Zunächst erstmal ein dickes Dankeschön an Bastiaans Anleitung "Hubarmwischer schmieren, fetten"
Sowas passiert, wenn man etwas Langeweile bekommt
Da mein verbauter Hubarmwischer sich in den ersten 2 Stufen äußerst schwergetan hat, die Wassermoleküle dazu zu bewegen das Sichtfeld zu räumen, habe ich mir neulich beim HB-Sören schonmal Ersatz besorgt. Dieser war natürlich nicht mehr in der allerschönsten Verfassung nach gut 20 Jahren. Wer kennt es nicht - die gemeinen UV Ausbleichungen auf dem Blech Nunja es sei ihm auch vergönnt - wahrscheinlich niemals neu geschmiert wurden..
Bevor ich meinen gegen den Ersatz tauschte begann ich diesen komplett zu revidieren. Habe mir einige stark korrodierte Schrauben, Unterlegscheiben sowie Plastikscheiben bei meiner Mercedes NL um die Ecke neu geholt. Dazu noch eine Farbdose 199 mit Klarlack, sowie Spritzspachtel, feines Schleifpapier, und Schmierfett.
So sah er bei Ausbau aus:
Dabei haben ich alle Leitungen + Lötstellen kontrolliert und mit dem Multimeter auf Durchgangswiderstand gemessen. Danach den Anker incl Windungen überprüft, sowie die Bürsten auf Abnutzungsgrad gecheckt. Bei meinem war alles in bester Butter. Daraufhin habe ich das erste Getriebe geöffnet und sah schon die ersten altersbedingte Erscheinungen.. das enthaltene Fett war ziemlich spröde, grau und abgenutzt - vorallem um die Kontakte der Schaltstufen. Also alles gereinigt neu gefettet und weiter gings. Motor + Getriebe (neu abgedichtet) wieder angeflanscht und neue Plastikscheibe gekauft, welche zwischen Getriebewelle und ersten Umlekhebel sitzt.
Nun ging es an das Zerlegen des Hubarmwischers. Die Welle schön mit Caramba behandet und dann die Schraube gelöst. Der Sprengring ging bei mir wie Butter runter. Wie beim Motor zwingend Wellenstand zu Umlenkhebel markieren. Das erleichtert es den Zusammenbau Auch darauf achten, in welcher Reihenfolge die unterschiedlich dicken Unterlegscheiben eingesetzt werden. Die Dichtgummis um die Welle sahen bestens aus und wurde später neu gefettet und wieder verwender. Nachdem alles zerlegt war begann zunächst die Reinigung der Materialn. Habe überwiegend Fitwasser und Zahnbürste eingesetzt um die alten Schmiermittel loszuwerden.
Als die Teile gesäubert waren ging es an das Schleifen der Oberflächen. Habe zunächst 240er genommen um den Lack nass anzuschleifen. Da vorallem der Deckel ein paar tiefe Kratzer hatte wurde er mit Spritzfüller überarbeitet und weiter gigs mit 400er nass schleifen. Danach wurden alle nicht zu lackierenden Teile sorgfältig abgeklebt und es ging ans lackieren. Vorher mit Bremsenreiniger entfettet und den Raum möglichst staubfrei gehalten.
Die original Lackdosen von Mercedes sind einfach spitze! Druck, und Sprühbild sind absolut top, sowie die Trocknungseigenschaften. Ich gönnte den Teilen (Deckel, Unterbau, Wischerarm, Plastikdeckel) 2-3 Schichten Lack sowie 2 Schichten Klarlack.
Nach etwa 24h habe ich die Teile von dem Tape zum Abkleben befreit und den Wischer wiederzusammengesetzt. Dabei viel mit Fett (bei Plastik), als auch Motorrad-Kettenschmiermittel (bei allen Metallwellen) gearbeitet und des öfteren die Laufeigenschaften überprüft. Zudem den Kolben poliert und eingeölt, damit beim späteren Einbau der Wischerarm auch geschmeidig draufgeht. Abschließend hat der Wischer noch ein neues Blatt bekommen und erstrahlte nun komplettiert so:
Heute wurden dann der neue Motor eingepflanzt und er läuft einfach wunderbar - schönes Wischbild und nur sehr wenig Laufgeräusche
Grüße
Marco
PS: Wenn Interesse hat seinen Wischer überholen und/oder lackieren zu lassen - einfach mich kontaktieren
Inzwischen gebe ich die Teile zu einem Lackierer - der Lack ist langfristig gesehen einfach strapazierfähiger