Der kurze Traum vom Winterwagen

Hallo zusammen,

in mir kam der Gedanke hoch das mein Dieselchen so langsam nicht mehr durch den Winter gescheucht werden sollte .

Ok also ein Winterauto, aber was. Klar ein Mercedes, das Leben ist zu kurz für eine andere Marke. Und bitte einen 190er, auf das das Teilelager nach ende des Dienstes als Winterwagen gefüllt werden kann.
Der Zustand sollte hart am Wrack sein, sonst fange ich eh wieder nur an den Wagen aufzupäppeln und stehe erneut vor dem Problem das der Wagen zu schade für den Winter ist.

Gesucht gefunden:

Ich darf vorstellen Kermit:
Baujahr 08.1987, 218959km laut Tacho 2.0 Benziner mit 118 PS in Nelkengrün mit Cremebeiger Innenausstattung.

Am 02.08.2011 frisch TüV und AU bestanden.
Na ja er steht bei Passau aber was solls. Mit der Bahn runter nach Passau (sind nur knapp 7 Stunden und zweimal umsteigen). Vom Halter des Wagens freundlicherweise am Bahnhof abgholt und in die Pampa zum Wagen. Wie erwartet ein Auto an dem auf keinen Fall mein Herz hängen würde, Hornis Wagen hätte echte Konkurenz bekommen.

Also bezahlt, vollgetankt, Flüssigkeiststände kontrolliert und los nach Hause. Sind ja nur 700km. Ist ja kein Problem.

Bei km 424,3 auf der BAB 3 ca 500km vor daheim kam es dann anders.

Ein leichtes Ruckeln bei 140, eine Qualmwolke von verbrantem Öl und der Motor war aus.
Auf den Standstreifen gerollt und unter die Haube geschaut, es hatte den Ölpeilstab rausgehauen und ca 1 liter Öl auf den Krümmer. Motor was abkühlen lassen, Öl aufgefüllt und versucht zu starten, Motor dreht aber zündet nicht. Schlauch unterm Luftfilter ist am Platz, Strom ist da Verteilerkappe sieht gut aus. Zündfunke kommt, aber er will nicht.

Nach nur 90min kam der ADAC und stellte die Diagnose die mir auch schon im Hinterkopf nagte ich nur nicht wahrhaben wollte, Motorschaden nach Kolbenfresser. Also den kleinen von der Bahn geschleppt.

Und so stand ich da ohne Wagen, 500 km von daheim am Wochenende.
Aber ich hatte Glück, ich konnte den letzten Leihwagen ergattern, einen Volvo V70 Diesel. Der hat mich auch brav nach Hause gebracht, nur der Verbrauch ist der Hammer. Wenn man mal etwas zügiger fährt geht der Bordrechner dierekt auf 16-21 liter hoch.

Und was ist jetzt mit Kermit?
Kermit ist nun ein freundlicher Quader und unterstützt die Neustahlherstellung.

Fazit, ausser Spesen nichts gewesen, mein Dieselchen muss mich auch durch den kommenden Winter tragen, und ich habe den Stammtisch am Samstag verpasst.

Gruss

Uwe

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Anteilnahme. Ich hatte einen Rucksack voller Kleinprüddel (Knarrenkasten, Hammer, Zange, Messgerät, Sicherungen, Bremsenreiniger, Kabel, Sicherungen, Panzertape, Kabelbinder,...) dabei immerhin 17 kilo an Notfallmaterial, aber das mir der Motor selbst einen Strich durch die Rechnung macht habe ich im Traum nicht erwartet.

Zu denen die meinen es währe unmöglich den armen einfach so Pressen zu lassen.

Ich habe nicht umsonst geschrieben das an dem Wagen auf keinen Fall mein Herz hängen bleibt. Abgesehen vom Schiebedach und dem Heckscheibenrahmen gab es kein Karosserieteil ohne Rost, von der Inneneinrichtung gab es kein Teil das nicht ohne irgendeine Macke gewesen währe. Das war ja auch das was ich wollte.

Um den Wagen hier zu mir zu bekommen währen nochmal ca 250 Euro fällig gewesen, dazu dann nochmal ca 250 Euro für einen Motor. Keine Möglichkeit den Einzubauen also nochmal Geld um den Motor eingebaut zu bekommen, und das in eine Karosse von der klar ist das sie ohne extremen Aufwand niemals den nächsten Tüv überlebt.

An der Stelle schlägt Liebhaberei in Wahnsinn. Klar ist alles möglich. Aber Kermit durfte "in den Stiefeln" sterben, schön auf der Autobahn nicht irgendwo einsam auf einer Wiese wegrosten.

Zitat von "Brummi"

....Hättest besser einen Diesel ausgesucht... [yo] ....

Ja, mir kam auch der Film Convoy in den Sinn. Die Szene wo Widow Ihren weissen Truck auf die Seite legt und sagt Sinngemäß "Verdammte weisse Karre, hätte mir besser einen schwarzen gekauft, hätte auch besser zu mir gepasst."

Gruss

Uwe