Dieser Moment, wenn du nach all den Jahren endlich bemerkst, dass sich die Uhr des Kombiinstruments ganz easy innerhalb weniger Sekunden durch einfaches Ziehen des Steckers auf der Rückseite stilllegen lässt, du aber seit 2011 denkst, man müsste diese dafür komplett zerlegen und auf elektrotechnischer Ebene manipulieren, und du so bei unzähligen Übernachtungen im Auto an jedem Abend, bei Wind und Wetter, teils nackt und verwundbar mühsam noch die Batterie abgeklemmt hast, nur um das schlafraubende Ticken der in der Kurve liegenden Zeiger zu umgehen.
Ich fühle mich nun etwas doof, und etwas betrogen.
Gestern Abend wollte ich nämlich, nach vielen Jahren mal wieder, das KI komplett herausnehmen um mich endlich mit der Uhr anzulegen. Nachdem ich die Tachowelle gelöst, links alle Stecker gezogen hatte und auf der anderen Seite weiter machen wollte, offenbarte sich doch sogleich und ganz überraschend die Lösung für die tickende Zeitbombe - *zupf* und die Stromzufuhr war gekappt - die Zeit stand von nun an still. Zumindest im Kombiinstrument. Mein Gott, hätte ich da nicht schon vor 7 Jahren drauf kommen können, bevor ich 3 Mal in Großbritannien unterwegs war? Und in Frankreich? Und in Italien? Und in Österreich, der Schweiz, auf sämtlichen Reisen und Wegfahrwochenenden im Lokalen, Regionalen, Nationalen?
Das war wieder so ein Moment, den Marvin nicht so schnell vergessen wird.
Na ja, immerhin ist jetzt Ruhe im Sack Cockpit. Habe letzte Woche wieder das Bettgestell ins Auto befördert, da ich für ein paar Tage durch den Schwarzwald gurken möchte. Ohne Ohrenstöpsel oder das lästige Abklemmen der Batterie im Karren schlafen zu können wird ein Fest.
Ansonsten bin ich in letzter Zeit auch erfreulich produktiv und hole Sachen nach, die schon längst auf der Agenda stehen.
Heute morgen gab es einen Ölwechsel, am Abend habe ich dann meine Auffahrrampen getestet und konnte dadurch endlich mal Druckspeicher und Kraftstofffilter am Pumpenpaket tauschen, wenngleich es für meine 194 cm und die breiten Schultern alles andere als bequem war. Von ersterem erhoffe ich mir gutes Startverhalten auch nach Standzeiten > 5 Minuten (siehe Dampfblasenbildung), das war bisher nicht der Fall. Er startete immer nur gut wenn er ganz kalt war, zum Beispiel morgens, oder direkt nach dem Abstellen innerhalb weniger Minuten.
Gestern habe ich wie oben beschrieben es endlich geschafft, die Uhr stillzulegen. Für mich ein großer Schritt, für die Menschheit vielleicht nicht...
Letzte Woche gab es zweimal neue Türfangbänder sowie eine neue Batterie, da die alte nach genau 10 Jahren nun trotz idealem Ladestrom den Geist aufgegeben hatte.
Außerdem habe ich nun schützende Wellrohr-Mantel aus Plastik um die Zündkabel angebracht, um Marderbissen vorzubeugen. Jo, bis sich Numero 4 aufgrund der Hitze des darunter liegenden Abgaskrümmers verformt und gelöst hatte und auf dieses heiße Ungetüm herabgesunken ist, nur um daran festzukleben und langsam vor sich hin zu verdampfen. Den Geruch verbrannten PVCs kennt sicher jeder. Und weg das Zeuch...
Die Tage muss ich noch die Ventildeckeldichtung erneuern und mich um Rost am blassroten Lackkleid kümmern. Dafür habe ich nun endlich eine eigene Flex und ein paar nötige Mittelchen zum umwandeln, schützen und konservieren. Dann kann's ja losgehen, leider mit etwas Verspätung. Manche Rostnester hätte ich einfach schon früher wahrnehmen sollen.
So weit, so gut.