Wie bereits erwähnt habe ich meine Vorderachse überholt. Zum einen der Neuteile und des daraus entstehenden besseren Fahrkomforts wegen, zum anderen aber auch um ein Sportline Fahrwerk nachzurüsten.
Los ging es erstmal mit der Bestandsaufnahme. Wie hoch ist das Fahrzeug vor der Überholung und wie sieht das ganze nach 30 Jahren und fast 180.000Km aus?
Man muss sagen das in den letzten Jahren schon ein wenig neu gekommen ist wie zum Beispiel die Traggelenke oder auch die Stoßdämpfer.
Von der Radmitte bis zur Kotflügelunterkante waren es vor der "OP" 36,5cm links und 37 cm rechts. Also Serien Standard wenn ich richtig informiert bin.
Hier im Bild sieht man das alte Fahrwerk. der Stoßdämpfer ist hier zwar neu aber eben der Standard Dämpfer. Man sieht das die Achsteile alle recht angegammelt sind aber keinerlei Durchrostungen haben. Mit etwas Schleifpapier und etwas Farbe würden die Querlenker wieder aussehen wie neu denke ich.
Die Federn hier sind schon demontiert, bei der Demontage fiel auf das links eine originale Feder und rechts eine aus dem Zubehör verbaut war.
Ich möchte hier nochmals einen Apell starten das Achsteile, egal wie klamm das Portemonnaie auch ist, immer Achsweise zu tauschen sind!
Nach der Demontage aller Fahrwerksteile an der Vorderachse fiel mir etwas oberflächlicher Rost an den Querlenkerkonsolen auf.
So lange es nur oberflächlich ist, ist das sehr gut und kann gut behandelt werden. Sollten Durchrostungen vorgefunden werden dürfte das allerdings ein Wirtschaftlicher Totalschaden sein.
Bei mir war dies nicht der Fall also habe ich die Bereiche mechanisch vom Rost entfernt, danach grundiert und zum Schluss Steinschlagschutz aufgebracht.
Normalerweise sind diese Bereiche nur grundiert, ich hätte die Bereiche jetzt natürlich auch wieder in dem selben Farbton lackieren können. Aber das hatte ich nicht da und man sieht schlussendlich so oder so nichts mehr davon.
Der Vergleich von alt zu neu. Alle neuen Teile stammen aus der ZF Gruppe. Die Schrauben sind ebenfalls neu allerdings nachträglich noch gelb verzinkt. Nicht nur weil es mir persönlich sehr gut gefällt sondern auch weil es eine sehr gute Schutzwirkung vor Korrosion bietet.
Ein Großes Problem ist das die Feder auf dem Querlenker arbeiten kann. Man hat im zweiten Bild gesehen das, dass nach 30 Jahren und 180.000Km kein wirklicher Nachteil ist aber es sorgt halt dennoch für unschönen Rost.
Bei Mercedes gibt es Opferanoden aus Zink welche man zwischen die Feder und den Querlenker legt um eine Kontaktkorrosion zu verhindern. Die Lösung empfand ich aber nicht so schön und so besorgte ich mir Dämmschlauch für die Federn in passender Größe. Diese sind aus PVC und wirken sehr widerstandsfähig.
Festgezogen wurde natürlich alles im fahrbereiten Zustand. dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.
Möglichkeit 1: Man baut alles zusammen und lässt das Fahrzeug zu Boden und zieht alles Schrauben fest, dazu Benötigt man aber eine entsprechende Bühne oder Grube.
Möglichkeit 2: Man lässt das Fahrzeug mit den Rädern auf speziellen Unterstellböcken ab um ausreichend Platz unter dem Fahrzeug zu haben.
Möglichkeit 3: Und diese habe ich gewählt, mit dem Getriebeheber den Querlenker so weit hochpumpen bis dieser nahezu Waagerecht steht. Das geht natürlich am besten wenn die doch recht starke Feder noch nicht montiert ist.
Hier war ich gerade dabei die neue Feder einzusetzen, man sieht an den letzten Federwindungen den Dämmschlauch wie er den Querlenker schützt.
Ich habe nur einen 50€ Ebay Federspanner und ich muss sagen das der wirklich Misst ist. Es funktioniert zwar aber ich habe ihn jetzt vielleicht 10 Mal verwendet und es ist jedes Mal eine Quälerei. Ich habe keine Ahnung ob das mit einem Federspanner von einer bekannten Marke besser funktioniert aber wenn ich den nochmal benutzen muss krieg ich irgendwann noch graue Haare.
Und hier seht ihr nun das Gesamtergebnis.
Anschließend habe ich bei mir in der Firma noch eine Achsvermessung durchgeführt. erstmal nur grob damit sich die Reifen nicht schief abfahren und das Auto geradeaus fährt. Nach 500km Fahrt kommt dann die abschließende Achsvermessung. Das mache ich so da sich vielleicht das Fahrwerk noch etwas setzen kann und damit die Achsgeometrie sich verändern könnte.
VG Tobi