W124 gerettet

  • Ein etwas entfernter "Bekannter" hatte einen Unfall mit seinem 230E W124.


    Etwas zu schnell gewesen, auf einen anderen hinten drauf, als ob das nicht genug wäre dann auf die Straßenlaterne.


    Der "Jungspund", verkaufte das Auto an den Meister von seiner freien Werkstatt.
    Die Spaltmaße werden bei so einem Unfall nicht mehr so genau genommen, ein 86er Baujahr, Schaltgetriebe, die Werkstatt hatte so einen als Spender vorhanden.


    seht selbst,


    230e 1.jpg treffer


    230e 2.jpg volltreffer


    230fertig1.jpg er lebt


    230fertig2.jpg nicht alle Teile sind neu, viel Gebrauchtes dabei, egal, er Lebt


    Übrigens, der "Jungspund" mußte danach zum Militär seinen Wehrdienst beenden, es fehlen ihm volle 3 Monate. ;( Die werden jetzt nachgeholt.
    Er hat mich angeschrieben und wolllte einen rat, was tun? Ich meinte das wäre nie passiert, wenn der Motor genügend Leistung hätte.
    Jetzt ist er stolzer Besitzer von einem 320 CE 24V. ?(
    Den hat er seinem Spiess/Vorgesetzten abgekauft.
    Wie lange wohl das gutgeht....?

  • Sehr gut.


    Unser Maschinenelemente-Prof hat mal gesagt, dass es mit der Welt zwangläufig zuende gehen muss, wenn wir am einzigen Gut sparen, dass wir unendlich zur Verfügung haben und ständig vorhanden ist: Die menschliche Arbeitskraft.
    Ein weiser Mann, wie ich finde.


    In D wäre das Auto 100pro auf den Schrott gegangen, wenn nur die Motorhaube verbeutl gewesen wäre. Und außerdem darf man an den Längsträgern ja gar nicht....was da alles passieren kann....und so weiter und so fort. :rolleyes:


    Daumen hoch dafür, dass nicht alle so bekloppt sind, wie die (99%)Mehrheit der Deutschen. Gute Arbeit. Muss man erstmal machen, sowas. :thumbup:



    ..und was die Sache mit dem Unfallverursacher angeht...NORMALERWEISE sollte man aus sowas lernen. Mir passieren ofters mal Situationen, die mir - ohne dass was passiert wäre - im Nachhinein unnütz gefährlich vorkommen.
    Ich bin stets bemüht, sowas dann auch das nächste mal zu unterlassen bzw. besser abzusichern/einzuschätzen. Bis her habe ich auf die Art keinen Unfall verursacht, in den fast sechs Jahren, die ich nun am motorisierten Verkehr teilnehmen darf.


    Ich bin nicht der Meinung, dass die Motorleistung eine große Rolle spielt. Mit Autos mit wenig Leistung riskiert man grade außerorts mal was mehr, um möglichst nicht vom Gas zu gehen (grade berghoch), mit Autos mit viel Leistung ist man schnell mal zu schnell.
    Letztendlich kann man aber auch mit 18PS im Trabant 500 echt böse Unfälle bauen, wenn das Gespür für Gefahren fehlt.

  • Ist schön das der gerettet wurde :thumbup:


    Man muss aber mal realistisch sein und bleiben. Wäre das in Deutschland passiert und der Besitzer ist nicht in der Lage den wieder selbst gerade zu biegen (inkl. Quelle für günstige Ersatzteile) ist es einfach unwirtschaftlich so ein Ding zu reparieren. Ich sehe beinahe täglich kleine Autotransporter (immer so 2-3 Autos huckepack) mit viel weniger Deformationen die Richtung Osten (Meist Rumänien, Litauen) gekarrt werden wo man sie zu einem Bruchteil der Lohnkosten wieder zusammennagelt und das wahrscheinlich nicht schlecht.
    Bei uns ist es aber (noch) kein Problem einen einigermaßen akkuraten W124 für nen kleinen bis mittelgroßen Taler zu finden, zumindest ne Limo. Natürlich liegen uns die W201er und Verwandte am Herzen, sind aber noch nicht wirklich was besonderes (jedem einzelnen schon, aber nicht die Masse). Bei mobile stehen über 1000 190er drin, als Beispiel.
    Ein Vollklatscher wie in den Bildern zu sehen würde bestimmt 10K€ oder mehr (professionell gemacht) kosten. Dafür bekommt man einen W124er im Top-Zustand (oder einen ganz OKen für weniger als die Hälfte in den man noch ein paar € investiert).
    Ob so eine Kiste bei einem 2. Treffer seinen Fahrer noch so schützen kann wie beim 1. Mal ist auch fraglich. Kommt auf das Geschick des Mechs an.


    Und den Status wie ein Flügeltürer den man restauriert und im Grunde nur noch das Typenschild original ist nachher, werden weder der 124er noch der 201er jemals bekommen. Der 2,516V Evo II vielleicht irgendwann, aber noch gaaaaaanz lange hin :D


    Lange Rede kurzer Sinn: Man kann tote Pferde reiten, aber lebendige sind schneller 8o

  • Aber genau das ist ja das Problem: Die Leute verdienen zu viel Geld, Autos und alle anderen Güter sind viel zu billig.


    Ein Auto sollte ein Gegenstand sein, auf dass man mindestens 5 bis 10 Jahre spart, um sich eins kaufen zu können. Dann steigt auch die Wertschätzung für ein 10 oder 15 Jahre altes Auto wieder, und mit Recourcen wird schonender umgegangen.


    Ein Blick z.B. nach Kuba oder fünfundzwanzig Jahre zurück auf die dunkle Seite des Zauns, zeigt, wie das geht.


    Problem an der Sache: Der Markt ist weltweit übervoll, sowas funktioniert nur mit Abschottung und eisernen Vorhängen - und damit eben wieder überhaupt nicht - denn die Leute einzusperren geht nunmal gar nicht.

  • Aber genau das ist ja das Problem: Die Leute verdienen zu viel Geld, Autos und alle anderen Güter sind viel zu billig.


    Hast Du dir mal die Preise für Neuwagen angesehen? Ich finde mitnichten das die "zu billig" sind. Ich empfinde mein (sich genau im Durschnitt befindliches) Gehalt nicht als "zu viel". Ich klage auch nicht, es ist angemessen. Um den Listenpreis einer C-Klasse Limo "nackt" ohne Finanzierung, Leasing etc. zu stemmen müsste ich sehr lange sparen! Davon mal ab das mir die neuen Autos einfach nicht zusagen. Wenn wir alle zuviel verdienen, warum werden dann mittlerweile 2/3 bis 3/4 (je nach Quelle) aller Neugwagen nicht mehr gekauft sondern finanziert oder geleast (und zwar auch von Privat)?


    Lebensmittel, da gebe ich dir Recht: Viel zu billig in D, auch wenn es viele nicht hören wollen. Geht mal in NL in den Supermarkt oder ins Restaurant, da sieht man erst mal wie "gut" wir es haben.


    Dazu kommt noch das Autos ja gar nicht mehr dazu gebaut werden, länger als die Leasingdauer zu überleben. Ich bin sehr gespannt wie viele der akutell im Verkauf befindlichen Großrechner mit 4 Rädern und optionaler Passagierbeförderungsmöglichkeit in einem Alter wie unsere Autos jetzt noch "da" sein werden bzw. sich überhaupt technisch noch erhalten lassen. Wahrscheinlich läuft nach spätestens 10 Jahren das im Steugergerät hinterlegte "best before..." Datum ab und die Kisten fahren sich selbst zum Verwerter.

  • Ich finde es auch gut, das sowas wieder gemacht wird.
    In der Türkei mag des auch noch Sinn machen, weil das Angebot an 124 dünner ist.
    Aber wenn ich mit viel Eigenleistung, gebrauchten Teilen und nem Hinterhoflackierer des überschlage, komme ich hier in D in einen Bereich, wo sich des selbst für mich nicht mehr rechnet.
    230E Nuller VorMopf, gibt es hier noch, in bezahl- und brauchbar, wie Sand am Meer.
    Da rechnet sich das selbst für nen Wenigverdiener auch mit viel Eigenleistung nicht mehr.

  • genau dieses Thema - Lebenserwartung der heutigen Autos
    hatte ich heute mit dem Ersatzteilmenschen bei MB.
    der junge sagt er fürchtet heute schon die Zeit in 15 - 20 Jahren.
    da werden Steuergeräte nicht mehr lieferbar sein,
    ganze Baugruppen wird man kaufen müssen
    weil ein kleiner Einzelteil als nml gelistet ist.
    und letztenendes: erklär mal einem Kunden der einen Teil um 20,- braucht das er eine Baugruppe um 250,- kaufen soll,
    der wird dich ins Abendgebet einschiessen......


    aber mit einem bissl Pech fahren wir dann ohnehin alle elektrisch,
    die grünen Volde... arbeiten ja schon drauf hin.
    klar, der Strom kommt ja aus der Steckdose :-/


    Gruß