190 D startet schlecht (aber nicht immer)

  • Guten Abend,


    ein Problem, das mich begleitet, seit ich meinen 190er habe, ist, dass er öfter mal schlecht anspringt. Ich habe das Ganze mal audiovisuell festgehalten.


    Gefühlt startet er an einer Steigung schlechter als wenn er leicht bergab steht (also läuft wahrscheinlich Kraftstoff zurück in den Tank). Ich bilde mir aber auch ein, dass er, wenn's draußen warm ist, tendenziell besser anspringt als bei kühleren Temperaturen.


    Gemacht wurde bisher Folgendes:

    • Zylinderkopfdichtung getauscht,
    • Glühkerzen erneuert,
    • Kabelbaum der Vorglühanlage instand gesetzt (wobei ich nicht genau weiß, was damit war),
    • Kraftstofffilter vor der Einspritzpumpe (der in der Leitung) getauscht.

    So schlecht wie in dem Video startet er derzeit nicht, aber eben auch nicht so, wie man das erwarten würde. Der Wagen hat auch gerade ein Problem mit dem Unterdrucksystem. Eines der Heizungsventile ist undicht, weswegen die entsprechende Leitung derzeit tot gelegt ist. Davor ließ sich logischerweise der Motor nicht abstellen. Weiß nicht, ob ein Fehler dort auch ein Problem mit dem Start verursachen kann (hängender Stopphebel, o.Ä.).


    Ansonsten fährt das Auto komplett unauffällig, geht nicht aus und hat seiner Leistung entsprechende Fahrleistungen. Verbrauch 6,4 l/100 km bei zügiger Autobahnfahrt mit bergigen Zwischenetappen. Laufleistung derzeit etwas über 146.000 km.


    Irgendjemand einen Tipp? Hab auch gelesen, dass das Vorglühzeitrelais manchmal einen weg haben kann, obwohl die Kontrollleuchte unauffällig ist.


    Danke schon mal!


    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich fahre ja auch einen 190D und kann mir folgende Probleme vorstellen, welche du mal prüfen solltest:

    -Ist der Kraftstofffilter im Tank voll, dort setzt sich über die Jahre der Schmodder an und dann wird das nichts mit einer stabilen Kraftstoffversorgung

    -Es kann Sporadisch vorkommen, dass bei falscher Lage des Stopphebels dieser in der Aus-Lage verbleibt/verklemmt. Bei dir eher unwahrscheinlich, trotzdem könntest du von Hand etwas dran wackeln. Man weiß ja nie und ist ja schnell gemacht. Ich hatte da auch schon meine Späße damit :pinch:

    -Einspritzdüsen prüfen, wie alt sind die bzw. wie viele km haben die drauf? Eventuell für kleines Geld in der Kaffeekasse beim örtl. Bosch-Dienst auf Sprühbild und Öffnungsdruck prüfen lassen

    -An den durchsichtigen Leitung an der Einspritzpumpe mal schauen, ob keine Luftblasen durch Undichtigkeiten im Kraftstoffsystem sind.

    -Förderpumpe mal unter die Lupe nehmen. Da können Dichtungen undicht sein und du hast geringeren Kraftstoffdruck und im schlimmsten Fall Diesel im Motoröl. Aber eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, weshalb auch der Hinweis.

    -Wenn dann noch nichts hilft, dann die Einspritzpumpe auf richtige Verteilung der Spritmenge prüfen, nicht dass diese einen Weg hat und unterschiedliche Spritmengen in die Zylinder befördert.


    Auf jeden Fall hört sich dein Problem sehr nach einem Kraftstoffproblem an und eher weniger nach einem Kompressionsproblem an.

    Und da die Glühkontrollleuchte das macht, was Sie soll, ist dahingehend kein Problem zu vermuten.

    So wie deiner startet meiner bei -20°C, wenn die Förderpumpe sehr dickflüssigen Kraftstoff ziehen muss. Deswegen tendiere ich da gerade eher in Richtung Förderpumpe oder eben verstopfter Kraftstofffilter im Tank, weil die Pumpe entweder selbst oder eben durch den Widerstand im Sieb sich schwer tut einen ordentlichen Kraftstoffdruck aufzubauen.

    Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Fehlersuche.


    Grüße,

    Marc

  • Er startet schnell, läuft aber rumpelnd und nagelt. Das deutet nicht (nur) auf Luft im Kraftstoffsystem hin. Für mich sind das eher die Glühkerzen, da wird wohl eine oder 2 kaputt sein.

    Natürlich kommen bei den alten Dieseln meist mehrere Faktoren zusammen aber das Genagel lässt mich auf Glühkerzen schließen.


    Man kann die Glühkerzen bequem prüfen, indem man den 4-fach Stecker vom Vorglührelais abzieht und die einzelnen Kerzen durchmisst, da gibt es 3 Möglichkeiten: Durchgang, Widerstand, Stromaufnahme.

    Manchmal findet man eine defekte Kerze schon mit dem Durchgangsprüfer, wenn nämlich kein Durchgang da ist. Manche findet man erst über den Widerstand. Wenn da eine Kerze abweicht und erhöhten Widerstand hat, ist das verdächtig.

    Die etwas gemeineren Kerzen sind die, welche noch Durchgang haben und bei denen der Widerstand auch nix aussagt. Da muss man dann die Stromaufnahme messen, die sollte nach einigen Sekunden auf 10-12A runter gehen. Ich hatte schon mehrmals welchem die zwar glühten aber eben nicht so wie sie sollten. Derart defekte Kerzen ziehen meist mehr Strom, da glüht dann der Schaft aber die Spitze nicht mehr.


    Ich wollte schon länger mal einen längeren Beitrag zum Diesel verfassen, um auf die üblichen Alterserscheinungen und Probleme einzugehen und wie man diese behebt... Kraftstoffsystem + Schläuche, Kraftstoffthermostat und Wärmetauscher, Dichtungen der Druckhalteventile, Überholen der Vorförderpumpe, Filter- und Tanksiebprobleme, Glühanlage, Förderbeginn, Steuerkette, Einspritzdüsen. Wenn da alles OK ist, mach der Diesel Freude!


    Grüßle Jo

    • Offizieller Beitrag

    er schrieb aber doch, dass die Glühkerzen schon erneuert wurden.

    Moin,


    das heißt aber nicht, daß es nicht wieder der Fall sein könnte. Allerdings gilt es zu bedenken, daß das Video wohl schon älter ist...

    So schlecht wie in dem Video startet er derzeit nicht,

    wurde das vor dem Tausch der Glühkerzen aufgenommen?


    LG Bianca

  • Hallo,


    erst mal vielen Dank für eure Antworten, hilft mir schon mal sehr weiter! Ich versuche mal, auf alles einzugehen.


    -Ist der Kraftstofffilter im Tank voll, dort setzt sich über die Jahre der Schmodder an und dann wird das nichts mit einer stabilen Kraftstoffversorgung.

    Davon hab ich auch schon mehrfach gelesen, der Werkstattmeister, zu dem ich gehe, meinte aber, dass bei einem zugesetzten Filter im Tank der Motor normalerweise während der Fahrt stottert oder ausgeht. Der Wagen stand jetzt zwar nicht mehrere Jahre am Stück, aber durchaus schon länger und wurde zwischenzeitlich glaub 2.000 km in zwei Jahren gefahren. Hab auch schon echt fiese Bilder gesehen. Werd das mal mit dem Kollegen besprechen.


    -Es kann Sporadisch vorkommen, dass bei falscher Lage des Stopphebels dieser in der Aus-Lage verbleibt/verklemmt. Bei dir eher unwahrscheinlich, trotzdem könntest du von Hand etwas dran wackeln.

    Ich werd mir den Stopphebel noch mal ansehen.


    -Einspritzdüsen prüfen, wie alt sind die bzw. wie viele km haben die drauf? Eventuell für kleines Geld in der Kaffeekasse beim örtl. Bosch-Dienst auf Sprühbild und Öffnungsdruck prüfen lassen.

    Einspritzdüsen sind mit ziemlicher Sicherheit noch die ersten (also 36 Jahre alt) und haben 146.000 km runter. Hatte eh mal überlegt, die Düsen prüfen zu lassen, hab hier auch einen Bosch-Dienst, der explizit auch Oldtimer-Service macht.


    -An den durchsichtigen Leitung an der Einspritzpumpe mal schauen, ob keine Luftblasen durch Undichtigkeiten im Kraftstoffsystem sind.

    -Förderpumpe mal unter die Lupe nehmen. Da können Dichtungen undicht sein und du hast geringeren Kraftstoffdruck und im schlimmsten Fall Diesel im Motoröl.

    Schaue ich mir mal an, Diesel im Öl würde ich wahrscheinlich an einem erhöhten Ölstand feststellen, oder ist da die Menge zu klein für?


    -Wenn dann noch nichts hilft, dann die Einspritzpumpe auf richtige Verteilung der Spritmenge prüfen, nicht dass diese einen Weg hat und unterschiedliche Spritmengen in die Zylinder befördert.

    Das müsste der Bosch-Dienst ja auch können, wobei das dann wohl eine größere Baustelle wird.


    Er startet schnell, läuft aber rumpelnd und nagelt. Das deutet nicht (nur) auf Luft im Kraftstoffsystem hin. Für mich sind das eher die Glühkerzen, da wird wohl eine oder 2 kaputt sein.

    Das laute Nageln kenne ich auch eigentlich eher von einer zu niedrigen Brennraumtemperatur. Siehe weiter unten noch was dazu.


    Ich wollte schon länger mal einen längeren Beitrag zum Diesel verfassen, um auf die üblichen Alterserscheinungen und Probleme einzugehen und wie man diese behebt... Kraftstoffsystem + Schläuche, Kraftstoffthermostat und Wärmetauscher, Dichtungen der Druckhalteventile, Überholen der Vorförderpumpe, Filter- und Tanksiebprobleme, Glühanlage, Förderbeginn, Steuerkette, Einspritzdüsen.

    Da hätte ich (und wahrscheinlich auch andere) großes Interesse dran! :)


    wurde das vor dem Tausch der Glühkerzen aufgenommen?

    Richtig, das Video wurde vor dem Tausch der Glühkerzen und der Instandsetzung des Kabelbaums aufgenommen. Allerdings finde ich, dass er trotz der relativ hohen Außentemperaturen (~ 25 °C), die wir zuletzt hatten, immer noch ziemlich beim Kaltstart nagelt. Die Vorglühkontrollleuchte hat auch vor der Reparatur kein Problem angezeigt (Schlüssel gedreht, sechs bis acht Sekunden an, danach die Fahrt über aus).


    Warmstart ist im Übrigen absolut kein Problem, eine Umdrehung und er läuft direkt sauber.


    Falls sich jemand noch das Innenleben anschauen möchte, der Kollege hat ein Video gedreht. Sieht für mich aber soweit alles unauffällig aus.


    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo,


    naja es kann ja eine Kombination aus den verschiedenen möglichen Ursachen sein, was ja bei dem Alter des Fahrzeugs durchaus üblich ist.

    Der Diesel lebt ja so gesehen vom Kraftstoff, einer ordentlichen Schmierung, Kompression und für den Start auch von der Vorglühanlage.

    Ich hätte da jetzt wie gesagt das Kraftstoffsystem in Verdacht gehabt, aber natürlich kann ich meinen Beirednern auch zustimmen.


    Da ich meinen Fokus wie gesagt erstmal auf das Kraftstoffsystem setze, verliere ich dahingehend noch ein paar Worte.

    Eine Einspritzdüse mit schlechtem Einspritzbild hat sehr große Auswirkungen im Kaltstart und sorgt auch für ein sehr kerniges Nageln beim Diesel. Es muss da nicht unbedingt eine kalte Brennraumtemperatur sein, aber wird natürlich davon noch weiter begünstigt.


    Bezüglich des Filters im Tank kann es sein, dass es während der Fahrt zum Stottern kommen kann oder der Motor gar ausgeht. Aber wenn es noch nicht so fortgeschritten ist, dann muss dies nicht unbedingt der Fall sein. Und ob der Wagen jetzt lange Stand oder nicht tut nicht zur Sache. 36 Jahre ist der Filter von Diesel umgeben und mit jedem Mal setzt sich etwas im Filter ab. Und auch wenn es bezüglich deines Problems nicht weiterhelfen sollte, dann kann ich die Reinigung einfach nur empfehlen, um in Zukunft böse Überraschungen zu vermeiden ;) EDIT: Achja der Kraftstoffstand macht da (manchmal) auch etwas aus. Eventuell könnte dies deine besseren Starts erklären, sobald der Wagen etwas bergab geparkt steht.


    Bezüglich der Förderpumpe: Ja es kann theoretisch sein, dass Diesel ins MÖL kommt, wenn der entsprechende O-Ring defekt ist. Aber mir ist dieser Fall noch nicht zu Ohren gekommen. Nichtsdestotrotz kann man beim Defekt des O-Rings dies nie ausschließen. Die Mengen sind dann vermutlich nicht allzu groß, aber auch von der Fahrweise und dem Grad der Undichtigkeit abhängig. Bei mir war es zum Beispiel umgekehrt. Er hat an dem O-Ring, der Kraftstoff von MÖl trennt, MÖL angesaugt und in den Verbrennungsraum geschickt.


    Ich hatte die Förderpumpe und die Einspritzpumpe auch deswegen als die letzten zwei Punkte aufgelistet, da der Defekt dieser eben sehr selten und auch sehr unwahrscheinlich ist. Da hat Mercedes bzw. Bosch gute Arbeit geleistet in der Entwicklung und Montage. Aber natürlich können wie immer altersbedingt Schwächen auftreten und das Gummi ist eben nach dieser Zeitspanne meist ausgehärtet.


    Mich hat Gullideggl noch an die Kraftstoffvorwärmung erinnert, die ich komplett außen vor gelassen habe bei der Auflistung, was alles mit dem Kraftstoffsystem sein könnte. Auch diese kann natürlich undicht sein und eventuell gar Luft ziehen. Andernfalls ist diese aber eigentlich bei den jetzigen Außentemperaturen als mögliche Fehlerquelle außen vor.

    Er startet schnell, läuft aber rumpelnd und nagelt. Das deutet nicht (nur) auf Luft im Kraftstoffsystem hin. Für mich sind das eher die Glühkerzen, da wird wohl eine oder 2 kaputt sein.

    Ich hatte dies der Vollständigkeit halber geschrieben. Ich denke eher weniger, dass es Luft ist, sondern viel mehr ein sich langsam aufbauender Kraftstoffdruck, der anfangs für eine Mangelversorgung am Sprit sorgt. Gepaart mit alten Einspritzdüsen und einem zu niedrigem Öffnungsdruck kommt es dann zum stottern und nageln. Wenn dann aber die Glühkerzen, auch wenn diese neu sind, dann auch noch Probleme bereiten, ja dann Prost Mahlzeit ;)


    Und ich hatte die Anekdote mit den -20°C nicht von ungefähr hinzugefügt. Ich fahre meist Diesel im Winter, aber auch manchmal Diesel/Rapsöl (ja ich habe alle Dichtungen auf Pflanzenölfeste getauscht). Besonders beim Letzten Fall ist der Kraftstoffdruck aufgrund der Dickflüssigkeit zu Anfang etwas schwach. Wie sich dies diesen Winter mit überholter Förderpumpe verhält muss ich noch austesten. Es steht auch in der Anleitung, dass man den Motor im Winter mit Vollgas starten soll bis der Motor gleichmäßige Zündungen erreicht hat. Warum? Der Motor zieht einfach gesagt mehr Sprit und kann schneller einen stabilen Kraftstofffluss herstellen. Und mein Motor hört sich im Winter gelegentlich 1:1 an, wie im Video vom Thread-Ersteller. Und auch ich habe neue Glühkerzen, die in ihrer Funktion im nichts nachstehen. Das nun zu der Abschweifung zu meinem Auto und warum ich den Fehler im Kraftstoffsystem vermute.


    Aber natürlich möchte ich damit keineswegs eure Vermutung abstreiten, denn wie zu Anfang gesagt, meist ist es mittlerweile eine Kombination aus verschiedenen Ursachen, die sich zu einem Problem überlagern.

    Und Ferndiagnosen sind so oder so im Grunde genommen immer sehr schwer zu treffen, weil man eben das Auto nicht vor sich stehen hat und so eventuelle Feinheiten, die die Fehlerfindung erleichtern nicht mitbekommt. Und so kann dann mit einer Anfangs breit gefächerte Fehlersuche den/die Fehler immer weiter eingrenzen und dann hoffentlich ausfindig machen.


    Grüße,
    Marc

    • Offizieller Beitrag

    Es steht auch in der Anleitung, dass man den Motor im Winter mit Vollgas starten soll bis der Motor gleichmäßige Zündungen erreicht hat. Warum?

    Moin,


    ja, WARUM?? Damit der Motor möglichst schnell das Zeitliche segnet? Mehr Schaden kann man einem Motor doch nicht zufügen, als kalt mit zähem Öl und mangelhafter Schmierung hohe Drehzahlen zu produzieren. Keine gute Anleitung!


    LG Bianca

  • Mehr Schaden kann man einem Motor doch nicht zufügen, als kalt mit zähem Öl und mangelhafter Schmierung hohe Drehzahlen zu produzieren.


    Nein Bianca du hast mich da falsch verstanden. Es geht ja nicht darum 5500 U/min zu produzieren mit kaltem Motor. Aber solange der Kraftstoffdruck noch seeehr gering ist kommt man trotz Vollgas lange nicht über 750 U/min. Tendenz steigend und natürlich nimmt man da das Gas dauerhaft schrittweise weg, um immer im Bereich der Leerlaufdrehzahlen zu bleiben :saint:Es geht nur darum, dass man dem Motor genügend Sprit gibt, damit er nicht abstirbt. Ich hoffe es ist verständlich.

    War vielleicht nicht so gut formuliert :/


    Grüße,

    Marc

  • Ich kenne das auch beim Diesel "mit Vollgas" starten, was ich aber selbst bei meinem Strich 8 nicht mache(n muss).
    Der Hintergedanke ist wohl eher der, dass man dadurch eine Startanreicherung generiert, um ein besseres Startverhalten zu erzielen.
    Sobald der Motor anspringt nimmt man sofort den Fuß vom Gas. So vermeidet man eine höhere Drehzahl als Leerlauf.

    Gruß
    Björn


    Erst denken, dann schrauben ;)8o

    Wenn der Benz bremst, brennt das Benzbremslicht und wenn der Benz nicht bremst, brennt das Benzbremslicht nicht. :D

  • So, der Wagen stand jetzt genau 15 Tage lang, Straße hat ganz leichtes Gefälle, 20 °C Außentemperatur. Hab nur die Haube aufgemacht (für den Fall, dass ich gucken muss), ansonsten ganz normal gestartet und was soll ich sagen - viel besser hätte er nicht anspringen können.


    Zwei Wochen zuvor stand er bei meinen Eltern unter dem Carport mit leichter Steigung, da sprang er nach nur einem Tag erst beim zweiten Mal an. Müsste jetzt für einen Gegencheck eigentlich mal an einer Steigung parken, den Wagen länger stehen lassen und mir dann mal die Kraftstoffzuleitung vorne ansehen.


    Hab auch schon gelesen, dass das Problem manchmal von den Druckventilhaltern kommt. Werd aber erst mal den von euch angesprochenen Punkten nachgehen.


    Mich hat Gullideggl noch an die Kraftstoffvorwärmung erinnert, die ich komplett außen vor gelassen habe bei der Auflistung, was alles mit dem Kraftstoffsystem sein könnte.

    Die wurde übrigens auch schon hier thematisiert. ;)


    Ist es eigentlich normal, dass man nur zu Vorglühbeginn ein Klacken hört aber nicht, wenn die Kontrollleuchte wieder ausgeht? Nachglühfähig dürfte mein Vorglühzeitrelais ja eigentlich noch nicht sein. Oder ist das Relais einfach so leise, wenn es wieder öffnet?


    Viele Grüße

    Thomas

  • Ist es eigentlich normal, dass man nur zu Vorglühbeginn ein Klacken hört aber nicht, wenn die Kontrollleuchte wieder ausgeht? Nachglühfähig dürfte mein Vorglühzeitrelais ja eigentlich noch nicht sein. Oder ist das Relais einfach so leise, wenn es wieder öffnet?

    Ja das ist normal. Sobald die Lampe ausgeht glüht er noch eine Zeit lang vor. Beendet wird dies meines Wissens entweder mit Drehen des Anlassers oder eben nach einer gewissen Zeit. Wenn du noch eine Zeit lang nach dem Ausgehen der Lampe in Zündstellung 2 wartest, dann hörst du wie das Relais wieder abfällt. Habe nie mitgezählt, aber dürften so um die 20 Sekunden sein.


    Grüße,

    Marc

  • Tach auch....,


    für hört das an als ob zwei Zylindern am Anfang nicht recht motiviert sind die Arbeit aufzunehmen. Meine Vorrednern haben sich schon zu der Spritversorgung geäußert und auch zum Thema Vorglühen.


    Wenn die Spritvorwärmung eine Undichtigkeit aufweist dann für dies nicht sofort zu der von Dir geschilderte Probleme. In der Einspritzpumpe und Leitung danach ist Sprit und Druck vorhanden, es springt dann sehr wohl noch gut an.


    Wenn das Spritzbild der Einspritzdüsen schlecht ist kann es vorkommen das eine Glühkerze sich dabei schneller verabschiedet als ein lieb ist. Das ein Diesel etwas Nagelt wenn es kalt ist, ist ok aber das sollte idealerweise nicht lange anhalten.

    Und das Spritzbild der Einspritzdüsen ist maßgebend für den Motor erstens wie gut er die zugeführte Energie in Leistung umsetzt und zweites wie gesund bzw wie lange der Motor ist bleibt. Ich habe vor ca. 1 Jahr mal ein Video dazu gepostet -klickst du hier-

    Was mir sofort einfiel wo ich das hier gelesen habe: die Druckhalteventile.

    Und dann gibt es noch die Ventile, meistens sind es die Auslassventile die Verbrennen, sollte man nicht oben auf deine ToDo List setzen aber auch nicht gleich löschen. Und vielleicht auch mal die Kompression messen, wenn dies für einfach umsetzbar ist würde ich dort mit anfangen.

    Gruß von Bastiaan aus dem HOL-Land
    Groeten van Bastiaan uit het HOL-Land

  • Wie es aussieht, habe ich ein Problem mit dem Unterdruck, was sich wie folgt äußert:

    • Der Leerlauf wird teilweise erst nach einer Minute angehoben,
    • beim ersten Tritt auf die Bremse (aber nur beim ersten!) habe ich manchmal keine Bremskraftunterstützung und
    • letztens ließ sich der Motor schon wieder nicht mit dem Schlüssel abstellen.

    Das Ventil für die Heizung (A 126 800 04 78), das defekt war, haben wir schon ersetzt, da sollte jetzt keine Undichtigkeit mehr bestehen. Die fehlende Leerlaufanhebung soll auch der Grund für das schlechte Starten sein.


    Unterdruckpumpe sieht eigentlich soweit noch ganz gut aus, auch wenn es die berüchtigte alte Version ist:


    unterdruckpumpe.jpg


    Kann die Pumpe sporadisch nicht funktionieren (stell ich mir jetzt eigentlich recht schwierig vor)? Oder sollte ich sie so oder so lieber rausschmeißen? Unterdruck wurde noch nicht gemessen. Kollege Schairer kriegt jedenfalls schon ordentlich die Krise bei dem Auto. :D


    Viele Grüße

    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Moin Thomas,


    ich denke nicht, daß die Pumpe nur zeitweilig einen Defekt hat. Entweder sie erzeugt Unterdruck oder eben nicht. Da du aber die Alte nun schon ausgebaut hast, würde ich auch die Neue einbauen, den eines Tages fliegt dir das Lager auseinander und dann... =O Du mußt auf jeden Fall die Leistung der Pumpe messen, alle Schläuche und Leitungen checken. Vielleicht hängt auch das Ventil am Lenkschloss, so daß die Stopdose nicht immer korrekt belüftet oder mit Unterdruck beaufschlagt wird.


    LG Bianca

  • Hallo Bianca,


    Da du aber die Alte nun schon ausgebaut hast, würde ich auch die Neue einbauen, den eines Tages fliegt dir das Lager auseinander und dann... =O

    Die alte Pumpe ist inzwischen schon wieder drin, das Foto war vom Tausch der Zylinderkopfdichtung. Werd aber trotzdem mal eine neue organisieren. Und wenn's nur fürs Gewissen ist. ;)


    mußt auf jeden Fall die Leistung der Pumpe messen

    Ja, muss mal schauen, ob er das macht oder ich. War jetzt schon zweimal zum Selberschrauben da. :D


    alle Schläuche und Leitungen checken

    Leitungen wurden schon einige getauscht, da das System vorher schon undicht war. Vielleicht sind noch welche übrig, die undicht sind.


    Vielleicht hängt auch das Ventil am Lenkschloss

    Das wurde bereits geprüft und für i.O. befunden. Hätte ich vielleicht lieber vorsorglich tauschen sollen, als das Armaturenbrett draußen war. :/


    Viele Grüße

    Thomas

  • Es scheint tatsächlich die Pumpe einen weg zu haben, mehrere Messungen haben ergeben, dass mal Unterdruck erzeugt wird und mal nicht (wie auch immer das gehen soll :/). Vielleicht steht sie doch kurz vorm Exitus - gut, dass ich schon eine neue organisiert habe.


    Ich werde berichten, sobald sie getauscht ist.


    Viele Grüße

    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Es scheint tatsächlich die Pumpe einen weg zu haben, mehrere Messungen haben ergeben, dass mal Unterdruck erzeugt wird und mal nicht

    Moin Thomas,


    ohne jetzt noch mal alles nachzulesen: Das Symptom müßte sich aber durch fehlende Bremskraftunterstützung bemerkbar machen. Ist das so? Wenn du dbzgl. nichts festgestellt hast, liegt der Fehler m.E. nicht in der Pumpe. Wo hast du denn geprüft? Gleich an dem Anschluß neben der Leitung zum BKV?


    LG Bianca

  • Hallo zusammen,


    BIBI 2.5 Nun ja aber es kann sein, dass sich mit der Zeit ein Reservoire an Unterdruck gebildet hat und ein kurzzeitiger Ausfall somit keine Auswirkungen hat, weil vielleicht die Förderung von Unterdruck in der Zwischenzeit wieder anläuft, während das Luftreservoire noch nicht aufgebraucht ist. Ich merke das immer im Stau, wenn ich mit ausgeschaltetem Motor vor mich hinrolle. Dann habe ich auch ca. 20-25 Bremsungen bis die Wirkung des BKV beendet wird. Wenn in dieser Zeit wieder Unterdruck generiert wird, dann fällt dies nicht auf.


    Aber wie dem auch sei, eine neue Unterdruckpumpe kann nicht schaden. Der Preis, den man für die Pumpe zahlt ist bei Weitem nicht so groß, wie wenn dann der Motor schlapp macht, weil die Unterdruckpumpe sich in Einzelteile zerlegt hat. Ich wünsche es dir, dass mit dem Austausch der Pumpe sich alle Probleme beseitigen und du wieder Ruhe mit dem Diesel hast.


    Grüße,

    Marc

  • Hallo Bianca,


    Das Symptom müßte sich aber durch fehlende Bremskraftunterstützung bemerkbar machen. Ist das so? Wenn du dbzgl. nichts festgestellt hast, liegt der Fehler m.E. nicht in der Pumpe.

    Richtig, zuletzt hatte ich zumindest bei den ersten paar Bremsungen keine Bremskraftunterstützung mehr (was bei Rangieren auf kleiner Fläche echt "angenehm" ist), nach einiger Zeit war sie dann wieder da. In den meisten Fällen kam auch die Leerlaufanhebung nach ein paar Minuten wieder.


    Wo hast du denn geprüft? Gleich an dem Anschluß neben der Leitung zum BKV?

    Selbst getestet habe ich nicht, nach meinen Informationen wurde tatsächlich der Anschluss zum Bremskraftverstärker geprüft. Dort lag mal Unterdruck an, dann mal wieder nicht. Der Motor geht auch inzwischen wohl generell nicht mehr aus, wenn man versucht, ihn mit dem Schlüssel abzustellen.


    Hallo Marc,


    weil vielleicht die Förderung von Unterdruck in der Zwischenzeit wieder anläuft, während das Luftreservoire noch nicht aufgebraucht ist.

    Genau, "normalerweise" wurde nach einiger Zeit wieder Unterdruck erzeugt, das funktioniert aber scheinbar immer seltener zuverlässig.


    Der Preis, den man für die Pumpe zahlt ist bei Weitem nicht so groß, wie wenn dann der Motor schlapp macht, weil die Unterdruckpumpe sich in Einzelteile zerlegt hat.

    Richtig, die Pumpe hat jetzt knapp 380 € bei Mercedes gekostet, wenn mir der Kettentrieb um die Ohren fliegt, dürfte mich das teurer kommen. ;)


    Ich wünsche es dir, dass mit dem Austausch der Pumpe sich alle Probleme beseitigen und du wieder Ruhe mit dem Diesel hast.

    Danke, das hoffe ich auch. Ist eigentlich so das letzte Problem, das mir den Spaß etwas vermiest. Danach ist dann aber auch fast alles überholt worden.


    Viele Grüße

    Thomas