2,6 mit Warmstartproblemen und schwankendem Leerlauf

  • Servus,


    vorweg: Ich hab das Auto erst seit Donnerstag und kam noch nicht dazu, auch nur mal nen kleinen Service mit Öl- und Kerzenwechsel zu machen. Zudem erwähnte der Vorbesitzer, dass der VorVorbesitzer den Wagen wohl mit KLR auf Euro2 umgerüstet hat, aber weil das Auto damit nicht gut lief, den KLR nach der Eintragung direkt wieder ausgebaut und in den Kofferraum gelegt hat... da liegt er noch. Was da bei dieser Aktion geschludert wurde, kann ich auch noch nicht beurteilen - könnte theoretisch vielleicht sein, dass der Motor irgendwo Nebenluft zieht oder so was. Zudem lecke Ventildeckeldichtung.


    Allerdings läuft er eigentlich ganz gut...


    Aber ich hab in den paar Tagen schon mal zu bemerken geglaubt, dass er es irgendwie nicht mag, wenn man an der Ampel den Motor abstellt. Da weigert er sich mitunter, wieder anzuspringen. Bislang kam er dann aber immer beim zweiten, dritten Versuch. Bis gestern - da half erst mal nix. Auch kein Pumpen (hatte sonst beim Anlassen den Fuß vom Gas gelassen.) Hätte ihn fast leer georgelt an der Kreuzung. Dann kamen zum Glück zwei nette halbwüchsige Opelfahrer, und beim Schieben an die nächste Bushaltestelle erwies sich, dass der eine von den Jungs schon drei 190er gehabt hatte. Er meinte, die Benzinpumpe "spinnt", oder vielmehr das Relais. Plausibel?


    Nach dieser kleinen Abkühl- beziehungsweise Aufwärm-Phase (je nach Perspektive) von wenigen Minuten kam er dann wieder, als wär nix gewesen.


    Weiterhin bemerke ich mitunter bei warmem Motor nach längerer Fahrt eine erhöhte (~1300/min) Leerlaufdrehzahl, die dann träge auf ~800/min sackt, oder auch periodische Schwankungen zwischen 600 und 1000/min.


    Was sagt ihr dazu?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    ich würd als 1. mal das ÜSR tauschen.Dann hingehen und die Verteilerkappe/ Finger kontrollieren. Ferner kann,wie dir schon gesagt wurde,auch das KPR nen Strich durch die Rechnung machen.Bei Drehzahlschwankungen ist der Leerlaufsteller ein guter Anfang.
    Fang aber erstmal beim ÜSR an.... kostet beim freundlichen z.Zt. 24,-€ zzgl Mwst. Teilenummer. : 2015403745


    Gruß

  • Heute ging er das erste Mal bei kaltem Motor direkt nach dem Anlassen wieder aus - und dann direkt anschließend in Streik [heul]


    Dazu muss ich sagen, dass ich
    a) seit der letzten Anfrage nix in Sachen ÜSR etc unternehmen konnte,
    b) vorgestern Nacht die Batterie entladen hab, indem ich die hintere Innenbeleuchtung brennen ließ (jetzt weiß ich auch endlich, wozu der entsprechende Schalter gut ist ;-)) und c) gestern die lecke Ventildeckeldichtung tauschte... die Batterie war seither noch nicht wieder so restlos vollgeladen und ich musste leider draußen schrauben, sodass sich zwei Mal eine Motorhaube voll Regentropfen beim Öffnen in die entsprechenden Öffnungen ergoss.


    Ich geh davon aus, das ändert nix an der Ferndiagnose?

  • Fang aber erstmal beim ÜSR an.... kostet beim freundlichen z.Zt. 24,-€ zzgl Mwst. Teilenummer. : 2015403745


    Kriegt man solche Preise nur, wenn man 65 ist, Hut trägt und Zigarre raucht?


    Grad bei der Niederlassung Dortmund angerufen - die hätten es am Lager, wollen aber 52,20 haben.


    [cussig]


    Edit: Unser Rosier hier vor Ort bestellt es, ist heut nachmittag da und der will nur gut 30 Euro...

  • Zitat von "Cancun"


    Kriegt man solche Preise nur, wenn man 65 ist, Hut trägt und Zigarre raucht?


    Nö, dann würde die Teilenummer vermutlich mit A126*** ** ** anfangen oder mit A140*** ** ** und dann wäre noch der S-Klassen-Zuschlag zu entrichten. Manchmal ist es schon merkwürdig, wie die Preise differieren. Aber 30 Euronen hört sich doch verträglich an.

    Zitat

    Erst wenn der letzte 190er tiefergelegt, verspoilert und verhunzt ist, dann werdet ihr merken, dass Ingenieurskunst, Qualität und Design keiner Verbesserung bedarf.



    Zitat

    Habe immer mehr Mercedes-Benz, als gleichzeitig in der Werkstatt stehen können, dann geht´s dir gut.



    Bestand 01.01.2018: 59.540 angemeldete W201, entspricht 3,17% der Produktion.

  • Selbst bei 30€ ist es immer noch ein hoher Preis für etwas, bei dem man normalerweise nur die paar Lötstellen nachlöten muss. Naja jedem wie er es meint.


    Gruß
    Michael

  • Wenn der wagen danach wieder läuft... nachlöten und auf Ebay verhämmern kann ich immer noch ;) Ich hab vorher nen Daihatsu gefahren, da wäre so ein Teil zwar nie kaputt gegangen, aber WENN, dann hätte es entweder 125 gekostet und mindestens ne Woche gedauert, oder wäre nicht mehr zu haben gewesen


    [1hammer]

  • Tja anscheinend war's das aber nicht!


    Ich hatte ja jetzt versehentlich die Batterie entladen und danach ging er erstmal gar nicht mehr an. Die Zeit während des Laden vertrieb ich mir mit dem Tausch der lecken Ventildeckeldichtung sowie Kerzenwechsel. Zwischendurch mögen ein paar Tropfen Wasser in den Motorraum gelaufen sein, weil ich es ja nicht mehr in die Garage geschafft hatte, sondern vor selbiger stehend unter intensiver Beobachtung und super Tipps meines Nachbarn schrauben musste [wallbasch] und es zwischenzeitlich auch mal anfing zu regnen.


    Danach ging er dann aber verhältnismäßig zügig an und lief im Leerlauf soweit normal (abgesehen von diesem Brummgeräusch, das ich auch noch mal einordnen muss...) Runde gedreht, es kam zu einem Ruckeln im unteren Drehzahlbereich, das zunehmend schlimmer wurde. Motor drei Mal abgestorben und nach dem letzten Mal dann stumpf nicht mehr angesprungen.


    Heute morgen ÜSR getauscht, springt nach wie vor nicht an. Ich hoffe, ich hab da alles richtig gemacht - hab zunächst das ASD rausgeröppt, weil ich den Batteriedeckel nicht auf ANhueb fand, dann ließ sich das ÜSR nur ziemlich fuckelig auf den Stecker drücken und um die Montage zu erleichtern, hab ich dann auch noch mal das schwarze Kistchen daneben rausgeröppt und diese Riesenkiste, die davor nur lose in dieser Halterung mit dem Verriegelungsclip liegt, aus dem Weg geräumt.


    Hat aber alles nix genützt, springt nach wie vor nicht an.


    Wie geht eigentlich die Verteilerkappe ab? Ich hab irgendwie keine Erfahrung mit dieser alten Technik. Hab die zwei Inbusse rausgedreht, aber es steckte immer noch fest drauf. Muss ich da die ganzen Zündkabel lösen? Sind die in der Kappe gesteckt oder geschraubt? Muss man da diese Gummihütchen umkrempeln oder was? Ich wollte jetzt nicht so feste dran rumröppen, um nicht noch irgendwas zu zerstören.


    Falls irgendwer ein Werkstattbuch als pdf hätte, wär ich überaus dankbar...

  • Vorsicht! Du musst bei der Montage vom ÜSR den Stecker von unten mit dem Zeigefinger fixieren, ansonsten kann es sein, dass das Relais nur lose aufsitzt und keinen Kontakt zum Stecker hat. Und feste andrücken, sonst kann es wie geschrieben zu Kontaktproblemen kommen.

    Zitat

    Erst wenn der letzte 190er tiefergelegt, verspoilert und verhunzt ist, dann werdet ihr merken, dass Ingenieurskunst, Qualität und Design keiner Verbesserung bedarf.



    Zitat

    Habe immer mehr Mercedes-Benz, als gleichzeitig in der Werkstatt stehen können, dann geht´s dir gut.



    Bestand 01.01.2018: 59.540 angemeldete W201, entspricht 3,17% der Produktion.

  • Um das noch mal zum Abschluss zu bringen:


    Ich hatte dann gestern ersma den ADAC gerufen, nicht ohne zuvor auf Plusmitgliedschaft upzugraden. Schlauer Plan: Entweder er kriegt den Karren wieder in Gang, oder ich lass mich zur Werkstatt meines Vertrauens schleppen. Die ist nämlich leider nicht so ganz in der Nähe, sondern rund 40 km von hier. Der dortige Schrauber macht alles, was Motoren hat und es gibt NIX, was der nicht hinkriegt (außer zeitnah Rechnungen zu schreiben...) und bei der Gelegenheit bekomme ich vom Gelben Engel wenigstens gezeigt, wie man an dem Steinzeitmotor die Verteilerkappe runter bekommt und all so was...


    Na ja und da kam halt dieses langsam redende, alte, vertrocknete Hutzelmännchen und prüfte ersma die üblichen Verdächtigen, Zündfunken - ist da, Luftfilter ab, <klicker> "Oh, jetzt ist mir doch die Mutter runtergefallen, na ja macht nix, da mach ich Ihnen hinterher ne Neue drauf, falls Sie die nicht wiederfinden..." Schraubt die Druckleitung an der Einspritzung ab, Sprit sprudelt fröhlich in den Motorraum. "Oh, da hab ich jetzt auch die Kontermutter mit losgedreht..." Macht alles wieder fest, es hört auf zu sprudeln. "Na immerhin kommt Sprit an -das kann's also schon mal nicht sein."


    Dann wollte er es mit Startpilot versuchen.


    "Bitte mal starten und gleichzeitig Gas geben."


    Ich orgel und drück drauf, er gibt Ether aus einer riesigen Pumpflasche in die sich öffnende Stauklappe. BAMMF! Eine massive Fehlzündung setzt den zuvor verschütteten Sprit in Brand.


    Nachdem das Hutzelmännchen dann vergeblich versuchte hatte, die Flammen auszupusten, fing er dann doch mal an, sich etwas schneller zu bewegen, und holte eine Warnweste, um sie - vergeblich - als Löschdecke einzusetzen... dann griff er sich einen Wasserkanister. Ich trat drei Schritte zurück, denn ich wusste genau, was jetzt kommt - schließlich hatte ich DIESEN Versuch oft genug als Chemielehrer vor johlenden Siebtklässlern vorgeführt... "Da passiert nichts..." WOOOOOOOOSCH Es folgte eine weitere Steigerung der Bewegungsgeschwindigkeit, und mit dem jetzt zu Tage geförderten Pulverlöscher gelang es dann tatsächlich, die Flammen zu ersticken (s. Bild.)



    Es war anscheinend nichts Wichtiges verbrannt. Die Zündkappe bekam er zwar los, aber nicht ab (zu wenig Platz zwischen Block und Lüfter) und irgendwie hatte er noch die (wie sich inzwischen herausstellte, veraltete) Info im Kopf, dass erst geschleppt wird, wenn der Pannenort sich mindestens 50 km vom Wohnort entfernt befindet. Also nichts gewonnen.


    Epilog:
    Ich hatte zu dem Zeitpunkt festgestellt, dass irgendwie die Spritnadel ziemlich tief hing - wenngleich die Reservelampe nicht an war - und kippte als letzten Versuch 20 Liter Benzin rein. Da ging er dann wieder an. Allerdings mit zu hohem Leerlauf und nach wie vor manchmal mit latenten Warmstartproblemen. Konnte ihn aber immerhin auf Achse in die Werkstatt fahren, statt einen Anhänger zu mieten.


    Der Wunderheiler stand gerade an der Drehbank und erzeugte aus dem Vollmetall einen Vergaser-Anschlag für den eben reparierten Mofa-Roller... der lief nach seiner Kur nämlich plötzlich lockere 70. Und das fand der Vater des entsprechenden 15-jährigen wohl überhaupt nicht komisch. Original genau wie im Joe Bar Comic.


    Während ich die Hinterreifen an SEINEM 190er (Diesel, tiefergelegt, 434.000 km) bewunderte, von deren Flanken irgend jemand aus irgend einem Grund die Größenkennzeichnung abgeschnitten hat, fand er dann einen losen Unterdruckschlauch, durch den der Motor wohl Nebenluft gezogen hatte, und zu wenig Spiel im Gaszug, so dass der Leerlaufsteller im Leerlauf keinen Kontakt bekam. Dann stellte er noch irgendwas an diesem Stengel neben der Stauklappe ein, das laut Hersteller eigentlich nicht nachstellbar ist.



    Jetzt geht er.

  • Zitat von "Cancun"


    Dann stellte er noch irgendwas an diesem Stengel neben der Stauklappe ein, das laut Hersteller eigentlich nicht nachstellbar ist.




    Da stellt man das Gemisch bei der KE-Jetronic mit ein. Allerdings sollte man so etwas nicht ohne Messgerät (so macht es zum Beispiel der kb) oder Abgastester machen. Dadurch werden oft Probleme verschleiert, die dann nachher die AU kosten. Da du schreibst, dass er sich damit auskennt.... Wir werden sehen.


    Im Übrigen kann man am Inbus in dem "Stengel" auch mit aufgebautem Luftfilter einstellen.

    Zitat

    Erst wenn der letzte 190er tiefergelegt, verspoilert und verhunzt ist, dann werdet ihr merken, dass Ingenieurskunst, Qualität und Design keiner Verbesserung bedarf.



    Zitat

    Habe immer mehr Mercedes-Benz, als gleichzeitig in der Werkstatt stehen können, dann geht´s dir gut.



    Bestand 01.01.2018: 59.540 angemeldete W201, entspricht 3,17% der Produktion.