Beiträge von Marvin

    So, hier der Link für sämtliche Teile, die noch bei mir rumfahren:


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    Alles VB, idealerweise schlägt man mir einen Preis vor und wir werden uns dann einig. Im Prinzip gilt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ich behalte es mir aber vor, "Sammelbestellungen" und Abholer zu präferieren, sonst werde ich wahnsinnig mit dem Versand von einzelnen Dingen. Zwecks Abholung: das Sach liegt zwischen Stuttgart und Ulm unweit der A8. Vielleicht ist ja was für den ein oder anderen dabei.

    Hallo miteinander,


    war die vergangenen Tage bei meiner Oma, wo das Zeug lagert, und habe gestern noch den Rest davon fotografiert.
    Werde das alles im Laufe des Abends auf ebay Kleinanzeigen packen, einfach nur der Übersicht halber. Ich habe auf dem Schirm, wer mich bereits alles zwecks Teilen kontaktiert hat (schon einige, cool!). Freut mich, wenn es im Februar noch alles wegkommt. Link kommt dann.

    Tagchen,


    der Benz wurde wohl bereits Anfang Dezember dann weiterverkauft, nachdem das Nötig(st)e dran gemacht worden ist (Koti vorne links hat man wohl so gelassen). Zumindest steht er auf den ersten Blick wieder sehr hübsch da, siehe die vier Bilder (alle by Hockl Classic Cars). Da fragt man sich ernsthaft, warum man so etwas eigentlich verkauft hat? Na ja, gab ja genug Gründe dafür, zumindest in meiner ewig prekären Situation. Jetzt soll erst mal der neue Besitzer seine Freude damit haben. In den Dokumenten-Ordner, den ich vor zwei Wochen noch beim Händler vorbei brachte, habe ich eine Notiz mit Gruß und Kontaktdaten von mir geklebt. Falls es dieses Jahr dann mal was mit dem Lotto-Gewinn werden sollte, käme er natürlich sogleich wieder zurück zu Papa. :S


    Wie dem auch sei. Ich habe jetzt noch einiges an Zeug im Keller liegen, das ich in den nächsten Wochen gerne loswerden würde. Dazu gehört: Kofferraumdichtung original und neu, überholte Lima, AHK, zwei Dachträger, hintere Kopfstützen in schwarz, alter Krümmer, neuer Schaltsack, neuwertiger Kühlergrill, neuwertige Ersatzradfelge, funktionale Verteilerkappe, Kassettenbox-Einsatz für die Mittelkonsole, gebrauchte Federn W201, neuwertige Federn W124, drei Sätze W202-Radkappen, Ersatzteil-Buch, Kleinzeugs wie neue Ölfilter und Lima-Regler, Thermoschalter und ein paar Dichtungen und Federn. Ganz brauchbares Zeug im Großen und Ganzen. Könnt euch ja schon mal überlegen, ob ihr davon etwas benötigen könntet. Ich würde die nächsten Tage alles fotografieren und vernünftig hier einstellen. Idealerweise muss ich nix verschicken, weil hier im Großraum Stuttgart genügend Leute Interesse haben und das Zeug abgeholt oder von mir geliefert werden kann. :)


    Ansonsten war's das erst mal. Hoffe, eure Sterne sind alle noch fleißig am Rollen. Die ersten werden nächstes Jahr bereits 40 ... Wahnsinn!

    In diesem Sinne, bleibt gesund und liquide,

    der Twingo-Fahrer

    Hallo Leute,


    inzwischen habe ich mich doch etwas beruhigt und bin eigentlich ganz froh, euch mitteilen zu können, dass der Wagen weder von einem Exporteur, noch von einem Schlachter und auch nicht von einer Privatperson gekauft wurde, sondern von einem Betrieb namens Hockl Classic Cars, die den Wagen noch am selben Tag unkompliziert und fix abgeholt haben – mit der Absicht, den Roten wieder herzurichten! Die Vorstellung ist natürlich toll, und die Idee, das Auto irgendwann wieder zurückzukaufen stand natürlich auch schnell im Raum. ^^ HCC hat viele hübsche 124er und 201er im Angebot, natürlich zu den mittlerweile angezogenen Preisen, und ich bin gespannt, wie die Reise für den Roten nun weitergehen wird. Ich denke, dass er trotz der 30-jährigen Daily-Driver-Historie nach wie vor über eine solide Substanz verfügt, dennoch werden sie einiges an Blecharbeiten machen und sich um das Radlager hinten rechts bzw. die Hinterachse sowie das inzwischen quietschende Lenkgetriebe kümmern müssen. Kann mir vorstellen, dass es eines ihrer intensivsten Projekte wird. Ein 190er mit 363.000 ist einfach was anderes als die lediglich ausgeblichene Kiste von Omma mit jungfräulichen 70k auf der Uhr.
    Die von mir im letzten Jahr ausgebaute Handbremse ist wohl an jenem Wochende als eine der ersten Tätigkeiten wieder eingebaut worden (ohne ist einfach kacke – ich habe ihnen die Neuteile hierfür sowie eine gut erhaltene Fahrertür und einen neuen Schließzylinder vom Zündschloss mitgegeben). Bin froh, wenn das Zeug weg ist und dem Roten letztlich doch noch zugutekommt. Jetzt kann ich nur hoffen, dass er auch wirklich wieder aufgebaut wird und nicht als Teilespender dient, aber bei einem Kaufpreis von 550€ haben die imho nichts falsch machen können. Ich habe mich einigermaßen darüber gefreut, weil das Auto eben nun mal mit abgelaufenem TÜV, ohne Zulassung, seit einem Jahr unbewegt dort stand. In meinem Postfach gab es sonst nur "letste Preis 200 Euro hole nachher ab ok??"-Anfragen, die man dann trotz der Umstände nicht ernst nehmen kann. Von dem her, alles ok.


    So viel mal dazu. Wir dürfen gespannt sein, wo das noch hinführen wird ... ;)

    Hallo liebe Leute,


    es ist soweit, der Rote muss gehen. So schwer es mir auch fällt, diesen langjährigen Partner abzustoßen (der in letzter Zeit sogar mehrmals in meinen Träumen aufgetaucht ist, was das ganze nicht einfacher macht), aber habe ich in der Zwischenzeit leider keine fünfstellige Summe im Lotto gewonnen und auch keinen gut gefüllten, einsamen Koffer an 'ner Parkbank finden können. Selbst Geldtransporte, sonst immer häufig erspäht, haben sich im letzten Jahr meinem suchenden Blick erfolgreich entzogen. Mist. :S


    Aber so ist es halt und ich muss jetzt stark sein. Immerhin kann ich sagen, dass die vergangenen 10 Monate mit dem kleinen Twingo wirklich "easy riding" waren, und der im September stattgefundene zweiwöchige und dreitausend Kilometer lange Trip entlang der französischen Atlantikküste bis in die Bretagne ohne Schwierigkeiten verlaufen ist. Dieser war – man glaubt es kaum – auf vielen Ebenen sogar weitaus bequemer und entspannter als sämtliche Ausflüge mit dem Roten. Während der Baby-Benz ein Stufenheck mit ungeschickt platziertem Tank und damit nicht existenter Durchlademöglichkeit ist, so erfreut der Twingo 1 als Elefantenrollschuh zu klein geratener, aber dennoch unfassbar brauchbarer Kombiwagen mit herausnehmbarer Rücksitzbank das Herz des sperrigen Fahrergepäcks (= ich = 105 kg auf 194 cm). Der kleine Franzose vermag dennoch nicht an das entschleunigende, gar meditative Cruisen des W201 "uffe Bahn" heranzukommen, was natürlich auch in Teilen der Kombination von Stoffdach und einer Dachbox – halb so groß wie der Wagen selbst – geschuldet ist.


    Wie dem auch sei. Seit Ende letzten Jahres döst der Rote auf dem Hinterhof von Bekannten so vor sich hin und wechselt gelegentlich das Plätzchen auf dem harten Kiesbett. Dabei stracken neben ihm immer mindestens zwei komplett entkernte Enten – er ahnt wohl schon was auf ihn zukommt.
    Da ich im Laufe des Monats ins Studentenleben im äußersten Südwesten Deutschlands aufbrechen werde, muss das Kapitel Rotbenz nun ein zügiges Ende finden. Bezüglich dessen Ablaufes bin ich mir aber noch immer unschlüssig. Vor ein paar Tagen habe ich gesehen, dass es ein paar Täler weiter eine Autoverwertung gibt, welche regelmäßig auch alte Daimler zerpflückt und in Teilen wieder bereitstellt. Diese Option ist mir im Moment die liebste, obgleich ich es ganz toll fände, wenn der Wagen als gut genug für den Export betrachtet würde, um dann auf dem afrikanischen Kontinent noch einige Jahrzehnte sein Unwesen treiben zu können. In meinem Kopfkino habe ich bereits meine Handynummer in den Schlossträger geritzt, um vom zukünftigen Eigner auf WhatsApp über den Verbleib des Wagens informiert zu bleiben. Ja, es fällt mir schwer, hier loszulassen. :S


    Letztlich wird es aber das werden, was den größten Groschen einbringt bzw. am wenigsten vernichtet. Obwohl das Studium noch gar nicht begonnen hat, bemerke ich bereits jetzt ein sich auftuendes Tiefdruckgebiet im Girokonto, weswegen ich auch sämtliche Überbleibsel (guter Kühlergrill, orig. Kofferraumdichtung, überholte Lima, Batterie und Druckspeicher aus 2019, zwei Dachträger, dies und das) leider nicht zu SSV-mäßigen Forenpreisen hier verschleudern können werde. Nehmt mir das nicht übel. Wahrscheinlich werde ich auch die beiden Lüftungsrahmen noch ausbauen und selber verkaufen und nicht dem Verwerter oder wem auch immer noch "mitspenden" – ich rechne nämlich mit lächerlichen Angeboten für die rote Tonne ("ja is alte Auto und eh Nullausstatter, dies das").


    In der Zwischenzeit habe ich aber nun erst mal die ehrenvolle Aufgabe, den (noch verbrauchteren aber immerhin frisch getüvten) S124 meines Vaters zu verscherbeln, da der neue T6 Bus in zwei Wochen zur Abholung bereit stehen soll. Mal schauen, welcher Benz als erstes weg sein wird und wie es für sie dann weiter geht. Seltsam, wie es für des Vaters und des Sohnes Wagen zur gleichen Zeit zu Ende geht. Aber immerhin ist eins gewiss: Corona wird auf ihren Todesscheinen nicht auftauchen. goil.png


    Melde mich wieder wenn's was Neues gibt.
    Bis dahin, macht es gut.

    Wie schön, der Horst hält das Forum am Leben mit seinen Bildern und Erzählungen :thumbup: Wie immer ein Genuss, der froh und etwas neidisch macht. ;)


    Und ja, die Engschrift ist wirklich mehr schlecht als recht. Vor allem, wenn sie fälschlicherweise auf kleiner-gleich-7-stelligen Nummernschildern verwendet wird. Sieht man selten, kommt aber vor. <X


    Da gefällt mir die Uralt-Platte am Weißen doch weitaus besser, vor allem mit der tollen Patina und der direkten Verschraubung. 8)

    Puh, da bekomme ich ganz zittrige Beine. Wenn der Benz auch so toll ausschaut, wie der Passat ... 8|


    Tolle Historie und Beiträge, die du uns hier gleich zu Beginn bereitstellst. Ich bin auch schon sehr gespannt auf Bilder.


    Alles Gute für dich und deine Autos.

    Moin,


    das Forum ist ja mittlerweile ziemlich ruhig geworden, ein wenig zu ruhig für meinen Geschmack ... ?(

    Zum Beispiel frage ich mich, wo einer der alten Hasen, Bertie, denn eigentlich steckt. Zuletzt online vor fast einem Jahr. Weiß da jemand was? Hoffe mal, dass alles jut is und die Foren-Abstinenz lediglich darin begründet ist, dass seine 201er-Böcke mittlerweile "fertig" sind und in aller Ruhe im Remstal vor sich hin schnurren. :saint:

    Das ist mal wieder einfacher gesagt und gedacht als getan, aber ich hab mir hier doch gerne mal dran versucht ... :D


    An der Farbe würde sich wahrscheinlich nichts ändern. Ein Vormopf-Chassis hätte ich aber in der Tat gerne. Dazu eine dezente Tieferlegung und die Gullideckel von Lorinser, weil mir die irgendwie doch sehr gefallen. Waren auch die einzigen, die ich im Internet so als komplettes Rad in der mehr oder weniger richtigen Orientierung gefunden hatte. :P Diese hätte ich gerne anthrazitfarben. Die Fenster nur etwas abgedunkelt, nicht so ulkig wie hier ^^


    Damit wäre ich dann auch schon zufrieden. :saint:



    W201-Ausmalen.jpg

    Klasse, so ein 129er in signalrot auf den großen Gullis. Muss da immer gleich an das Exemplar im Film "Ein Satansbraten kommt selten allein" denken. Der hatte mich als Kind schon fasziniert. In 100% signalrot wirkt er noch einen Tick schicker und frischer.


    mer2.33.jpg


    Wobei mir das dunkle Dattel (?) im Innenraum deines Wagens noch weit besser gefällt, als creme-beige. Sehr schöne Farb-Kombi.


    Was du vom Neuzugang, dem 190er, erzählst, klingt auch äußerst interessant. Ein ganz spätes Exemplar mit wenigen Kilometern. Meiner ist 5 Jahre älter und hat genau 300.000 km mehr auf der Uhr. Deiner würde sich für mich sicher wie ein Neuwagen anfühlen ...

    Moin Leute,


    vielen Dank für eure rege Beteiligung an diesem Morgen.

    Ihr macht es mir aber nicht leichter ... Das ist wirklich eine krasse Entscheidung.


    Im Moment habe ich das Gefühl, dass die Vernunft stärker ist und es in meiner Situation mit diesem speziellen Fahrzeug am sinnvollsten ist, getrennte Wege zu gehen. Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist. Gut, so toll war es 2019 definitiv nicht, vielleicht noch vor zwei, drei Jahren. Aber lieber jetzt selbst sagen: danke und mach's gut, als Geld darin zu versenken, dass ich eigentlich nicht habe. Und drei Jahre lang abstellen? Ich wüsste nicht, wo ich das zu 'nem vertretbaren Kurs tun könnte. Außerdem handelt es sich um ein Auto, das nicht mal mehr vierstelligen Wert hat. Das stört mich selbst zwar weniger, sollte aber nicht komplett außer Acht gelassen werden. Der Wagen ist nun einfach alt und wurde in den letzten zwei, drei Jahren noch mal intensiv gefahren (um das Wort "heruntergerockt" zu vermeiden).


    Wie gesagt, hätte ich die Kohlen über ... vielleicht mal nach dem Studium, aber wahrscheinlich auch erst nach dem Master in 5 Jahren. Rein logisch betrachtet eigentlich völlig klar, wie es weiterzugehen hat. Aber wann ist der Mensch schon vernünftig?


    Leider weiß ich, dass ich als emotionaler Mensch mit dem Benz als einzig positive Konstante seit dem 18. Lebensjahr dem Wagen hinterher heulen würde wie ein Hund. Mal schauen, ob ich mich mit diesem Gedanken in den nächsten Wochen ansatzweise anfreunden kann.

    Lieber Horst,


    vielen Dank für deine aufmunternden Worte, die mir in den vergangenen vier Wochen immer wieder durch den Kopf gegangen sind. Es freut mich sehr, dass du stets so regen Anteil an meinem (und unser aller) 190er-Erlebnis genommen hast und dir auch so viel daran liegt, dass der Rote weiterleben kann.


    Ich selbst weiß, dass ich durchaus das Zeug zum "Bewahrer" hätte; zumindest aber über die nötige Lust und Motivation verfüge, diesen Benz noch viele weitere Jahre auf Deutschlands Straßen (und darüber hinaus) zu bewegen.


    Im Moment bin ich aber extrem hin- und hergerissen, wie es weitergehen soll. Es steht nun seit Wochen bei 50/50. Mein Herz sagt natürlich: behalte den Roten, er ist DAS Auto für dich, du weißt das auch. Die Stimme der Vernunft wird aber zusehends lauter, und ich kann nicht leugnen, dass sie ebenfalls valide Argumente hat.


    Der Wagen ist nun seit gestern abgemeldet, nachdem ich ihn in der vergangenen Woche bei Bekannten neben zwei Enten-Wracks auf Kies abgestellt hatte. Ich versuche im Folgenden mal, Gründe fürs Behalten und Abschiednehmen darzulegen, damit ihr mein Dilemma ein wenig besser nachvollziehen könnt.


    + mein Auto seit acht Jahren, 120.000 km gemeinsame Kilometer, viel zusammen erlebt, hänge sehr dran

    + kenne ihn gut; begreife die Technik und Bauteile einigermaßen; habe Anschluss an dieses Forum und eine Community dahinter

    + es wurde bereits Einiges an Zeit und Geld reingesteckt; ich weiß, was bereits erneuert wurde und was noch kommen könnte

    + könnte ihn in Zukunft womöglich mit Saison-H fahren und erhalten, ohne arm zu werden


    – TÜV ist seit November abgelaufen, Wagen ist nun abgemeldet (schlechte Kombination, nicht?)

    – Wie kompliziert und aufwendig wird wohl die Neuanmeldung? Wie bekommt man das Fahrzeug transportiert?

    – Taugt nicht mehr im Winter und soll das auch nicht mehr ertragen müssen, wäre also lediglich Zweitwagen von 05-10

    – er benötigt nun einiges an Aufmerksamkeit, Zeit und Geld:

    # Radlager HR dröhnt -> also auch gleich links machen, also auch gleich HA raus und einmal neu machen, also auch gleich den kompletten Bereich entrosten und behandeln (Vorbereitung, Teile, Geld, Zeit, Ressourcen??)

    # steht immer noch ohne Handbremse da, weil die ganzen Teile ab vorderem Seil ausgebaut und aufbereitet werden müssen (schwergängig, rostig), ebenso karosserieseitig (wenn dann zusammen mit Hinterachs-Geschichte machen)

    # Hitzeschutz-Mantel des Kats fehlt, bei pedantischem Prüfer darf der dann ebenfalls neu

    # Lenkung quietscht seit einigen Wochen vor allem in den ersten Minuten (keine Ahnung woher)

    # Rost und Löcher an Koti-Kanten, Radlauf, Stehbolzen für Innenradlauf-Abdeckungen (halten an vielen Stellen nicht mehr), Abschlepphaken, sonstigen Stellen


    ... aber das habe ich ja alles schon weiter oben genannt. Für einen erfahrenen Schrauber mit geeigneter Garage und Ausrüstung klingt das wahrscheinlich nach einer absolut machbaren, gar reizvollen Aufgabe. Bin ich aber nicht, hab ich aber nicht.


    Was an der ganzen Sache halt nun richtig kacke ist:

    # ich werde ab Oktober studieren und weitere drei Jahre lange eine arme Sau sein, die eigentlich kein Geld über hat für einen uralten Karren, schon gar nicht für zwei Autos

    # ich arbeite noch die nächsten sechs Monate in einem Supermarkt, wo ich samstags arbeiten muss und ein brauchbares Wochenende Wunschdenken ist

    # ich würde gerne noch etwas zur Seite legen können und sollte leider eh noch die ein oder andere Investition tätigen (blöd, wenn man auch andere Hobbys hat und sich auf ein Studium vorbereitet)


    Eben habe ich in ein Dokument reingeschaut, was ich mir mal vor Jahren hier heruntergeladen hatte. Es geht um die Kosten für eine komplette Revision der HA. Der Herr spricht von knapp 1400 Euro inkl. Spureinstellung und Abnahme. Das ist eine krasse Summe, und nur ein Teil der nötigen Arbeit.


    Um es kurz zu fassen: ein Wagen wie meiner, seit 32 Jahren im Alltagsdienst und neun Weltumrundungen auf der Uhr, gehört blechseitig und vor allem unten rum komplett gemacht. Hätte ich 5000 Euro über, würde ich sagen: ja, mach ich. Oder lass ich machen, wie auch immer. Aber in der aktuellen Situation, mit dem aktuellen Ausblick auf die nächsten Jahre... oh je.


    Das ist beim Twingo im Moment einfach viel entspannter. Nicht nur, weil der Karren viel simpler aufgebaut ist. Sondern vor allem, weil er erst 136 gelaufen hat und man ihm das auch ansieht. Egal ob oben oder unten. Wenn ich den begutachte, fühle ich mich hoffnungsvoll und optimistisch. Hier ein bisschen gucken und Fluid Film versprühen, hier einen Lackabplatzer mit dem Stift behandeln. Die HA rostet? Kein Thema, ist ja eh nur ein Stück Blech, und keine Raumlenker mit Antrieb und Co. Bei dem Kleinen habe ich das Gefühl, dass ich noch Herr der Lage bin und das in Zukunft auch sein kann. Beim guten alten Benz sehe ich unten rum versteckte Rostnester; offensichtliche Rostnester; eine komplizierte HA-Konstruktion; lauter abgefaulte oder festgefaulte Schrauben; Bauteile, Leitungen und Schläuche, die mal neu wollen; und so weiter.


    Wenn ich im Lotto gewinnen würde, wäre meine erste Tat, den Roten bei MB Classic vorzufahren. Einfach machen, das Chaos beseitigen lassen.


    Im Moment steht's alles auf der Kippe [weissnicht]

    Moin,


    nachdem ich mein Leben nun wieder einigermaßen im Griff habe, dachte ich, mich hier mal wieder zu melden.
    Nach über 8 Jahren mit dem Roten war es vor zwei Wochen nun doch so weit: der Kauf meines zweiten Autos wurde Wirklichkeit. Weil das nun doch etwas dramatisch klingt, sollte ich gleich anmerken, dass der alte Benz noch immer existiert und sich nach wie vor in meinem Besitz befindet. Daran soll sich auch erst einmal nichts ändern. Auf jeden Fall aber werde ich ihn noch diesen Monat abmelden und die nächsten Monate ruhen lassen. Für den Winter (der ja irgendwie doch ziemlich auf sich warten lässt) und die tägliche Fahrt zur Arbeit hat es jetzt einfach ein Auto gebraucht, das problemlos funktioniert und die HU möglichst schon hinter sich hat.


    So kam es, dass ich nun ein Auto gekauft habe, für welches ich wirklich nie etwas übrig hatte außer ein verständnisloses Kopfschütteln.
    Es sollte ja ein Kleinwagen werden, da war ich mir sicher: unkompliziert, schlicht, möglichst günstig aber ohne eine herunter gerockte Gurke zu sein. Gar nicht so leicht. Ein paar Dörfer weiter aber wurde ich schließlich fündig: Baujahr 2003 (und damit 15 Jahre jünger als der Daimler), 136.000 km gelaufen (und damit 230.000 weniger...), 58 PS (und damit 74 weniger...), dreieinhalb Meter lang (und damit über einen kürzer...), mit frischem TÜV - und großem Faltdach. Na, schon eine Ahnung?


    Jo, genau. Es wurde ein kleiner Franzose. Ein Twingo 1, Phase 3, mit dem kleinen und eher schwachen 1.2L-8V-Aggregat, dafür in sehr hübschem Zykladenblau mit komplett lackierten Stoßstangen und vernünftig aussehendem (und wunderbar flexiblem und funktionalem) Interieur, mit genug Platz für einen 194 cm / 105 kg Brocken wie mich und joa, doch mehr Charme und Charakter, als ich gedacht hätte. Um genau zu sein: ich habe ihn bereits so ins Herz geschlossen wie den Roten damals.
    Der Wagen stammt von einer Familie, die ihn über 10 Jahre besaßen und zum TÜV vor zwei Jahren noch ordentlich Geld reinsteckten: Winterreifen, Zahnriemen, Stoßdämpfer, Federn (Brüche sind beim Twingo leider eine typische Krankheit), Domlager und ein paar andere Dinge wurden erneuert. So wusste ich, dass mir das schon mal erspart bleiben würde. Da der Wagen nun aber doch mal weg sollte (er stand mehrere Wochen überteuert im Netz), war man ganz froh, als ich ankam, man sich gleich wunderbar verstand, ich probefuhr und sagte, dass ich ihn nehmen würde, sofern neuer TÜV mit dabei wäre. Sonst wäre dieser nämlich bereits im Februar fällig gewesen. Man stimmte zu und das Auto bekam bereits am darauffolgenden Tag problemlos eine neue Plakette. Weitere 24 Stunden später kam ich mit der vereinbarten Kohle (1300) vorbei und fuhr einen lustigen Kleinstwagen mit dem breitesten Grinsen über die B10 nach Hause.


    Jo, und jetzt sitze ich da und zerbreche mir den Kopf darüber, ob das jetzt ein Up- oder ein Downgrade im Vergleich zum Benz war? :/^^

    Es ist womöglich nicht das Auto, was ich wollte, aber sicher das, was ich jetzt gebraucht habe. Und dass er mir auch noch gefällt, macht es doch gleich viel erträglicher :thumbup: Da es ab 100 wirklich laut im Innenraum wird, fungiert die Karre, wie ein 190D 2.0 oder Yoga, als ein Mittel zur Entschleunigung. Man will gar nicht mehr schneller, hält überall und automatisch das Tempolimit ein. Ich bin gespannt, was Spritmonitor bald an Werten ausspucken wird ...


    So viel mal dazu. Ich bin froh, dass der Twingo einfach funktioniert, innen trocken ist und schnell warm wird. Mehr brauche ich jetzt gar nicht. Und da ich ab Sommer studieren werden, kann es gut sein, dass dieser Wagen mich noch viele Jahre treu und praktisch begleiten wird.

    Wie es dann mit dem Roten weiter gehen soll, weiß ich leider wirklich nicht. Wenn es nach meinem Herzen ginge, bliebe er bei mir bis zum bitteren Ende. Er braucht nun aber doch viel Aufmerksamkeit, und damit neben Zeit auch Geld. Der Wechsel der Handbremse hat im Sommer nicht so hingehauen, weil da alles rostig ist und ich unter dem Karren liegend nicht pfuschen will. Dann ist das Radlager HR am Arsch. Also beide Seiten neu, also doch gleich die HA komplett rausholen und ersetzen, weil das nach 31 Jahren eh alles schon ziemlich fertig ist. Zuletzt fing die Servo-Lenkung an zu quietschen. An diversen Ecken Rost und Löcher. Im Prinzip reif für eine richtige Restaurierung, zumindest blechseitig. Der gute Jo hat mir schon angeboten, im Frühjahr mal danach zu schauen. Wenn man neben einer Hebebühne die nötigen Teile und einen Plan parat hat, lässt sich in wenigen Tagen sicherlich einiges reißen. Und im Gegensatz zum Karosseriebauer frisst mir der Jo kein Loch in den Geldbeutel. :S Dennoch werde ich davor abwägen müssen, was Sinn macht. Es würde mir sehr schwer fallen, den Wagen aufzugeben. In ein paar Jahren würde ich mir sicher in den Arsch beißen, wenn ich den Benz jetzt wegen einer Portion Rost gehen lassen würde. Schwierig.


    Jetzt gilt es aber erst einmal, den Franzosen gut, sicher und problemlos durch den Winter zu bewegen und mir eine Scheibe von seiner Leichtigkeit abzuschneiden. Dann kann ich mich im neuen Jahr hoffentlich neuen Mutes mit dem Roten auseinandersetzen. Gerne würde ich ihn komplett auf Vordermann bringen, und in Ergänzung zum Winter-Twingo von 04 bis 09 fahren. Fifty-Fifty. Wenn es denn von den Kosten her noch verträglich ist ...


    Zum Abschluss mal noch das ein oder andere Bild vom Neuen.

    Macht es gut und frohe Festtage,

    Marvin


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