Ventilschaftdichtungen

  • Moin,
    Hab heute gemerkt das mein Sternchen Ordentlich Blauen Qualm hinten rausballert. Hab dann direkt den Luffi gecheckt und siehe da:


    Alles voller Öl. Schätze das Problem liegt auf der hand. Die Ventilschaftdichtungen sind im eimer. Was kostet mich der Spaß wenn ich A: Das ganze selbst mache oder B: Den Benz zum Händler bringe und des machen lasse?


    MFG


    Ruff_Ryder [Zuprosten]

  • Tach auch Ruff_Ryder.
    Also zum wechseln der schaftdichtungen brauchst du lediglich ein wenig schrauberische begabung, das werkzeug zum entfernen der ventilfedersicherungen, einen kompressor mit nen luftschlauch, das sonderwerkzeug mittels dessen du druckluft in den zylinder reinbringst -> sprich eine abgeschnittene zündkerze mit nen angeschweissten luftanschluss, 8 neue schaftdichtungen und ungefähr 4 - 5 Kabelbinder.
    Materialkosten übertrieben hoch geschätzt grobe 15-25 euronen.
    Ne kurzanleitung damit du dir im klaren bist wie das abläuft:
    Also erstma muss der ventildeckel ab, dann siehste ja scho die nockenwelle da.
    Zunächst drehst du den motor so dass der erste zylinder auf verdichtung steht, dh beide ventile geschlossen. am besten so dass die OT markierung am kopf und an der welle miteinander fluchten.
    Dann bindest mit einen kabelbinder das nockenwellenrad mit der steuerkette zusammen (muss net sein, aber wenn du das zahnrad an die kette festbindest und net rausmachst sparst du dir die spätere einstellungsarbeit der steuerzeiten. Nockenwelle passt ans zahnrad eh nur in eine stellung.
    Dann muss der kettenspanner raus, Schlüsselweite wenns mich net täuscht 24 oder 27. Der spanner befindet sich glaube ich wenn du vorm motor stehst auf der linken seite unten am block vorne.
    Am spanner selber ist noch ne zweite schraube, hinter der sich eine feder befindet, die schraube machst du zuerst locker noch bevor du den spanner ausbaust, lässt sie aber noch drinne. Beim zusammenbau muss die schraube eh raus, so tust dich also einfacher.
    wen die kette entspannt ist baust du das kettenrad von der nockenwelle ab.
    Dann schraubst du die ganzen schrauben GLEICHMÄSSIG, so dass keine schiefe spannung an der nocke entstehen kann, locker.
    Die vier kipphebelelemente raus, nockenwelle raus.
    Dann die zündkerzen alle raus.
    jetzt kommt die "Speschl" bearbeitete druckluftanschlusskerze in einen zylinder.
    Druckluftschlauch vom kompressor anschliessen und am besten den kompressor vorher laufen lassen damit die ventile gut gehalten werden, druck ist drin, die ventile hauen schon mal net nach unten ab.
    Mit den spezialwerkzeug die ventilfedern runterdrücken, so dass du dann dessen sicherungskeile rausnehmen kannst.
    Und dann feder weg und die schaftabdichtung liegt schon vor dir :)
    Das ganze spiel 8 mal und du hast es hinter dir.
    Zusammenbau in umgekehrter reihenfolge, Kettenspanner vorm einbau zerlegen indem du den stift der rausschaust nach vorne rausziehst, den spanner selber einschraubst und festziehst und dann wieder von hinten einschiebst. feder rein, schraube druff - festzieh fertig.
    Das gilt natürlich nur wenn du diesen spanner drin hast der diesen zweiten sechskant integriert hat. Bei mir isses zumindest der fall.
    Es empfiehlt sich jeweils den motor beim wechseln so hin zu drehen dass der kolben in dem zylinder an dem du arbeitest auf OT steht. du musst lediglich einmal das kurbelwellen rad drehen nachdem du zylinder 1 und 4 bearbeitet hast dass du auch zylinder 2 und 3 machen kannst. mittels der weiteren kabelbinder das rad immer auf die kette binden so dass es gar net erst überspringen kann.
    Übrigens: die kettengleise verhindern das überspringen an der kurbelwelle also musst du dir da keine sorgen machen.
    Weil wenn es doch passiert und ein ventil runterfällt, bleibt er am kolben hängen wenn der auf OT ist und du kannst ihn wieder hoch ziehen.
    Wäre ein zylinder auf UT und das ventil fällt rein dann hast du es eventuell im zylinder drin liegen. Und dann kanns schon mal sein dass der kopf im schlimmsten falle runter muss.
    nachdem du dann die eine umdrehung an der kurbelwelle getätigt hast dreht sich deine nockenwelle ne halbe umdrehung (übersetzungsbedingt). Also keine panik wenn dann auf einmal an der nocke beim zusammenbau keine markierung dran ist. Somit stehen nach dem zusammenbau die ventile des 1ten zylinder beide offen.
    Zum schluss bevor du den ventildeckel draufmachst drehst du den motor sicherheitshalber nochmal 180 grad bis die markierungen an der kurbelwellenscheibe fluchten. dann Müssen auch die markierungen am kopf und nocke flüchten. weil runtermachen tust du ja das rad nicht.
    Ist nur zur sicherheit.
    Zeitaufwand ca 1-2 stunden
    Wenn du dich da reinwagst wünsche ich dier viel Spass und gutes Gelingen, berichte evtl von deinen Resultat.
    Ja und geb acht darauf dass es bei den schaftabdichtungen zwei grössen gibt, für einlass und auslassventile. Dass du auch die richtige dichtung am richtigen ventil ansetzt. Sonst zieht er wieder öl, und zwar in rauhen mengen.


    Wer rechtschreibfehler findet darf sie ruhig behalten.


    In diesem sinne
    Pfüat gott!!!


    Danno

    Es ist eine Sie und ich nenn's Leona

    Um halb Europa sind wir schon gefahren und bis ans Ende der Welt werden wir's auch noch schaffen.

  • Hallo,


    Wenn Öl im Lufi is würd ich eher auf den Ölabscheider im Ventildeckel oder auf zuviel Motoröl tippen. Wüsste nich wie das Öl vom Brennraum zu dem Lufi kommen soll [gruebel]


    Nodda!
    Thomas


    "...wir unterstellen hier, das man die einfachen Dinge,wie Sicherung kontrollieren, erledigt hat, bevor man fragt." [yo]

  • Vielen dank für die Antworten besonders an SportlineDanny! Hat mir echt weitergeholfen!


    Motorölstand is auf der Goldenen mitte. Nen KFZ Lehrer von meiner Berufsschule meinte wenn ich Kolben 1 und 4 auf OT stelle kann ich die Ventilfedern einfach rausmachen, da die Ventile dann nich runterfallen können. Ist das richtig? Dann spare ich mir die aktion mit dem Kompressor.


    Wie lange braucht ne Werkstatt für die Aktion? Will nämlich absolut nix verkehrt machen. Hab mich bisher weitestgehend nur mit 2-Takt technik beschäftigt [klatsch]


    MFG


    Ruff [Zuprosten]

    • Offizieller Beitrag

    Hallöchen,


    Sportline Danny:Schöner Vers,den du da geschrieben hast,leider total umständlich.Nicht grundsätzlich verkehrt,aber ich denke,wenn unnötige Arbeiten zu vermeiden sind,sollte man das auch machen.


    @Ruff_Raider: Wie steht es mit dem Sonderwerkzeug?Ventildrücker mit Lagerbock?Kommst du ran?Wenn nicht,vergiß die Aktion,wenn ja,melde dich noch mal!Dann
    verrate ich dir auch wie es einfacher geht!Ohne Druckluft und Demontage des Kettenrades...


    Gruß Brummi

  • Ich schließe mich der Meinung von Skyraider an.Ist in meinen Augen noch das Sinnigste.Zwar nicht,dass zuviel Öl drin ist,sondern dass der Ölabscheider defekt ist.

    Alle sagen: "Sterne gehören in den Himmel!" So ein quatsch,wie ich finde,denn mit Sternen kann man gut Reisen! ,-)

  • @Brummi: Weist ich kann natürlich die nocke in der mitte liegen lassen ohne die kette zu entspannen und das rad abzubauen, nur liegt sie mir beim schrauben mehr im weg als dass sie dort was sinnvoll gutes tut...
    Und zum thema druckluft in den zylinder - wenn das ventil von der luft oben gehalten wird muss ich die federn schon mal net so tief runter drücken, ist ja ohnehin schon n akt genug die keile in den federteller einzupfriemeln. Wenn da das ventil noch am kolben ansteht und ich dadurch die feder noch n zenti oder zwei tiefer drücken muss plag ich mich nur noch unnötig ab und hab viel weniger platz zum hantieren.
    Beim zusammenbau ist es einfach besser wenn das ventil ganz oben ist, aber das müsstest du selber wissen.
    Verstehst wie ich mein...?
    Grüsse
    Dano

    Es ist eine Sie und ich nenn's Leona

    Um halb Europa sind wir schon gefahren und bis ans Ende der Welt werden wir's auch noch schaffen.

  • Hallo,


    Wenn Du den Ventildeckel abschraubst, is in dem Deckel ein kleines Blech mit drei Schrauben angeschraubt. Is genau unter der Entlüftungsbohrung, von der der Schlauch an den Kasten geht. Wenn irgendein Vorbesitzer dieses Blech abmontiert hat oder weiß der Geier was damit passiert sein könnte, kann der Ölnebel aus dem Kurbelgehäuse in den LuFi-Kasten kommen.
    Du hast in deinem Ersten Beitrag geschrieben: "Alles voller Öl". Da von den Ventilen unter keinen Umständen Öl in den LuFi-Kasten kommen kann und der Kasten nach meinem Wissen keinen anderen Anschluss zum Kurbelgehäuse hat, bleibt nurnoch dieser Abscheider.
    Allerdings sollte man auch bedenken, dass trotz des Abscheiders noch etwas Öl in den LuFi kommen kann, also ein leichter Film in der Innenseite is normal. Wenn also nicht zuviel Öl im Kasten is, kannste wieder mit Ventilschaftabstreifern und Kolbenringen/Ölabstreifringen rechnen..
    Immer blöd ne Ferndiagnose zu machen, wenn man sich die Sache selber angucken kann is sowas viel leichter...


    Nodda!
    Thomas


    "...wir unterstellen hier, das man die einfachen Dinge,wie Sicherung kontrollieren, erledigt hat, bevor man fragt." [yo]

  • ja also viel is das nich. Man merkt das nur wenn man mitm Finger durch den kasten fährt. Der Luffieinsatz an sich ist auch trocken. Nur am Luffideckel, gegenüber der Drosselklappe hängt halt ziemlich viel dran.


    MFG

  • Zitat von "Ruff_Ryder"

    ja also viel is das nich. Man merkt das nur wenn man mitm Finger durch den kasten fährt. Der Luffieinsatz an sich ist auch trocken. Nur am Luffideckel, gegenüber der Drosselklappe hängt halt ziemlich viel dran.


    MFG


    Hab das gleiche - immer son leichten Ölfilm im Luftfilterkasten - denke das ist normal so.. am Abscheider kann ja normal nix kaputt gehn..
    PS: ist nicht die Drosselklappe sondern die Stauscheibe für das LMM-Poti ;)


    Grüße