Moin,
Öl ist nicht gleich Öl, ein paar Grundregeln sollte man beachten:
-15W40 von Shell kann man mit 15W40 von Aral oder so vielleicht mischen, besser ist aber, anderes Öl vom gleichen Hersteller zu nehmen, wenn grad kein passendes zum Nachfüllen da ist.
Das gefilterte 15W40-Altöl für 5 Euro aus dem Baumarkt gibts zum Glück immer seltener... [klatsch]
- Für unsere Motoren ist 10W40 ausreichend gut geeignet, noch preiswert zu haben und hat gute Schmiereigenschaften.
- Auf dem Ölkanister sollte eine MB-Freigabe stehen: MB-Nr. 226.5 und 227.5 für die Benziner, und 226.1 für die Saugdiesel sowie 227.1 und 228.1 für die Turbodiesel. Bitte ergänzen, wenn da was neues hinzugekommen ist.
Wichtig ist auch die Fahrweise. Einen Warmen Motor kann man Vollgasfahren, wenn alles in Ordnung ist.
Einen Kalten Motor sollte man warmfahren, und dann erst ab 80 Grad Kühlwassertemperatur (nach 10 Km) aufs Gas drücken.
90 % Motorverschleiss entsteht beim Kaltstart und in der Warmlaufphase.
Was die Entwicklung der Öle angeht:
Für Oldtimer gibt es schon eine Weile wieder die Einbereichsöle, also dünnflüssiges für den Winter, und zähes für den Sommer.
Die alten Motoren haben insgesamt mehr "Luft" in ihren Bauteilen und sind niedriger verdichtet.
Heutige Motoren sind auf Höchstleistung gezüchtet, und brauchen deshalb auch sauteures Öl, damit z.B. der Bildung von Schwarzschlamm noch besser entgegengewirkt wird. Je höher die Verdichtung ist, gelangen umsomehr Stickoxide ins Öl, wodurch das Öl schnell schwarz würde.
Ausserdem sind die Ölwechselinterwalle bei den heutigen Karren bei ca. 50000 Km fällig.
Die Motoren unserer 190er liegen dazwischen, deshalb ist das 10W40 genau richtig. Der Temperaturbereich von -20 bis über +40 Grad Aussentemperatur wird damit abgedeckt.
0W50 macht nur Sinn in Norwegen oder Sibirien...
Das Ammenmärchen vom Freispülen der Rückstände ist auf die Unverträglichkeit der Öle verschiedener Hersteller und verschiedener Ölsorten zurückzuführen.