Der Rost - das unbekannte Wesen

  • Guten Abend,


    ich hab mir jetzt endlich mal vorgenommen, etwas gegen den Rost am 190er zu unternehmen.
    Nur wie fange ich das am besten an?


    Erstmal abschleifen, dann grundieren und wieder lackieren?


    Im Anhang hab ich Bilder, die die Roststellen zeigen.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nico

  • wie Du schon sagtest,...erstmal wirklich ordentlich runterschleifen und schauen, welche Löcher sich auftuen. Danach schweißen und entsprechend für Lackierung aufbauen.
    Ich würde mich als erstes um die Wagenheberaufnahmen kümmern.

  • jo, ;)
    ich würde versuchen soviel Vorarbeiten wie möglich selbst zu machen und wenns mit dem Schweißen nicht so Dein Ding ist, in fachkundige Hände geben. Eventuell gibt es ja auch einen Forumskollegen, der da zur Hand gehen kann, wenn es ums schweißen geht.


    Grundieren und lackieren ist dann noch mal eine weitere B ;) austelle

  • möchtest Du das Fahrzeug noch länger fahren, oder geht es Dir um kurzfristige schnelle Lösungen


    Oder wie sind deine handwerklichen und vor allem die finanziellen Möglichkeiten?
    Wie hoch ist dein Anspruch an das Endergebnis?
    Der Flügel ist durch.
    WHA vll. noch rettbar.
    Radlauf hinten, kann man noch pfuschen.
    Aber ich sehe in den Bildle eher die Spritze des Eisberges.
    Da findet man, wenn man genau hinauschaut noch mehr.
    Autofahren kotsch Geld, insbesondere alte Karren, die haben andere zuvor runtergeritten und dann für Schmales verkloppt.
    Wenn man so was will, kann man auch olle Karren fahren.
    Nur so als abschreckendes Bsp. an dem hat man oberflächlich ungefähr das unbekannte Wesen, wie bei deiner Karre gesehen.
    Zwischenstand.



    Dann gibt es ja net nur das Blech, was verreckt :whistling:



    Endergebnis links in der Signatur
    Den rechten habe ich gerade noch in der Mangel. :D



    Auch Traumwagen rosten. :wacko:
    Also jammer hier net rum, wegen eh paar Roststellen, sein ein Mann mach es oder lass es machen und zahle dafür. :P

  • Auch Traumwagen rosten. :wacko:
    Also jammer hier net rum, wegen eh paar Roststellen, sein ein Mann mach es oder lass es machen und zahle dafür. :P

    Ich jammer ja gar nicht. :D


    Es geht mir ganz sicher nicht um ne kurzfristige Lösung, wenn schon Rost entfernen, dann auch richtig. :D


    Und runtergeritten ist der sicher nicht, da er ich genau weiß, wer ihn davor gefahren hat.
    Hat nämlich meiner Oma gehört. :)


    Deshalb möchte ich ja was gegen den Rost tun und frage hier nach.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nico

  • Wohnort: Schwäbische Alb


    Oh je, ist der Wagen da sein ganzes Leben gefahren?


    Jeden Winter ??? :S


    Dann guck Dir erstmal den Unterboden an, wenn der "oben rum" schon so ausschaut, ist's mit bissle "Kosmetik" nicht getan ...

  • Okay,
    tajaja, das sieht wirklich übel aus, teilweise. Klar, es ist nicht dolle schlimm verglichen mit anderen Autos, aber für einen 190er ist das schon viel...


    Wobei: Ist Bild 1,2 und 3 allessamt der vordere Koti? Die andere Seite auch so schlimm? Ich vermute fast, dass der Koti mal getauscht wurde, und die Ersatzkotis sind nicht mit der guten graugrünen Grundierung versehen (wie die original verbauten), selbst wennner bei MB gekauft wurde. Hier kommt es dann stark auf der Können und vor allem das Wollen des Lackierers an, was meist nicht sonderlich ausgeprägt ist...


    Wenn das der Koti vorn ist, auf Bild 1, 2 u. 3, dann muss der wohl neu. Wenn möglich einen originalen rostfreien besorgen (also einen, der bei Auslieferung an einem neuen 190er angebaut war), und nur umlackieren (oder noch viel besser passende Farbe kaufen...).



    Zu allererst solltest Du aber glaube dafür sorgen, dass Du auf das Auto ca. 2 bis 4 Wochen verzichten kannst, je nach dem, wie schnell du arbeitetst und wie viel Zeit Du hast.



    Mein Plan (mehrfach umgesetzt, an mitterweile drei 190ern und einem 124er T) wäre bei Vorhandensein einer zum Schrauben geeigneten Garage:


    - Auto rein
    -Saccos alle ab, Stostas ab, Schwellerverkleidungen runter, Kotis vorn ab, Radhausschalen raus und Räder ab.
    -Kofferklappendichtung abziehen, Türunterkanten Gummis rausziehen.
    -Kofferraumseitenverkleidungen rausnehmen
    -Hebebühnenaufnahmegummis raus, Stopfen im Schwellerbereich akribisch konrollieren oder auch alle mal rausnehmen.


    Mit Ausnahme von Heck- und Frontscheibenrahmen sowie den Hinterachsaufnahmen sind nun sämtliche typische Roststellen freigelegt und kaum noch zu übersehen.


    Wenn´s ordentlich werden soll, ist der Plan weiterhin der:
    Roststellen suchen, auch klitzekleine, kaum sichtbare (speziell um Haltebolzen Radhausschale vorn und Schwellerstopfen/Radhausstopfen hinten) und mit Flex und Drahtbürste den Unterbodenschutz, Farbe und groben Rost entfernen.
    Problem: Die Flex läuft zu schnell. Die Oberfläche erhitzt sich mit der Drahtbürste derart, dass die Metalloberfläche nur "schmiert" und der Rost, der in den Poren ist, nur zugeschmiert wird. Es glänzt dann wunderbar, rostet aber ratz batz wieder.
    Besser: Rostenfernung mit der Fächerscheibe an der Flex, einem Metallfräser https://www.contorion.de/sonst…MWZ2OmY1cICFVPJtAodgnEAfQ oder einem Schleifkörper http://www.google.de/imgres?im…2&ved=0CDIQ9QEwAg&dur=283


    Die letzten beiden müssen für vernünftiges Arbeiten recht schnell laufen (so 15.000U/min), also eine BoMa geht als Antrieb nicht besonders. Dafür: http://vvebspace.de/bilder/berlan/14670_g.jpg
    Problem: Druckluftquelle....


    Mit den drei Materialabhebenden Werkzeugen wirklich Sachte sein. Die Narben, die noch verbleiben, kann man dann mit einer Reißnadel auskratzen. Den Rest muss dann der Rostumwandler und oder die Grundierung machen.


    Optimal ist das Sandstrahlen mit einer kleinen Sandstrahlpistole, da es damit wirklich sauber wird.
    Probleme:
    -noch größere Druckluftquelle erforderlich
    -Dreck ohne Ende (geht nur im Außenbereich des Autos, Löcher in den Innenraum vorher alle zukleben, auch die Türschlösser!)
    -Man braucht nicht wenig Sand
    -Drecksarbeit.
    Ich mache es an wichtigen Stellen wie Türunterkanten und Scheibenrahmen dennoch hin und wieder.


    Danach kann man die nötigen Stellen schweißen (lassen) und mit dem Farbaufbau beginnen. Aber die Teile lieber erst dünn (!) grundieren, auch wenn noch geschweißt werden muss. Klar, zum Schweißen macht man die Farbe eh wieder runter, aber blankes Blech fängt schnell wieder zu rosten an, und durch die rauhe Oberfläche nach dem Sandstrahlen bekommt man es auch (ohne nochmal zu Strahlen) nicht wieder richtig weg.


    Klingt jetzt nach sehr viel Aufwand. Ist auch erstmal. Aber alles andere lohnt sich nicht, ist vergebene Liebesmüh. Und allein für die Wagenheberaufnahmen müssen Saccos und Schwellerverkleidungen eh ab.


  • Wobei: Ist Bild 1,2 und 3 allessamt der vordere Koti? Die andere Seite auch so schlimm?
    [...]
    Zu allererst solltest Du aber glaube dafür sorgen, dass Du auf das Auto ca. 2 bis 4 Wochen verzichten kannst, je nach dem, wie schnell du arbeitetst und wie viel Zeit...
    /


    Wenn auch ein bisschen verspätet:
    Danke, T993, für die umfassende Antwort. :)
    Die Bilder 1 und 2 zeigen den rechten, vorderen Kotflügel.
    Bild 3 zeigt den linken, hinteren Kotflügel.


    2-4 Wochen kann ich auf den 190er verzichten und eine passende Halle ist auch vorhanden, wo er zurzeit auch abgemeldet steht.


    Wenn es wärmer wird, fange ich mit der Rostbekämpfung an.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nico

  • Ich habe da eine kleine Frage zu, ich habe auch ein paar Roststellen am Unterboden und möchte diese nun beseitigen, Das Blech werde ich blank machen soweit klar, allerdings habe ich eine Frage wie so ein guter Lackaufbau am Unterboden aussieht?


    Ich dachte da in etwa an sowas:


    - Rostumwandler Pelox RE
    - Grundierung Brantho Korrux


    Nur wie geht es weiter? Im Normalfall würde ich jetzt einen Gummiartigen Steinschlagschutz auftragen. Allerdings würde ich gerne erfahren wie das andere machen.


    Für Tipps wäre ich sehr dankbar

  • Das Dichtfix würde ich nur auftragen wenn du sicher bist das der Rostbranntherd still ist auch mit dem Brantho vorsichtig sein!Es sollten niemals zum Endrosten Drahtbürsten genommen werden auf Schnellläufern ,sieht zwar toll aus aber der Rost wird in die Metallporen gerieben und Poliert.Kannste einfach testen Drahtbürsten dann mit 120er Schmirgel drüber und es wird wieder braun.Am besten sind Korundschleifmittel geeignet (Schruppscheibe etc) .Jetzt kommt das eigentliche Problem .Wegmachen heisst wegmachen auch wenn dabei das Blech durchgeht ,dann is dat eben so alles andere kommt zurück.Rostumwandler geht nicht PUNKT.Das verschiebt das Problem nur bischen.Am besten is immer wenn das Material es erlaubt, Metallisch rein oder neu Einschweissen. Am Unterboden reicht ne 1K Grundierung und dann zuziehen mit Dichtfix

  • Sandstrahlen ist zwar eine Möglichkeit aber die kann ich in meinem Fall nicht anwenden. Ich bin nun folgendermaßen vorgegangen:


    - Großflächig losen Unterbodenschutz mit einem Stecheisen entfernt
    - Mit Rost infiziertes Blech mit einer SVS Scheibe bearbeitet bis es Blank ist
    - An Stellen an denen man mit keinem Werkzeug ankommt habe ich Perlox RE verwendet, dieses Mittelchen beseitigt den Rost chemisch
    - Nach der kompletten Rostbeseitigung wurde Grundiert
    - Als vorletztes kommt Steinschlagschutz drauf
    - Und zu guter letzt wird der behandelte! Unterboden mit Wachs bzw Seilfett eingesprüht


    Da mein Fzg. nur bei strahlendem Sonnenschein bewegt wird wenn der Teilrestauriert ist sollte das eine gute Lösung sein


    Gruß Tobias

  • Wenn du mit Fett arbeitest was meiner Meinung nach das beste ist dann nimm Schafsfett das kannste in England importieren und hat ne unverwüstliche Haltbarkeit wir sind jetzt bei 7Jahren ohne Verfall.Das Zeug kannste auch kochen und sprühen etc andere Konservierer wie zum Beispiel Mike Sanders sind Müll weil 7Jahre schaffen die nicht da muss immer nachgeladen werden wenn du Hardcore bist wie wir,dann Flute alle Hohlräume mit 15W40 Frischoel best ever! .Das geht auch mit dem Fett läuft dir aber nicht zwischen die Pfalzen weil es zu schnell erkaltet.Achtung nimm niemals Altoel das ist schon mit Säuren belastet da geht der Schuss nach hinten los.Mit dem Schafsfett kannste den ganzen Unterboden machen und mit Lappen oder Pinsel auftragen.

  • Das Brantho is im übrigen nicht schlecht aber da musst du Halt reinbekommen und das wird schon ein Problem wenn auf den Original Gummicoat neben der blank gemachten Stelle triffst hier ist die Gefahr sehr gross das es einreisst und unterwandert.Wenn die Stelle blank ist und du den Gummicoat mit grobem Schmirgelpapier angeköppft hast reicht ne 1k Grundierung von zB Würth die haben ne Ordentliche im Programm (keine Sprühdosengrundierung)aufpinseln mindestens eine Woche aushärten lassen um untergasen des Steinschlagschutzes zu verhindern dann zumachen.Dann wieder ne Weile warten dann Fett dann Ruhe im Bau.