Vorlauf/Rücklauf ersetzen aufgrund (oberflächlichem) Rost

  • Hallo zusammen,


    aufgrund von, zum Glück scheinbar recht oberflächlichem, Rost spiele ich mit dem Gedanken die Vorlauf/Rücklaufleitung vom Pumpenpaket bzw. Tank nach vorne zu den Schläuchen die dann zur KE gehen zu ersetzen. Ich muss auf jeden Fall die Bremsleitung zur HA ersetzen, und da die Spritleitungen ja durch die gleichen Halter am Unterboden laufen, würde sich ein Tausch dieser im gleichen Aufwasch anbieten.

    Es handelt sich scheinbar um standardmäßige Stahl-Kraftstoffleitungen, Außendurchmesser 8mm.

    Problematisch ist, dass die Verbindungen zu den Schläuchen, mit Ausnahme der Rücklaufleitung in den Tank, mit einem Bördel ausgeführt ist.

    Bremsleitungen bördeln habe ich schon oft erfolgreich gemacht, aber ich vermute für diese großen Bördel müsste ich nochmal extra Werkzeug anschaffen, was ich eigentlich vermeiden will.


    Was bekommt man geliefert, wenn man diese Leitungen bei Mercedes bestellt? Komplett fertig gebogene Leitungen mit Bördel?

    Scheinbar sind diese noch lieferbar und zwar teuer, aber nicht unbezahlbar (A2014702064, A2014701164, ca. 50€/Stück?)


    Wie ist eure Meinung bzgl. der ganzen Idee, die Leitungen ersetzen, oder doch lieber die alten nochmal entrosten/neu lackieren?


    Gruß
    Basti

  • Moin,


    die Leitungen sind fertig gebördelt, nur noch zurechtbiegen und einbauen.


    Selber bördeln kannst du auch wenn du ein Gerät für 8mm Leitungen hast und wenn dieses Gerät hydraulisch ist. Hydraulisch deswegen weil die Wandung der 8mm Stahlleitungen recht dick sind.

    Für Kraftstoffleitungen kann man aber auch Kunifer verwenden. Kann mein einfacher biegen und bördeln.


    Gruß Tobias

  • Hallo Tobias,


    ich habe leider "nur" diesen Satz, der ist zwar hydraulisch, geht aber nur bis 6mm.

    Hydraulik-Bördelgerät, Spannbacken 4.75/5.00/6.00 mm | Bremsenbördeln | Bremse | Spezialwerkzeug | XXL-Automotive


    Kunifer wäre eine Idee, das lässt sich ja vermutlich auch mit einem etwas günstigeren, evtl. sogar nicht-hydraulischem Gerät vernünftig verarbeiten. Im Gegensatz zu Bremsleitungen aus Kunifer sollte es damit bei der HU ja auch keine Probleme geben.


    Wenn die Teile von MB schon einbaufertig sind, mit Ausnahme der Biegungen, wäre das natürlich die schnellere Alternative, überlege ich noch ob es mir das wert ist.


    Nach weiterer Recherche bin ich noch auf die Idee gekommen, die Leitungen durch moderne Polyamid-Leitungen zu ersetzen... eine H-Zulassung strebe ich ohnehin nicht an, um mangelnde Originalität muss ich mir somit keine sorgen machen, keine Probleme mehr mit Korrosion, einfachere Verarbeitung und günstiger wäre es auch. Muss nur schauen, ob es vernünftige Verbinder zu den Anschlüssen am Auto gibt.


    Gruß

    Basti

  • Kunzer GmbH - Ihr kompetenter Partner für Werkzeuge, Werkstattausrüstung und Fahrzeugelektrik


    Die Firma Kunzer stellt Reparatursätze für Polyamid Kraftstoffleitungen her.


    Damit ersetzt man üblicherweise stückweise durchgerostete Kraftstoffleitungen. Die komplette Leitung kann man natürlich damit auch ersetzen allerdings wirst du die ganzen Biegungen nicht so hinbekommen.


    Wenn du die Leitungen gegen die originalen Leitungen ersetzt und diese etwas mit Wachs einpinselst dürften diese weitere 25 Jahre halten weshalb es sich nicht lohnt Dinge für „die Ewigkeit“ zu ersetzen.

  • Hallo Tobias,


    bei Autoteile Plauen findet man das komplette Sortiment für die PA-Leitungen zu sehr erträglichen Preisen. Durch den Shop kam ich eig. auch erst auf die Idee.

    Bezüglich Haltbarkeit würde ich sogar schätzen, dass die Stahlleitungen, regelmäßig wachsen/fetten vorausgesetzt, genauso lange oder halten oder gar länger.


    Ich habe mir die Situation heute nochmal genau angeschaut und beschlossen, dass die aktuellen Leitungen noch nicht austauschreif sind, stattdessen werde ich die nochmal aufbereiten. Auch mit eingebauter Hinterachse komme ich ausreichend gut überall hin, um im späteren Reparaturfall nicht nochmal die Achse runterlassen zu müssen.


    Gruß
    Basti

  • Guten Abend,


    nachdem ich die ganzen Kraftstoffleitungen und Schläuche ausgebaut hatte wurde mir bewusst, dass fast alle Teile zum Austausch reif sind oder es in den nächsten 3-5 Jahren sicherlich werden. Vorher habe ich nicht gesehen, wie stark die Kraftstoffrohre in den Haltern am Unterboden schon verrostet und wie porös die Gummischläuche stellenweise waren.


    Man hätte zwar alles irgendwie nochmal aufbereiten/flicken können, aber ich habe mich dann doch zur Komplettvariante entschieden und alles was aus Stahl oder Gummi ist und mit Kraftstoff in Berührung kommt durch PA-Rohr und neue Kraftstoffschläuche ersetzt. (Ausnahmen sind der Tank an sich, die KE, der Aktivkohlebehälter und die Schläuche die von dort her unterm linken vorderen Kotflügel verlaufen).


    Schreibe in Kürze noch ausführlicher und mit Bildern im Vorstellungsthread von meinem Auto darüber.


    Hätte hier jemand Interesse an einer genauen Darstellung der benötigten Teile und wie genau die im Auto verbaut sind, quasi so eine Art "Anleitung", oder sind euch die "Plastikrohre" zu weit weg vom Originalzustand?

    Was aus meiner Sicht auf jeden Fall interessant ist, ist wie man die nicht mehr lieferbaren Gummischläuche gerettet bekommt, aber schreibt mal eure Meinung dazu bevor ich alles umsonst tippe ;)


    Gruß
    Basti

  • So lange keiner meckert dass das Auto jetzt ja verbastelt ist schreibe ich es gerne :)


    An einer Stelle bin ich mir nicht sicher eine gute Lösung gefunden zu haben: Bin als Vorlauf direkt mit dem PA-Rohr und neuem dafür vorgesehen Fitting auf den Mengenteiler gegangen.

    Da ich die an dieser Stelle auftretenden Temperaturen beim Worst-Case wie Sommer 35°C + Stau nicht kenne, weiß ich nicht, ob sich da nichts verformt oder sogar undicht wird.

    Das werde ich testen, indem ich den Wagen heiß laufen lassen, den Luftfilter abbaue und mal kräftig an dem PA Rohr ziehe.

    Wenn der Test erfolgreich ist, schreibe ich die Anleitung.


    Sollte es an der Stelle Probleme mit dem PA geben, werde ich den Weg wie original zwischen linkem Kotflügel und Mengenteiler mit einem dafür geeigenten Kraftstoffschlauch machen (der ist für Ottokraftstoffe bis E100 bis 125°C, kurzzeitig sogar 140°C freigegeben).

  • Hätte hier jemand Interesse an einer genauen Darstellung der benötigten Teile und wie genau die im Auto verbaut sind

    Kurz gesagt: Ja bitte!

  • Hallo Basti,


    ich denke das wäre ein Bericht, der Vielen helfen würde!

    PA-Schlauch/Rohr ist eine prima Alternative. Gerade solche Fragen wie Übergänge zwischen PA-Rohr, Gummischlauch und Stahlleitung dürften für Viele hier interessant sein, weil das Problem von Instandsetzungen ja immer wieder auftaucht.


    Ich hab selbst schon mit Schneidringverschraubungen und verzinktem Hydraulikrohr ausgebessert, ebenso mit (hochwertigem) Kraftstoff-Gummischlauch. Vielleicht sollten wir da extra ein Tmema eröffnen, wo auch Normen und Bezeichnungen drinstehn. Beim Diesel ist guter Kraftstoffschlauch z.B. einer nach DIN 73379/3E, alles Andere ist nicht das Gelbe vom Ei.


    Grüßle Jo

  • Hallo zusammen, schön das Interesse da ist, wie gesagt möchte ich noch den Test bzgl. dem Vorlauf machen, damit hier kein vermeidbares Brandrisiko beworben wird.


    Jo, deine Bemerkung ist völlig richtig, ich habe Schlauch nach exakt dieser Norm verwendet, da Ich bereits mit meinen anderen Auto einen beinahe Brand hatte aufgrund von nicht geeignetem Schlauch.


    Alle genauen Bezeichnung/Teilenummern werden in meinem Bericht enthalten sein.


    Gruß Basti

  • So, der Test des Kraftstoffsystems ist gelungen, alles dicht, auch der Versuch bzgl. des vermeintlichen Temperaturproblemes am Vorlauf, welcher ebenfalls erfolgreich bestanden wurde.

    Habe den Wagen warm gefahren und dann direkt den Luftfilter abgebaut und mit einem Infrarotthermometer am Vorlauf-Anschluss am Mengenteiler gemessen, Ergebnis max. 55°C.

    Zur Sicherheit habe ich dann nochmal zusammengebaut, im Stand warmlaufen lassen bis der Lüfter eingeschaltet hat, den Motor abgestellt und 2-3 min gewartet damit sich die Hitze schön stauen kann. Dann wieder den Luftfilterkasten ab, zu meiner Überraschung dann aber nur ca. 45°C gemessen.

    Somit liegt man an dieser Stelle wohl deutlich unter der 100°C max. Dauer-Einsatztemperatur und hat noch ca. 50% der 19 bar Druckfestigkeit bei Raumtemperatur.

    Zur Info noch ein paar andere Messungen an anderen Stellen am Motor zum Vergleich.


    Ich beginne dann mal mit dem Schreiben eines detaillierten Berichts - bis bald ;)