Hallo Zusammen - auch von mir noch ein Bericht des Viergestirns aus dem Raum Stuttgart:
Da es bei uns ja nicht nur Old- sondern auch Youngtimer gibt, haben wir (Moritz mit seinen Eltern, Stefan mit seinem Sohn, der Ralle ohne seine Tochter und ich mit Ratte an Bord, uns entschlossen, das W201/190er-Treffen in Alzey aufzusuchen. Grob 1,5 Stunden Fahrt ist noch überschaubar. Wir trafen uns beim McDoof in Heimsheim um Viertel nach Neun. Ich dachte, ich sei der Erste, aber sowohl Stefan, als auch Ralle waren schon zugegen. Ralle verleibte sich seine beiden Frühstückburger ein und fütterte die Spatzen. Kurz danach stieß Moritz mit seinem almandinroten 190E 1.8 zu uns. Kurz danach gings los in Richtung Karlsruhe, ein Zusammenbleiben war aufgrund wilden Verkehrs kaum möglich zumal Ralle seinem 200D ordentlich die Sporen gab und weit vornedraus dieselte.
Ab der „Golden Gate Bridge“ bei Speyer ließ dann der Verkehr etwas nach und gegen Ende hatte sich die Geschwindigkeit bei 115 eingependelt. Das Wetter war ohnehin galaktisch und so kamen wir bei strahlendem Sonnenschein auf dem Hof eines Mercedes-Autohauses an, wo schon üppiges 190er-Gewusel war. Auf der ganzen Fahrt nach Alzey ist uns nicht ein einziger 190er begegnet. Das ist umso erstaunlicher, als laut KBA immerhin noch an die 60.000 Autos dieses Typs in Deutschland zugelassen sind. Auch kein 124er oder älter. Ein einziger versprengter Ami aus dem 70ern war unterwegs.
Nach der Begrüßung wurde den Fahrern ein Treffengeschenkset mit nettem Inhalt (3 von 4 Gegenständen haben eine Leuchte drin) überreicht. In einem bedruckten Radbolzensäckchen hat das einfach Style. Sodann ging es an die obligatorischen Benzingespräche und Haubentauchen. Erwartungsgemäß war mein Rudi (mit Ratte), den Honda-Hupen und den „vergoldeten“ Schrauben und Schellen ein Hingucker, der aber - ebenfalls erwartungsgemäß - polarisierte. Immerhin ließ sich die Technikreferentin Bianca gegen Ende zum Statement hinreißen, daß das ganze Fahrzeug doch immerhin in sich sehr stimmig sei. Wahrscheinlich meinte sie „Er ist zwar scheiße, aber wenigstens hat die Scheiße nicht unterschiedliche Geschmacksrichtungen.“
Die obligatorischen „Krümmerbrötchen“ (Netto - 1,69 EUR) wurden aufgelegt, denn um 11 Uhr kann ich noch keinen Burger verdrücken.
Ich habe mich gefreut, daß ich doch dem ein oder anderen einen Tip geben konnte. Wenn man selbst dauernd dazulernt und viel selbst gemacht hat, merkt man gar nicht, was man über die Jahre so alles an Wissen über die Autos, die Materialien, Lieferanten, Verfahren und Vorgehensweisen angehäuft hat. Ich habe ein paar Visitenkarten rausgegeben, mal sehen, ob die ein oder andere E-Mail von den Teilnehmern zurückkommt. Gespannt bin ich auf die Bilder von dem kleinen portugiesischen Mercedes-Mechaniker, der mich stoisch siezte, obwohl ich ihn da explizit drauf hingewiesen hatte, daß er das nicht muß.
Der kleine Moritz (Sohn vom Stefan) fühlte sich auf dem Treffen wie der Fisch im Wasser und war die halbe Zeit verschwunden, auch dann noch, als sein Mittagessen fertig war.
Ich habe noch den ein oder anderen 190er angeschaut und bin zwischenzeitlich froh, nur einen Vierzylinder zu haben, wo es wenigstens noch ein bißchen Platz zum Schrauben drumrum hat. Mein Traum wäre ein 2,3-Liter, aber nicht der mit 16 Ventilen. Auf dem Hof des Händlers stand noch eine Stretch-Limo auf S-Klassen-Basis. Den goldenen Stern habe ich separat fotografiert, da sieht man auch so in etwa den Zustand des ganzen Fahrzeugs. Ein solch nobles Gefährt in derart traurigem Zustand - das ist wie ein großer Feldherr, der an Demenz erkrankt ist.
Dann gabe es noch eine Schnellbleiche zu den bekannten 190er-Schwachstellen. Man muß ja sagen, der Referent war damit in überschaubarer Zeit fertig, denn die Karre ist nunmal saugut gebaut gewesen und wenn jetzt nach bald 30 Jahren halt diverse Gummis nicht mehr so geschmeidig sind, dann ist das normal. Für mich herausgezogen habe ich, daß ich unbedingt nach der Schweineecke am Kofferraumdeckel gucken lassen muß und wie man den Heckdeckelstern ab bekommt. Als Fahrer alter Benze dachte ich immer wieder, wo wohl die Schraube versteckt sein muß, mit der der Stern befestigt ist. Na-ja - es ist eben kein 123er und erst recht kein 115er mehr - der Stern ist aus Plastik und ist gesteckt. Fäkalie, Fäkalie.
Die Heimfahrt haben wir zu dritt bestritten - Moritzens 1,8 wird immer sehr heiß, daher mußte er moderat fahren. Wir haben ein fröhliches 190er / 124er-Balgen gemacht - Ralle fuhr dann über Heilbronn nach Stuttgart und Stefan verabschiedete sich in Rutesheim mit Lichthupe.
Insgesamt ein gelungener Ausflug nach Alzey, nette Leute, Top-Wetter - hat alles gepaßt und Spaß gemacht.
Euer
Akko
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