Sie ist auferstanden

  • Moin,


    heute war der Tag.


    Christine ist auferstanden.


    So fing die Geschichte an. ;(


    http://w201-ev.de/forum/index.php/Thread/22482-Schlachter-190E-2-0-MOPF-weiss-Frontschaden-Innen-gut/?postID=179333#post179333


    Heute hat Sie wieder TÜV bekommen.


    Geringfügige Mängel. Der Endtopf fiffelt am Gurkenhals. Soll mir recht sein.


    Näheres später, ich reich noch ein paar Bilder peu a peu von der Restauration nach.


    Danke an die Hilfe aus dem Forum (Teile / Hinweise)!


    Gruß, andbar.


    P.S.: warum Christine? Gugel mal Christine-der Film
    Meine (Christine) hat sich auch mit einem Bagger (ok, Radlader) angelegt.
    Meine (Christine) hat überlebt!

  • Sehr gute Entscheidung, der ist zu schade zum Zerreißen;)
    ich hoffe du hast jetzt mehr Glück damit und freue mich auf Bilder ;)


    Gruß,
    Daniel

  • Na dann Glückwunsch zum TÜV & Wiederauferstehung !!!! [klatsch]


    Wird Deine "Christine" denn noch rot gelackt???



    [coyote]


    Grüße
    Volker

  • Danke für die guten Wünsche.


    Nein, meine "Christine" bleibt unschuldig weiß.
    Reinstes 147 Arktisweiß...


    [liebe3]

  • So, hier nun mal ein erstes Bild.


    So fing 2010 alles an, ein 190E mit Rest-TÜV kommt als Ersatzfahrzeug an Bord.


    Er hat gute Winterreifen und schlechte Sommerreifen vom Vorbesitzer mitbekommen, beides auf Mercedes Stahlfelgen, mit Standard-Radkappen.
    Er hat deutliche Kampfspuren, schlägt sich aber noch wacker durch einen normalen Pendelalltag.
    Keine nennenswerten mechanischen oder elektrischen Probleme.


    Das einzige was offensichtlich alles hinter sich hat ist die Fahrertür.
    Sie funktioniert 100%, hat aber einen kräftigen Rempler einstecken und dann noch dilettantische Reparatur- und Anmalversuche über sich ergehen lassen müssen.
    Hier regierte sichtlich der Rotstift am absehbaren Ende einer langen Auto-Karriere.



    Der Plan ist, dass der Wagen als Lückenbüßer fungieren soll, wann immer die kapriziöse italienische Diva, die zu dem Zeitpunkt den Hauptwagen darstellt, mal wieder auf der Intensivstation weilt.


    Im folgenden Bild sieht man die italienische Diva (rechts im Bild), die - selbst weitgehend Original erhalten geblieben - hier auf dem Bild gerade einen verunstalteten Kollegen trifft. Beide sind Teil einer limitierten Sonderserie von 2500 Stk. Fiat Stilo "Michael Schumacher".


    Dieses Bild aus dem März 2010 zeigt die Diva noch mit Überführungskennzeichen, nach nur drei Monaten hat sie Ihren ehemals stolzen Besitzer so zermürbt, dass ein zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre alter Mercedes (s.o.) für einen damals 5 Jahre alten Fiat die Kastanien aus dem Feuer holen muß.



    Story to be continued... Gruß, Andreas.

  • Zitat

    Dieses Bild aus dem März 2010 zeigt die Diva noch mit Überführungskennzeichen, nach nur drei Monaten hat sie Ihren ehemals stolzen Besitzer so zermürbt, dass ein zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre alter Mercedes (s.o.) für einen damals 5 Jahre alten Fiat die Kastanien aus dem Feuer holen muß.


    Moin Andreas,


    das glaube ich Dir. Die "Stilos" hatten über die gesamte Bauzeit enorme Probleme. Egal ob Motor, Servo, Getriebe, Kupplung oder Airbags. Alles machte Probleme.
    Das hat ein wenig was von russischem Roulette, wenn man morgens ins Auto steigt. Ganz abgesehen davon, daß es ein Geldgrab ist. [cussig]

  • Richtig, richtig, russisch Roulette beim Nachhause-Fahren war das bei mir komischerweise immer.
    Zur Arbeit hin hat sie mich problemlos gebracht und immer auf der Rücktour ist sie mir dann verreckt.


    Als ich sie (die italienische Diva) dann mal soweit hatte aufreparieren lassen, dass Sie mir ein bischen Ruhe ließ, dachte ich mir:
    was kommt dann?


    Richtig: der TÜV Termin für meine weiße Sindelfingerin...


    Wegschmeißen kam zu dem Zeitpunkt schon lange nicht mehr in Frage, dafür war sie mir schon zu sehr ans Herz gewachsen.
    Und die Schwachstellen waren schon vom Kauf her bekannt, man liest sich ja vorher schlau.


    Also war klar: die große OP der Wagenheberaufnahmen stand zwischen uns beiden und neuem TÜV.


    Also: rauf auf die Auffahrbühnen, alles Plastik runter und frisch ans Werk.




    Autsch, diese erste Bestandsaufnahme viel ernüchternd aus, wenn auch nicht vernichtend.


    Vorne wie man hier sieht ernsthafter Schaden auf beiden Seiten, hinten alles gut, nur ein wenig Kosmetik nötig.


    Hier der Stand Mitte 2010, kurz vorm TÜV-Termin im Juli 2010.


    Story to be continued...

  • Dazu fällt mir noch ein:


    wie das Auto in dem Zustand 2008 durch den TÜV gekommen sein will ist mir ein Rätsel.


    Das sieht ein Blinder mit Krückstock, dass das nicht der Schaden von nur 2 Jahren ist...


    Gruß, Andreas.

  • Moin


    @ andbar du musst einen Tüvprüfer kennen der mit absicht die Wagenheberaufnahmenklappen nicht auf macht


    mein tüv hat das auch lieber sein lassen er meinte immer wenn er die klappen auf macht ist da kein blech zu sehen


    wenn er mir dann den Tüvbericht gibt fragt er immer und wie sehen die Wagenheberaufnahmen aus ich sage dann immer Könnte besser und das wars



    gruß Marty

  • Der Zustand vorn ist wirklich nervig. Zu lang gewartet... [coyote]


    Wenn der Rost dann schon anfängt, die Hebebühnenaufnahme und dessen Dopplung aufzufressen, wird es Arbeit.
    Ich würde auch empfehlen, die Bleche mit wegzunehmen, die gibt es bei MB in neu (zumindest war dem 2007 noch so). Wenn Du die Rostdopplung lässt, hast Du keine Freude, auf Dauer.


    Das ist das, warum ich sage: Gleich was machen! Es wird mit jeder Woche mehr Aufwand.


    Aber es ist ja noch nicht dramatisch. Bei meinem waren damals die "Böcke" da drinnen auch total weggegfault und die Durchrostungen setzten sich bis an den Längsträger fort...


    Die Aktion möglicherweise gleich auf die anderen typischen Roststellen ausweiten, bevor es da auch zu spät ist? (A-Säulen hinter Kotis, Aufnahmepunkte Radhausschale,...)


    Viel Glück/Spaß.


    PS.: Darf ich die Bilder in meiner Rostsuch- und find - Liste einfügen?

  • Die Bilder kannst Du gerne verwenden, kein Thema.
    Im übrigen, nicht vergessen: die Aufnahmen sind historisch.
    Das ist Stand 2010. Kurz nach dem Kauf.
    Schon zum Tüv 2010 war das Geschichte.
    Bilder davon (von der Reparatur) folgen auch noch...
    Gruß, Andreas.

  • So hier nun mal ein paar Fotos von der Rettung der WHAs, bitte nicht vergessen, auch das historische Aufnahmen aus 2010, vor dem TÜV Termin.


    Erstmal sauber raustrennen:



    Dann Teile passend anfertigen, so etwa:



    Dann stumpf einschweißen, so etwa:




    Dann versiegeln und grundieren (später noch lackieren), und fertig:



    Story to be continued...

  • Schöne Arbeit, gefällt mir! [yo]


    Hätte nur vlt. die Schweißpunkte nicht ganz so runter geschliffen, ... [gruebel]


    Grüße
    Volker

  • Das ist kein Problem.


    Irgendwann kennt man seine Stromstärken und weiß, wie weit man "durchschweißt".


    Ich meine, es mir mittlerweile leisten zu können, Schweißpunkte sogar auf "null" runterzuflexen.


    Bedingt natürlich ein entsprechend starkes Reparaturblech.


    Gruß, Andreas.

  • Ist astrein verschliffen, so muss das, wenn man sich richtig Mühe gibt, bekommt man es hin, dass man es fast nicht sieht, wo die Schweißnaht ist, auch ohne Spachtelmasse oder Karosseriedichtmasse.
    Ist aber im unterbodenbereich und an verdeckten Stellen eigentlich unnötig.
    Allerings achte ich immer sehr auf dichte Schweißnähte, also so, dass keine Löcher mehr sind, das sind immer Gammelquellen.


    Der nächste Schitt ist/war hoffentlich eine Hohlraumkonservierung? [rock]

  • Ja, natürlich, Hohlraum war der nächste Schritt.
    Das hatte ich als selbstverständlich gar nicht erwähnt.


    Ich war auch immer derjenige, der bei solchen Gelegenheiten dichte Nähte gezogen hat.
    Nach einem längeren Gespräch mit einem Inschenör hab ich mir das dann irgendwann abgewöhnt.
    Zumindest für dünnes Material.


    Nun versiegele ich und gut.


    Gruß, Andreas.

  • Weiter geht die Story.


    Nachdem ich das nun alles geschweißt hatte und sonst noch ein paar Kleinigkeiten gemacht waren, gings also 2010 zum TÜV.
    Schließlich sollte meine gute alte Sindelfingerin noch ne Weile bei mir bleiben.


    Und was soll ich sagen: zwei Macken fand der Inschenör, die hatte ich glatt übersehen.


    Die vordere rechte Feder war gebrochen. So weit unten, dass ich es nicht gesehen hatte.
    Änderte auch am Fahrverhalten nix, war überhaupt nicht spürbar, dass die Feder 'ne Viertelwindung zu kurz war.


    Und der Benzinfilter war minimalst undicht, so dass es am Ablaufloch vom Kunststofftopf, der über dem Filter sitzt etwas feucht war.


    Den Filter wechseln ist leicht, nur dass es unterm Auto etwas anders aussah als erwartet, speziell hier unterscheiden sich MOPF und VorMOPF deutlich.



    Hier sieht man, wie ich die Leitung "abgedrückt" habe.
    Ging mit einfachen Mitteln dann doch recht simpel.


    Die Feder war dagegen schon ein härterer Brocken.
    Mein Selbsthilfe Werkstatt Mann meinte großspurig: Federspanner hab ich, kein Thema.
    Pustekuchen, mit dem Monsterteil hätte man nur LKW Federn wechseln können.


    Also war ich gezwungen, zu improvisieren.



    Ich sag Euch nur eins: lasst um Gottes Willen die Finger von solchen Höllenteilen, wie Ihr sie hier auf dem Foto seht.
    Wie gesagt: ich war gezwungen zu improvisieren.
    Ich habs hingekriegt, aber um ein Haar hätte ich mich dabei selbst zerlegt (ohne eigene Schuld).
    Also: lasst es! Kauft oder leiht Euch einen vernünftigen Teller-Federspanner.


    Aber anyway, ich habs hingekriegt und dabei was fürs Leben gelernt: Ein alter 190er ist mein Leben nicht wert...
    Wens interessiert wies im Detail abgelaufen ist, das muss ich live erzählen, sonst wirkts nicht...
    Vielleicht sehen wir uns ja mal irgendwo, dann geb ich die Story zum besten.


    So, so sahs nach der Geschichte um Blut, Schweiß und Tränen aus:



    Danach wieder zum TÜV: und voila, bestanden, 0 Fehler (nochmal zur Erinnerung: das war 2010).


    Story wird fortgesetzt.
    Gruß, Andreas.

  • Aus so einem Federspanner ist mir mal eine vordere Wartburgfeder gesprungen. Der lässt sich dort ähnlich schlecht ansetzen.
    Die Feder ist aus dem Spanner, an die Decke, auf den Fußboden, an die Decke, auf den Fußboden, an die Wand, an die andere Wand, auf den Fußboden, wo sie endlich ihre Energie abgebaut hatte. Ich habe nicht schlecht gegugt... [wow]
    ...war aber zum Glück immer neben der Flugbahn...

  • Zitat von "T993"

    ...war aber zum Glück immer neben der Flugbahn...


    Yep, genau so ähnlich gings mir auch, habe auch ein wenig Glück gehabt...
    Hatte mich geschickt gestellt und hinterher nur ne Mini-Schramme am Daumen.


    Die Narbe erinnert mich heute noch daran, vorsichtig zu bleiben...


    Gruß, Andreas.

  • Verdammt ey, du traust dich was. [wow]
    Mir hat schon der Stift geguckt als die meine Federn mit einem Original Mercedes (Nachbau) Spanner bis auf Anschlag gespannt hab.
    Wie eine kleine Bombe die man da in der Hand hat....


    MFG