Nachdem ich in letzter Zeit sehr viel Zeit damit verbracht habe, die Scheune aufzuräumen und Teile zu sortieren, Regale zu bauen, Wände abzureißen,... kann ich nun endlich mal wieder was vom Weißen berichten.
Denn in den letzten drei Wochen war er mit großem Abstand das wichtigste Objekt für Meine Schwester, ihrer Familie/Freunde und mich - er hat uns in den Urlaub gebracht.
Wir waren in St. Girons Plage in Frankreich Blechzelten. 1700km eine Strecke.
Da wir sechs Mann waren, gab es diesmal noch ein Begleitfahrzeug, dass ganze 29,25 Jahre jünger ist, als der Weiße - Matthias´A6 (Betriebskutsche).
Vorbereitend habe ich für die Kinder (3 und 4,5 Jahre) auf der Rücksitzbank einen Klapptisch gebaut, auf dem sie während der Fahrt malen und mit Spielzeugautos fahren konnten und Dinge nötigenfalls mit eingelassenen Magneten festmachen konnten. Das wahr wohl die beste Erfindung für den Urlaub, denn die Kinder waren schwer begeistert - mittels einer Handlampe aus dem Bordwerkzeug eines Lada (die hat einen recht großen Schirm) konnte die Größere sogar bei Dunkelheit malen, und wenn sie müde wurde, hat sie die Lampe dann ausgeknipst und gepennt. Für die Kinder ein ganz schöner Luxus, während der Fahrt an einem Tisch mit eigener Schreibtischlampe malen zu können. Das hat ihnen die gut 20 Stunden Fahrt pro Strecke wohl etwas verkürzt - und damit auch uns. Sie kamen jedenfalls nichtmal auf die Idee, in den Audi umziehen zu wollen, auch nicht, wenn der leiser ist und seine eigene Klimazone mitführt. Dafür habne wir im Weißen dann eine provisorische Gardine für die hintere Seitenscheibe erfunden.
Der Weiße hat einwandfrei gemacht was er soll und mir großen Fahrspaß bereitet - und auf den Rastplätzen wie auch auf dem Campingplatz guten Schlafcomfort für die Kinder und mich sowie in Ausnahmefällen noch Mattias, der auf dem Zeltplatz einfach auf einer Campingdecke auf dem Waldboden schlief. Die anderen beiden werden wohl zu den ersten zählen, die 2,5 Wochen am Stück im Kofferraum eines Facelift-A6 von Dez. 14 geschlafen haben...
Auch habe ich auf dem ganzen Zeltplatz niemanden zweiten finden können, der ein 1,40m hohe Kühl-Gefrier-Kombi mitgebracht hatte...im Weißen ist eben einfach Platz für so´n Zeug... ...so hatten wir Eiswürfel aus eigener Produktion...
Irgendwo auf der Hinfahrt - ca. 2 Stunden hinter der französichen Grenze - hat uns der Weiße dann aber doch einmal blöd dastehen lassen - allerdings war es meine Schuld.
Ich hatte vor einiger Zeit (vllt. vor einem Jahr) die Lichtmaschine aus meinem Spender-Womo eingebaut. Dabei habe ich natürlich auch den Regler mal rausgeschraubt und überprüft. Dabei fiel mir auf, dass eine Kohle schief stand. Also habe ich einen neuen Regeler bestellt und eingebaut, und mir vorgenommen, zu guggen, ob das wieder passiert. Aber das habe ich nie gemacht - vergessen. Schon nach einigen 100km Richtung Urlaub konnte man in der Dunkelheit die Ladekontrollleuche immer ein wenig glimmen sehen - aber nur bei großen Drehzahlen. Zunächst habe ich es ignoriert, bis eben in Frankreich irgendwo das Radio ausging und mir auch mein Lichtkegel irgendwie komisch vorkam, wie auch die auf einmal ganz schwer ablesbaren Instrumente. Nun hat die Limal also wirlich länger nicht mehr Geladen und die Batterie war alle. Also nächster Rastplatz raus. Zum Glück war es ein schöner, also Motor aus, Fehlersuche. Da fiel mir die Sache mit der Kohle wieder ein, also Regler raus - eine Kohle wie neu, eine restlos abgenutzt, die Feder ausgeglüht. Nach einiger Rumüberlegerei habe ich dann beschlossen, dass hier nun erstmal Schlafpause ist, und am nächsten Morgen den Regler instandgesetzt. Also die noch gute Kohle auch rausgeholt und in den anderen Platz gesetzt. Dort mit einem Drähtchen aus einer Lautsprecherlitze wieder fesgebunden, da das kleine Käbelchen original angeschweißt ist, was natürlich nur abreißen konnte.
Die bis an die Grenze verschlissene Kohle habe ich an die Stelle mit dem offenbar intankten Schleifring gesetzt und mit nachgebogener Feder ebenfalls mit einem Drähtchen aus einer Lautsprecherlitze als Montagehilfe befestigt. Da ich hier den originalen, in der Kohle eingepressten, Draht nicht mehr verwenden konnte (er war zerfallen), habe ich mit einem spitz abgekniffenen Bindedraht solange auf der Kohle hin und hergedreht, bis ich ein Loch gebohrt hatte. Im Reglergehäuse habe ich die Löcher mit einer Heißen Nadel in die Plaste geschmolzen.
Um den Schleifing, an dem es nun die ganze Zeit reichlich gefunkelt haben muss, wieder etwas zu glätten (in der Hoffnung, dass er die andere Kohle nich auch gleich auffrisst) habe ich ein Stückchen Holz von meiner Werkzeugkiste abgebrochen und mit Waschpaste als Schleifmittel versehen an den sich drehenden (Motor fremdgestartet) Schleifring gehalten.
Regler rein - Ladekontrolleuche bleibt aus - scheint zu gehen. Gasstoß - immernoch alles gut. Nur kam nach dem Gasstoß unser Kumpel total betropfelt vor - mit einem kohlrabenschwarzen Unterschenkel - er war gerade hinter dem Auspuff langelaufen...
Naja gut, nicht so wild. Das Konstrukt hat und problemlos bis an´s Ziel gebracht und und meine Eltern haben dann eine eine neue Lima besorgt und uns auf den Campingplatz zugeschickt, wo ich sie dann eingebaut habe.
Naja, so viel für den Moment. Bilder habe ich noch keine, hat alle meine Schwester in Verwaltung.