Unterdrucksystem prüfen

  • Hallo zusammen,


    wie im Thema LED-Scheinwerfer bereits festgestellt, habe ich wohl ein Problem mit dem Unterdruck-System. Heute hatte ich auch mal wieder (und dann gleich noch doppelt) das Problem, das der Motor sich nur noch über den Stopphebel ausschalten ließ. Das hatte ich sonst schon mal alle paar Monate mal, sehr sporadisch. Was mir nun aufgefallen ist, scheint es einen Zusammenhang mit der Fahrstrecke zu geben. Normalerweise nutze ich den 190er nicht für Kurzstrecken, ging aber gestern und heute nicht anders. Und beide Male dann das genannte Problem.


    Die Stoppdose nebst Dichtung habe ich vor geraumer Zeit (2-3 Jahre) mal erneuert. Alle Schläuche scheinen da zu sitzen wo sie sollen. Meine Frage an die Dieselfahrer und Experten wäre jetzt, wo fängt man am besten an zu prüfen? Und wie? Es kann kein großes Leck sein, sonst würden die LWR und das Abstellen ja generell nicht mehr funktionieren. Das hatte ich ja schon mal als ich den Schlauch vom Umluftschalter der Klima vergessen hatte wieder aufzustecken.


    Es gibt ja auch eine Leitung zum Getriebe (Automatik) wenn ich mich nicht irre. Wo läuft die lang?


    Danke fürs Mitdenken und viele Grüße,


    Alex

    • Offizieller Beitrag

    Moin Alex,

    Hier hab ich die Vorgehensweise an meinem dokumentiert.

    Mein 2,5er Diesel ,Neuigkeiten u. Reiseberichte

    Da war am Ende das Ventil am Lenkschloss defekt. Gutes Gelingen!

    Es gibt ja auch eine Leitung zum Getriebe (Automatik) wenn ich mich nicht irre. Wo läuft die lang?

    Die sollte vom Getriebe zur Einspritzpumpe führen. Allerdings glaube ich da nicht dran, oder hast du auch ungewöhnlich heftige Schaltrucke?


    LG Bianca

  • N'Abend Alex,


    Bianca hat in ihrem Beitrag ja bereits beschrieben, wie man das Ventil und die Stoppdose auf Dichtheit prüfen kann. Kleine Anmerkung dazu: bei Fahrzeugen vor Juli 1987 kommt die braune Unterdruckleitung nicht vom Rückschlagventil in der Hauptleitung, sondern aus dem Verbindungsstück zur Leitung direkt zur Unterdruckpumpe.


    Ventil prüfen

    1. Zündschlüssel auf Stellung 2 drehen,
    2. braune Unterdruckleitung aus dem Verbindungsstück ziehen,
    3. Leitung an Unterdruckprüfer anschließen,
    4. 400 + 50 mBar Unterdruck aufbauen, Anzeige am Prüfgerät darf nicht abfallen (maximal zulässiger Druckabfall 6 mBar/min),
    5. Zündschlüssel zurück auf Stellung 0 drehen.

    Wenn der Druck schneller als mit 6 mBar/min abfällt, ist das Ventil undicht (vorausgesetzt, die Leitungen sind dicht). Ansonsten ist das Ventil in Ordnung.


    Stoppdose prüfen

    1. Braun/blaue Steuerleitung aus dem Verbindungsstück ziehen,
    2. Leitung an Unterdruckprüfer anschließen,
    3. 300 + 50 mBar Unterdruck aufbauen, Anzeige am Prüfgerät darf nicht abfallen (maximal zulässiger Druckabfall 5 mBar/min).

    Wenn der Druck mit mehr als 5 mBar/min abfällt, ist die Stoppdose undicht.


    Bei mir lag es weder an der Stoppdose, noch am Ventil am Zündschloss, sondern am Heizungsventil. Hier noch die Anleitung, wie man das Rückschlagventil, die Unterdruckschalter der Heizungsdrehregler und das Unterdruckelement am Heizungsventil prüft:


    Rückschlagventil prüfen

    1. Rot-grüne Unterdruckleitung vom Rückschlagventil (gelbes Ventil mit einem Eingang vorne) abziehen,
    2. Unterdruckprüfer an Rückschlagventil anschließen,
    3. 300 mBar Unterdruck aufbauen, Anzeige am Prüfgerät darf nicht abfallen (maximal zulässiger Druckabfall 20 mBar/min).

    Wenn der Druck mit mehr als 20 mBar/min abfällt, ist das Rückschlagventil undicht.


    Unterdruckschalter der Heizungsdrehregler prüfen

    1. Unterdruckprüfer an rot-grüne Unterdruckleitung anschließen,
    2. linken Heizungsdrehregler auf höchste Stufe stellen,
    3. 300 mBar Unterdruck aufbauen, Anzeige am Prüfgerät darf nicht abfallen (maximal zulässiger Druckabfall 20 mBar/min),
    4. linken Heizungsdrehregler auf Heizung zu und rechten Drehregler auf höchste Stufe stellen,
    5. 300 mBar Unterdruck aufbauen, Anzeige am Prüfgerät darf nicht abfallen (maximal zulässiger Druckabfall 20 mBar/min).

    Wenn der Druck mit mehr als 20 mBar/min abfällt, ist einer der Unterdruckschalter undicht.


    Unterdruckelement am Heizungsventil prüfen

    1. Unterdruckprüfer an rot-grüne Unterdruckleitung anschließen,
    2. beide Heizungsdrehregler auf Heizung zu stellen,
    3. 300 mBar Unterdruck aufbauen, Anzeige am Prüfgerät darf nicht abfallen (maximal zulässiger Druckabfall 20 mBar/min).

    Wenn der Druck mit mehr als 20 mBar/min abfällt, ist das Unterdruckelement am Heizungsventil undicht.


    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo und Danke für die Rückmeldungen!

    Allerdings glaube ich da nicht dran, oder hast du auch ungewöhnlich heftige Schaltrucke?

    Naja ich habe seit das Auto in meiner Obhut ist heftige(re) Schaltrucke, als ich das zum Beispiel vom Vorgänger kenne. Aber auch nur bei Schalten ohne Last bzw wenn diese wegfällt (Beispiel: Beschleunigen auf 80 kmh, von 2-3 aus dem Stand ok, gehe ich bei 80 vom Gas knallt der 4. relativ straff rein). Da mir mal erklärt wurde harte Schaltvorgänge seien für das AT Getriebe technisch besser, habe ich da es sonst auch keine Probleme gab es so belassen. Bin jetzt bald 60tkm so gefahren.


    Unterdruckprüfer

    Thomas, muss das Ding was besonderes können? Ich hab mal geschaut und es gibt ja 1000 verschiedene Versionen von xx bis xxx Euro. Oder hat vielleicht jemand bei mir in der Nähe sowas rumliegen was ich mir mal ausleihen könnte?


    Heute wieder längere Strecke gefahren, alles kein Problem...


    Grüße,


    Alexander

  • Hi Alex,


    Thomas, muss das Ding was besonderes können? Ich hab mal geschaut und es gibt ja 1000 verschiedene Versionen von xx bis xxx Euro.

    Hab eine BGS 8067, die ganz gut ist, kostet allerdings um die 120 €. Die 8038 sollte auch reichen, gibt's für 60 € auf Amazon. Sooo oft braucht man die ja nicht, da muss man nicht ein halbes Vermögen ausgeben.


    Oder hat vielleicht jemand bei mir in der Nähe sowas rumliegen was ich mir mal ausleihen könnte?

    Bist leider etwas weit von Heilbronn weg, hätte Dir ansonsten gerne meinen ausgeliehen. :)


    Viele Grüße

    Thomas

  • So, kleines Update:


    Ich habe gestern meine Bosch gegen eine Hella Streuscheibe getauscht, um endlich total legal mit LED fahren zu können. Was man nicht alles macht [lustig1]


    Wo ich schon mal den Rüssel unter der Haube hatte, hab ich mir mal die Unterdruck Leitungen angeschaut. Ich hab zwar mittlerweile einen Tester da, aber darum ging es bei der Operation ja nicht. Wollte erstmal sicher sein das alle sichtbaren Leitungen und Verbinder ok sind. Dabei ist mir aufgefallen, das eigentlich alle Verbinder und T-Stücke mal neu könnten. Gibt es die noch? Ich hab irgendwann mal dieses L-Stück auf der ESP neu gemacht, das war aber Zubehör. Oder sind das Normschläuche? Da ist jetzt nichts direkt undicht, aber das Gummi fühlt sich relativ mürbe an und die Schläuche lassen sich ohne Kraft entfernen.


    volatile void wahrscheinlich dumme Frage aber muss ich die von Dir beschriebenen Prüfungen bei laufendem Motor machen? Ich würde tippen nein…

  • Man kann einzelne Abschnitte auch per Unter- Überdruckpumpe testen und die Verbindungsstücke mal rausnehmen und mit Silikonspray einjauchen, damit sie geschmeidig bleiben.

    Die Leitungen sind von Hause aus schon sehr steif und diejenigen, die ausschließlich mit Unterdruck beaufschlagt werden, saugen sich ja in die Verbinder rein.

    Selbst die mit Überdruck beanspruchten Leitungen der Mulitikonturlehne sind die Leitungen in die Verteiler nur gesteckt und nicht zusätzlich verriegelt.

    Gruß
    Björn


    Erst denken, dann schrauben ;)8o

    Wenn der Benz bremst, brennt das Benzbremslicht und wenn der Benz nicht bremst, brennt das Benzbremslicht nicht. :D

  • Ich verstehe was du meinst Björn. Ist mir klar das da keine Verriegelung nötig ist. Aber das hat sowas von Salami in den Flur werfen an manchen Verbindungen, wenn du verstehst was ich meine ^^


    Mit Silikonspray könnte ich mal versuchen, ich werde jetzt erstmal die Prüfungen durchführen. Schauen wir mal…

  • Ich kenn diesen Ausspruch eher anders


    Hat mit Wienerle im Hausgang zu tun.


    Salami klingt so groß und Flur so klein.


    :ironie:


    Manchmal muss man halt einen Kabelbinder um das Wienerle zippen, damit das wieder gut ist.

    Er läuft, und läuft, und läuft, und läuft....
    Obwohl mein Ruedi kein Käfer ist, er sich aber trotzdem seit 2011 in meinem Besitz befindet. :thumbup:


    2019 wurde die IG „W201 Freunde-Hegau“ gegründet.

    Wer interessiert ist, kann sich gerne bei mir melden. ;)

  • Hallo Alex,


    wahrscheinlich dumme Frage aber muss ich die von Dir beschriebenen Prüfungen bei laufendem Motor machen? Ich würde tippen nein…

    Der Motor muss dabei nicht laufen, nein. Einfach die Schläuche abziehen, Unterdruckprüfer anschließen, fertig.


    Dabei ist mir aufgefallen, das eigentlich alle Verbinder und T-Stücke mal neu könnten. Gibt es die noch?

    Die gibt es noch.

    • Abzweigstutzen ("T-Stück"), A 117 078 01 45, 7,62 € pro Stück (ein Träumchen!),
    • Schlauch (Meterware), A 007 997 61 82, 8,81 €.

    Die Verbinder kannst Du Dir einfach aus dem Schlauch zuschneiden.


    Viele Grüße

    Thomas