Moin moin aus München (mit stolzem Hauptstadt-Kz)!
Ich heisse Carina, bin 21 Jahre alt und schildere an dieser Stelle den nervenaufreibenden Weg eines Fahranfängers von der Entscheidung für bis zum Kauf eines Baby-Benz und wieso genau dieser =) Die meisten werden sich sicher an ihren ersten Autokauf zurückerinnern können, wie emotional man bei der Sache war, das Erste Mal Dementsprechend umfassend ist mein Bericht, ich hoffe, nicht zu lang und weilig!
Seit dem 11.11.2011 (jackpot!) habe ich endlich meinen langersehnten Führerschein, der sich aufgrund von Auslandsaufenthalt, Umzug, Fahrschulwechsel usw in die Länge gezogen hat. Ich hatte genug Zeit um mir ausgiebig gedanken darüber zu machen, welches Auto nun das auserwählte Erste sein soll. Schon als Kind wurde mir praktisch von Papa in die Wiege geflüstert "Autos sind toll, Autos machen Spass", was anscheinend auch angeschlagen hat, da ich bei der Autowahl nicht nur nach den üblichen Kriterien "klein, kompakt, wenig Verbrauch", sondern vor allem nach dem Kriterium gegangen bin, dass ich das Auto "lieben" muss - d.h. es muss mind. 20 Jahre auf dem Buckel haben, Spaß machen, Komfort bieten, ein schönes, auch variierbares bzw. bis zu einem gewissen Grad personalisierbares Design haben, bei dessen Entwicklung die ergonomischen Beschaffenheiten noch nicht die Überhand hatten, also noch "Herz" reingesteckt wurde. Ich mag auch Altbauten. Letzter Faktor: Preislich sollte es für eine Studentin natürlich immer noch realisierbar sein.
Die Suche ging von alten Alfas, über alte Bmws zu 123er Coupes.
Nächster Aspekt: die Fahrzeugnutzung. Es ist unsinnig in München ein Auto für den Alltag (Uni + Arbeit) zu nutzen, wenn alles mit Öffentlichen gut und schnell erreichbar ist, vom Kostenfaktor (schon alleine der Parkplatzsuche) ganz zu schweigen. Da ich alleine lebe, ist es ein heissbegehrter Luxus einen Wagen zur Verfügung zu haben, um einen Grosseinkauf zu machen, mal das eine oder andere aus dem Baumarkt o.ä. zu holen, am Wochenende spontan wegzufahren bzw. meine ewige Pendelstrecke nach Berlin auch mal gut gelaunt zu absolvieren (bei der Gelegenheit auch Mitfahrer mitzunehmen).
-> Stauraum + gutes Autobahnfahrzeug
--> alfa spider und jeglicher andere kleine spassige Flitzer scheidet somit aus.
Bleiben BMW und Benz. Ich bin eine Berlinerin, die relativ unfreiwillig studienbedingt nach München gezogen ist. Nach Bayern. Ins Ausland. Bmw kommt da nicht infrage, man möchte doch seinen Hauptstadtstolz aufrecht erhalten und kein Auto mit der Wortfamilie "Bayern" im Namen haben.
Bleibt nur noch der W123 coupe. Wunderschönes Auto. H-Kz. Kopfschmerzen bereitete mir die Wartung, die bei einem Oldtimer unabwendbar ist und in Verbindung mit meinen technischen Fähigkeiten, Kenntnissen und Erfahrung, die gegen 0 tendierend einzustufen sind, sich als schwierig erweisen wird. Jemand brachte mich auf den 190er, den ich auch anfangs in älterer Ausführung gesucht hatte, weil ich auf das H-Kennzeichen fixiert war um Einzusparen. Pluspunkt ist die kleinere Karosserie; das vollständige Auto, mit allem was man braucht-> Limousine, ohne einem das Leben in der Stadt massivst zu Erschweren. Die nach dem 123er doch recht klobige Erscheinung des 190ers stoppte mich erst vor einer endgültigen Entscheidung für das 80er-Jahre Design, also suchte ich beide Modelle parallel.
Den 123er kannte ich schon als T-Modell, war unsere Familienkutsche bis sie von einem (bis heute) w124 abgelöst wurde. Den 190er kannte ich vorher nicht persönlich, aber es war Liebe auf den ersten Blick, als ich mir den ersten angeguckt hatte. Ich setzte mich zum ersten Mal rein und wusste, dieser wirds nicht sein, aber ein 190er wird es sein!
Nach der E-Klasse hab ich mich sofort heimisch gefühlt, nur jünger, vitaler und gelenkiger, nicht so träge und schiffig im gesamten Fahrverhalten
Soviel zur längeren Vorgeschichte, nun zum Interessanten:
mobile hat mir eines Tages das perfekte Fahrzeug rausgegeben: Sportline, Bj. 91, 1.8l, 140.000, Schalter, Rentnerfahrzeug aus erster Hand, top Zustand, Tüv, Grüne Plakette usw., scheckheftgepflegt, kein Rost, + Winterreifen, Amg Felgen + Kühlergrill, lange Mittelkonsole, Originalradio, 2.500 -> ab nach Augsburg!
Sogar nach einem Monat Standzeit ist er beim ersten Mal angesprungen (entgegen dem Besichtigungsschnitt), Probe gefahren, verhandelt und mitgenommen. Dem Papierkram konnte ich entnehmen, dass er damals bei der Anschaffung satte 42.000DM gekostet hat
Gleich am nächsten Tag nach Berlin hochgeballert (weiter als bis 190 hatte ich ihn nicht gepeitscht -> Reifen, lief einwandfrei), zugelassen und in die Werkstatt gegeben.
Auf der Fahrt habe ich lediglich ein funktionierendes Radio und eine Mittelarmlehne vermisst und der Verbrauch war auch zufriedenstellend =)
Ach ja, der Kilometerzähler hat 800km wie 15km gezählt, demnach bin ich mir sehr unsicher bezüglich der beim Kauf ca. 140.000...
Diagnose:
Hupe defekt (hat auch der Stern in der Mitte vom Lenkrad gefehlt)
neue Motoreinstellung
Schlüssel bestellen (war nur noch einer erhalten)
neue Sommerreifen
Zentralverriegelung an der Fahrertür defekt
Anschlusswechsel beim Radio, um Original wieder einzubauen
--> Fahrwerk einwandfrei - nichts zu beanstanden!
Alles in allem bin ich mehr als zufrieden mit unserem Neuzuwachs, wir verstehen uns wunderbar. Ich verstehe, was er braucht und er versteht, was ich verlange =) wie kann man nur autom...oder noch schlimmer hybr...?$%(&
Jetzt habe ich eine komplette Sportline Innenausstattung inkl. Türverkleidung ersteigert (vorher einfache graue Stoffsitze, Fahrersitz durchgesessen, sonst i.O.), bin am Überlegen, ob ich mir noch einen Sportline-Schaltknauf zulegen soll und evtl. passend zu Felgen und Grill eine schmale Chromleiste über dem Seitenschweller jeweils? Was meint ihr?
In meiner Galerie habe ich bereits Fotos von meinem Schätzchen hochgeladen, von innen lohnt es sich erst mit den neuen Sitzen und Fussmatten
Meine Geschichte ist wirklich lang geworden, ich muss mich entschuldigen - Genug Zeit geraubt und geprahlt, bin gespannt auf euer Feedback =)