Hallo zusammen,
nachdem ich nun bereits seit einigen Jahren immer mal wieder als Leser hier unterwegs bin, habe ich mich vor wenigen Wochen endlich auch mal angemeldet und freue mich auf den künftigen Austausch hier im Forum! Fahre seit etwa 10 Jahren einen W201 E2.0 Automatik von 1992 mit knapp 200tkm, den ich damals von meinem Opa übernommen habe und bin bisher auch immer ganz gut zurecht gekommen - zumindest bis jetzt.
Leider habe ich seit November letzten Jahres Probleme mit dem Leerlauf. Motor startet sofort und ohne Probleme und ist dann für eine kurze Zeit bei ca. 1200U/min (manchmal pendelt er dann aber auch zw. 1000 - 1400U/min) und sobald die Kaltlaufphase durch ist und er normalerweise auf ca. 800U/min abfällt gehen die Probleme los. Drehzahl fällt auf ca. 500U/min, steigt schnell an, fällt wieder und schwank die ganze Zeit auf und ab (geht auch manchmal aus, wenn es sehr kalt ist). Wenn sich das ein bisschen beruhigt hat kann man auch einkuppeln (Automatik Schaltung), aber das sorgt dann dafür, dass der Motor meist direkt ausgeht. Wenn man ganz vorsichtig das Gaspedal mit dem einen und die Bremse mit dem anderen Fuß betätigt, kann man dem Motor beim Gangeinlegen am Leben halten, aber das ist ja keine Lösung.
Das Problem tritt auf, wenn es kalt und nass ist. Schätze mal bei unter 10°C mit Nässe und unter 5°C ohne Nässe Ein Neustart ist kein Problem, das Verhalten ist dann jedoch unverändert. Ab ca. 50 - 60°C Kühlwassertemperatur habe ich keine Probleme mehr. Also warmlaufen lassen im Leerlauf mit Fuß auf dem Gaspedal bis Motor warm und dann losfahren ist kein Problem.
Erneuert habe ich Zündkerzen, Verteilerkappe & Finger und Zündkabel (die waren sowieso langsam fällig). Habe dann das LMM-Poti gemessen und die Stauscheibe bewegt und festgestellt, dass die Widerstandskurve nicht glatt bis ca. 2/3 der Auslenkung ansteigt, sondern im unteren Bereich zwei kräftig ausgeprägte Peaks hat (etwa 8kOhm und 10kOhm bei unter 1/3 Auslenkung). Wenn ich den Stecker vom LMM Poti abziehe ist das Problem weg und ich habe einen ruhigen Leerlauf... Dachte daher, dass das LMM Poti wohl das Problem darstellt.
Habe mir jetzt mal ein neues Poti zugelegt und eingebaut und leider immernoch das Problem (neues Poti ist kein Original Bosch, da ich mir nicht sicher war, ob es wirklich daran liegt und das für "mal testen" dann doch ein bisschen teuer war - bisher habe ich immer nur Originalteile verbaut, vielleicht war das jetzt doch ein Fehler?). Das Poti war wohl leider auch nicht das Problem - oder zumindest nicht das einzige..
Drosselklappenschalter ist in Ordnung (0,3 Ohm im Leerlauf).
Ich habe gelesen, dass ein weiterer potenzieller Kandidat das elektrohydraulische Stellglied ist. Bevor ich das jetzt austausche (wollte dann aber schon ein Bosch kaufen) wollte ich euch um Rat bitten. Kann es sein, dass das EHS das Problem ist, wenngleich ich festgestellt habe, dass das beschriebene Verhalten nur bei angeschlossenem LMM Poti auftritt? Würden Strommessungen vom EHS helfen das Problem einzugrenzen?
Ich freue mich sehr über jede Rückmeldung oder mögliche Tipps. Bin langsam wirklich ratlos, wo ich suchen soll..
Viele Grüße aus Hamburg,
Philipp