10 Jahre ohne Ölwechsel - was meint ihr?

  • Hallo zusammen,

    ich soll morgen meinen Neuzugang abholen, einen 94er C180. Werden vom W201 auf den W202 umsteigen (wenn das man richtig ist :))

    Mein Neuzugang hat 80tkm gelaufen, die letzte Inspektion ist allerdings schon 10 Jahre/5.000km her. Nun soll ich eine längere Strecke zurücklegen. Was meint ihr: vorher auf jeden Fall noch einen Ölwechsel?

  • Hi Benny,


    auf jeden Fall!


    Wenn die "Suppe" wirklich schon 10 Jahre alt ist,

    sollte die m.M.n. schnellstens raus.


    ICH würde sofort (vor längerer Fahrt) das Öl wechseln

    und nach ca. 3 TKM gleich noch mal (quasi, nach dem

    "durchspülen"). Öl ist das Blut des Motors.... ;)


    Grüße

    • Offizieller Beitrag

    die letzte Inspektion ist allerdings schon 10 Jahre/5.000km her

    Moin,


    am Besten auf nen Trailer verladen und alle Flüssigkeiten zu Hause wechseln. Mit dem Motoröl ist es ja nicht getan. Bremsflüssigkeit ist hygrosskopisch, da wird der Wasseranteil unzulässig hoch sein. Und mit dem Risiko , daß die Bremse ausfällt bei Belastung, würde ich nicht fahren.


    Gruß Bianca

  • Guten Abend in die Runde,


    ich sehe das genauso wie Bianca.


    Du willst ja noch lange von dem W202 haben, deshalb kann ich auch nur raten, wirklich ALLE Flüssigkeiten (Öl mit Filter, Kühlflüssigkeit, Bremsflüssigkeit!!!, Differenzial und Getriebe - vor allem bei Automatik, bei Schalter schadet es nach der langen Standzeit nicht) zu tauschen. Diese Flüssigkeiten unterliegen auch einem "Verschleiß", egal ob der Wagen steht oder fährt. Nicht umsonst schreibt Mercedes Kilometer- bzw. Zeitintervalle vor, z.B. Kühlflüssigkeit alle drei Jahre, Automatikgetriebe alle 60.000km (bzw. sinnvoll nach 6 Jahren bei geringer Fahrleistung)


    Es macht auch Sinn, die Zündkerzen, Luftfilter und Benzinfilter zu tauschen, wenn nicht klar ersichtlich ist (Rechnungen), wann die das letzte Mal gewechselt wurden.


    Viel Glück mit deiner Neuerwerbung und allzeit gute Fahrt!


    Herzliche Grüße aus der Pfalz nach Nordfriesland,

    Peter

  • Hallo,

    erstmal Glückwunsch zur neuen Errungenschaft!

    Auf jeden Fall alle Flüssigkeiten, wie bereits hier schon beschrieben, austauschen / Filter erneuern (auch Benzinfilter - machen auch die Wenigsten).

    Und mal schauen, nach 10 Jahren (sog. Standschäden), ob die Reifen noch was taugen!! Meist sehen die vom Profil her dann noch gut aus, aber der Gummi wird extrem hart. DOT mal nachschauen.


    Ansonsten "allzeit gute Fahrt".


    Grüße

    Regina

  • Mahlzeit,


    und wenn man schon mal dran ist, alles durchzutauschen, dann bitte auch die 26 Jahre alten Bremsschläuche. Die Bremsflüssigkeit fliegt ja eh raus.

    Die quillen nämlich mit den Jahren auf und sollten so alle 25 - 30 Jahre erneuert werden. Und wenn die Schläuche dicht machen hängt die Bremse fest.

    Da sollte man in dem Zuge prüfen, ob die Bremskolben noch gängig / dicht sind. Du weißt ja nicht, wie der Wagen die letzten 10 Jahre gestanden hat (dunkel und trocken oder feucht und dem UV Licht ausgesetzt).

    Wenn es ein Schaltwagen ist, beim Bremsflüssigkeitswechsel auch an die Kupplungsbetätigung denken. Die wird nur allzuoft gerne vergessen.


    Und wie Regina schon gesagt hat, Reifen überprüfen. Die DOT Nummer ist ab 2000 4 stellig, wobei die ersten zwei Ziffern die Kalenderwoche und die zweiten zwei das Jahr angeben.

    Sollte die DOT noch 3 stellig (mit Dreieck am Ende) sein, sind es noch die Originalreifen:huh:.

    Aber 10 Jahre sind die Reifen mindestens alt, da unbedingt auf kleine Risse an Flanke und Lauffläche achten.


    Per Trailer den Wagen erstmal nach Hause holen und dann komplett durchchecken ist mit Sicherheit die klügere Lösung.

    Danach den Motor erstmal wieder behutsam einfahren, allerdings kann man mit 122PS und 170Nm auch keine Bäume ausreißen. Ich weiß, wovon ich rede, meiner hat obendrein noch Automatic. Dafür gilt der 180er eigentlich als unverwüstlich, ordentliche Pflege natürlich vorrausgesetzt.

    Gruß
    Björn


    Erst denken, dann schrauben ;)8o

    Wenn der Benz bremst, brennt das Benzbremslicht und wenn der Benz nicht bremst, brennt das Benzbremslicht nicht. :D

  • Hallo alle,

    Ihr übertreibt doch alle maßlos! Was soll denn in dem Öl Schlimmes sein, auch wenn es da schon 10 Jahre drin ist. Das Auto ist doch vorher kaum gefahren worden. Wenn Du das Ding nach Hause holen willst, dann fährste halt halbwegs piano und drischst den Apparat nicht und dann wird er Dich brav nach Hause bringen. Und zu Hause machst Du alles in Ruhe, was hier beschrieben wurde, wirklich alles!

    Grüße

    Ralf

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die Rückmeldung. Hab vor der Überführungsfahrt noch schnell einen Ölwechsel machen lassen - notfalls nur für das Gefühl.

    Die nächste Inspektion bekommt der Gute dann auch demnächst.

  • Leute, beruhigt euch mal wieder,

    Ralf, was das Öl angeht bin ich bei Dir, das ist mit Sicherheit nicht die Achillesferse, zumal Öl ein paar Millionen Jahre gebraucht hat, um Öl zu werden, da kommt es auf die paar Jahre auch nicht mehr an und bei nem Benziner sind im Gegensatz zum Diesel nach so kuzer Laufzeit auch kaum Schmutzpartikel im Öl, die in der Schwebe gehalten werden wollen.

    Aber bei den anderen Sachen die wir alle genannt haben, sehe ich das bei einer Überführung auf eigener Achse schon etwas kritischer, allem voran die Bremsanlage, die ist entscheidend im Falle eines Falles und da ist es egal ob man nur 20 oder 200km fahren muss.


    Insofern, wenn der Wagen schon überführt worden ist, ist ja alles (nochmal) gut (gegangen).

    Gruß
    Björn


    Erst denken, dann schrauben ;)8o

    Wenn der Benz bremst, brennt das Benzbremslicht und wenn der Benz nicht bremst, brennt das Benzbremslicht nicht. :D

  • Ich wundert nur, dass der TÜV in solchen Fällen so etwas nicht einmal vermerkt. Für den TÜV dürften danach dann ja die Flüssigkeiten 30 Jahre alt sein und das Auto wäre trotzdem verkehrssicher

  • Das Alter der Flüssigkeiten hat - ausser bei der Bremsflüssigkeit - nichts mit der Verkehrssicherheit zu tun.

    Alte Bremsflüssigkeit fängt bei zu hohem Wasseranteil auch nur schneller an zu kochen und die dadurch entstehende Dampfblasenbildung verursacht eine schlechtere Bremsleistung, weil nicht der volle Druck aufgebaut werden kann.

    Das reicht aber meistens aus , um die niedrigen Grenzwerte des TÜVs bzgl. der Bremsleistung zu erfüllen. Außerdem tritt der Effekt nur bei heißer Bremse auf. Bei der TÜV Vorführung sind die Bremsen normalerweise kalt.

    Wenn aufgrund überalterter Öle Motor und Getriebe verrecken, ist das Auto ja immer noch verkehrssicher. Altes Kühlwasser hat schlimmstenfalls den Gefrierpunkt bei 0°C. Dann platzt halt bei Frost der Motor. Das ist dem TÜV erstmal egal, solange keine Umweltgefährdung entsteht wie z.B. bei Ölverlust.

    Gruß
    Björn


    Erst denken, dann schrauben ;)8o

    Wenn der Benz bremst, brennt das Benzbremslicht und wenn der Benz nicht bremst, brennt das Benzbremslicht nicht. :D