündspule zum Verteiler erneuert, da mir der Widerstandswert im Mega-Ohm Bereich zu hoch erschien. Leider keine Änderung am teilweise starken Leerlaufruckeln vorzugsweise bei warmen Motor.


    Außerdem fällt auf, dass bei schnellen Gasstößen, lastfrei aus dem Leerlauf heraus, das Ruckeln stärker wird bis hin zum Ausgehen des Motors. Geht der Motor dann tatsächlich aus, hört man ein Pfff oder plopp aus dem Ansaugbereich. Wie schon in einem früheren Beitrag erwähnt, kann dabei sogar der obere Schlauch vom Leerlaufsteller runterrutschen.


    Jemand noch eine Idee? [gruebel]
    Dank und Gruß
    Matthias


    PS: Was muss so ein 1.8er mit KE und 5Gang Schalter denn eigentlich Endgeschwindigkeit fahren? Also ich weiß was im Fahrzeugschein steht, aber was müsste der Tacho normal so ca. anzeigen? Bei mir ist bei etwa 180, 185 schluss und das dauert auch etwas. Erscheint mir etwas dünn für 109PS, könnte aber auch normal sein.