Mal ein bisschen Off-Topic: Habt Ihr schon mal ein Fahrzeug aus Mitleid gekauft? Also aus Mitleid mit dem Fahrzeug? Ich kann diese Frage jetzt bejahen.
Immer, wenn ich am Wochenende auf den örtlichen Wochenmarkt trotte, komme ich an einer Fahrschule vorbei, vor der seit einer gefühlten Ewigkeit ein altes Mokick vor sich hingammelte. Nun brauche ich kein Mokick, aber irgendwie fand ich es schade, dem kleinen Ding beim Verrotten zuzusehen. Irgendwann fragte ich also mal in der Fahrschule nach und erfuhr, dass es sich dabei um das Vehikel handelt, mit dem der Inhaber zu seiner Sturm- und Drangzeit die Straßen der Umgebung unsicher machte. Davon trennen wollte er sich eigentlich nicht, schließlich hingen viele Erinnerungen dran, aber vom Rumstehen wird sie ja auch nicht besser. Ich ließ jedenfalls mal meine Telefonnummer da und wartete ab. Hat sich gelohnt, denn irgendwann meldete sich der Fahrlehrer und erklärte sich mit einem Verkauf einverstanden. Wir wurden uns auch handelseinig, und seit Freitag bin ich stolzer Eigentümer einer...
...Starflite GTM von 1975.
Es ist schon ein bisschen was dran zu tun, insbesondere der verrostete Tank ist eine Baustelle, die angegangen werden muss. Aber immerhin: Der Motor (Sachs) lässt sich durchdrehen und die Zündanlage liefert einen Zündfunken. Könnte also schlimmer sein.
Ich habe inzwischen mal angefangen, das Maschinchen auseinanderzunehmen:
Mal sehen, was da so auf mich zukommt.
Ach ja, wer mit dem Hersteller nichts anfangen kann (ging mir übrigens auch so): "Starflite" ist eine Handelsmarke der niederländischen Fa. Intercycle, die Fahrräder (und früher auch Mofas/Mopeds/Mokicks/Kleinkrafträder) unter dem Namen "Batavus" herstellt. Allgemein wird ihre Qualität gelobt, sie hatten in Deutschland allerdings ein Imageproblem, weil sie über Kaufhäuser vertrieben wurden. Auf der Garantiekarte zu meinem Mokick ist z.B. ein Händlerstempel von Hertie angebracht.